Vorarlberger Landesarchiv

Vorarlberger Landesarchiv

Als landeskundliches Kompetenzzentrum und Forschungsinfrastruktureinrichtung sorgt das Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz dafür, Archivgut als Teil des kulturellen Erbes und der Erinnerungskultur des Landes Vorarlberg zu sichern, zu erhalten und zugänglich zu machen. Es dient somit auch der retrospektiven Transparenz staatlichen und staatsnahen Regierungs- und Verwaltungshandelns.

Im Jahre 1897 stand die Überführung wichtiger Dokumente zur Geschichte Vorarlbergs nach Innsbruck zur Diskussion. Dagegen wehrten sich nicht nur landeskundlich Forschende, sondern auch führende Poltiker, an ihrer Spitze Landeshauptmann Adolf Rhomberg. Ein eigenes Vorarlberger Landesarchiv sollte fortan als „Gedächtnis des Landes“ wirken. Am 28. Jänner 1898 erfolgte die Gründung der Institution, die auch im Zusammenhang mit den Bemühungen um die verwaltungsmäßige Trennung Vorarlbergs von Tirol zu sehen ist. Von 1904 bis 1977 fungierte das Landesarchiv auch als Landesbibliothek.

Die Archivalien lagerten zunächst in der ehemaligen Seekaserne, dann im so genannten "Alten Landhaus" in der Bregenzer Kirchstraße, dem 1933 ein Magazingebäude beigegeben wurde (Architekt Willibald Braun, Bregenz). Dieser Schüttbetonbau, der unter Denkmalschutz steht, wurde 2001 bis 2003 saniert. Gleichzeitig wurde in Verbindung mit dem alten Magazingebäude ein dreigeschossiger, klimatisierter Tiefspeicher errichtet und 2004 in Betrieb genommen (Architekt Josef Fink, Bregenz).

Das älteste Dokument ist eine Papsturkunde des Klosters Mehrerau vom 9. April 1139. Zu den Beständen zählen unter anderem große Teile des landständischen Archivs, Archivalien aus der staatlichen Verwaltung, aus Gemeinden, Pfarrgemeinden und aufgehobenen Klöstern, aus der Landesverwaltung, Nachlässe und Deposita sowie Sondersammlungen (Wappen, Siegel, Karten, Pläne, Plakate etc.). Vor allem von Familienforschern häufig benützt werden die Mikrofilme der Pfarrmatriken.