"ATOMIK" Alternative Trennpuder für die Glasindustrie ohne Mikroplastik
Description
Projektziel war die Substitution der bisherig verwendeten Kunststoffpartikel zur Trennung von Flachglas bei Lagerung und Transport durch biodegradierbare Polymerpartikel, welche durch natürliche, selbstablaufende Prozesse abgebaut werden können. Für die gesuchten Trennpuderpartikel wurde zunächst ein Anforderungs- und Eigenschaftsprofil erstellt, anhand dessen eine Auswahl möglicher biodegradierbarer Partikel stattfand.
Für den Einsatz als Trennpuder für Flachglas ist eine Partikelgröße zwischen ca. 50 und 200 μm optimal. Herkömmliche biologisch abbaubare Pulver sind produktionstechnisch allerdings feiner, während entsprechende Granulate zu grob sind. Eine Aufmahlung des Granulats in den gewünschten Größenbereich erwies sich als technisch sowie wirtschaftlich schwierig. Daher wurden die weitergehenden Versuche mit feinerem Pulver gestartet, dessen mittlerer Partikeldurchmesser bei ca. 25 μm liegt. Dieses feine Pulver lieferte bei Bepuderungsversuchen von IFG und KSL eine sehr gute Anhaftung auf der Glasscheibe. KSL entwickelte daher aus diesem Pulver angepasste Trennpuder unter Verwendung von Fließmitteln und Korrosionsschutzmitteln.
Am Fraunhofer ISC wurden anschließend Versuche zur Biodegradierbarkeit des biologisch abbaubaren Puders in der Vermengung mit Glasmehl im Rahmen von Kompostierversuchen durchgeführt. Diese zeigten innerhalb des Testzeitraums von 4 Monaten einen fast vollständigen, natürlichen Abbau des Puders.
An der TU Freiberg wurden Versuche hinsichtlich der Wechselwirkung der Pudergemische mit Standard-Glas durchgeführt und es zeigten sich im Vergleich zu handelsüblichen Kunststoffpulvern mindestens gleichwertige, teilweise sogar bessere (Anti-) Korrosionseigenschaften der untersuchten Puder.
Im Anschluss wurde gemeinsam nach einem Industriepartner für praktische Versuche gesucht und in der GMB Glasmanufaktur Brandenburg GmbH gefunden, wobei die Versuchsplanung noch andauert und Praxistests im großen Maßstab aufgrund der derzeitigen betrieblichen Auslastung erst nach Projektende durchgeführt werden können.
Mit den Erkenntnissen aus den Industrieversuchen soll dann das weitere Vorgehen entschieden werden. Denkbar ist eine Vermarktung durch die KSL.
Das Projekt wurde unter dem Aktenzeichen 37311/01 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
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DBU_Abschlussbericht_AZ_37311_01.pdf
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