Wenn interne Wissenschaftskommunikation extern sichtbar wird - Herausforderungen und Potenziale

Infolge der Coronakrise wird breit diskutiert, wie wichtig fachliche Informationen und externe Wissenschaftskommunikation in solchen Situationen sind. Der Diskurs über die Wichtigkeit eines Verständnisses wissenschaftlichen Arbeitens und wissenschaftlicher Prozesse steht demgegenüber eher am Rand. Diese Kompetenzen werden meist situationsbedingt diskutiert und vermittelt. Das gilt insbesondere für das Verständnis interner Wissenschaftskommunikation, also die Kommunikationsprozesse unter Forschenden.

Dank des Podcasts von Christian Drosten und der Berichterstattung über eine Studie seiner Arbeitsgruppe, wissen mittlerweile mehr Menschen, zumindest grundlegend, was ein Preprint ist. Die Berichterstattung über die genannte Studie und der darum gestrickte Skandal, konnten allerdings nur so viel Aufwind erlangen, weil in der Breite der Bevölkerung das Verständnis für die Kommunikationsprozesse unter Forschenden fehlt. Die Schlussfolgerung, dass Kritik an einer Studie durch andere Forschende unweigerlich bedeutet, dass diese „grob falsch“ sein muss, kann nur unterstützen, wer mit den internen Kommunikationsprozessen von Wissenschaft nicht vertraut ist. Hier polarisiert sich die Gesellschaft also nicht erst bei der unterschiedlichen Interpretation von Informationen, sondern bereits beim Verständnis, wie Wissenschaft abläuft und intern kommuniziert.

Nicht nur Preprints, sondern alle Komponenten von Open Science haben durch die Coronakrise Auftrieb bekommen, werden in immer mehr Bereichen angewendet und machen so nicht nur Wissenschaft selbst, sondern auch interne Wissenschaftskommunikation extern immer sichtbarer. Dies stellt die externe Wissenschaftskommunikation vor neue Herausforderungen. Anhand der genannten Studie werfen wir einen Blick auf das dabei erfolgte Open Peer-Review und gehen der Frage nach, wie wir solche Kommunikationsprozesse künftig vermitteln wollen und müssen.