Nachhaltige Beziehungsgestaltung in der stationären Erziehungshilfe: Zur Bedeutung professioneller Bezugspersonenarbeit aus Sicht von Careleaver beim Übergang in die Selbstständigkeit
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Der Begriff «Careleaver» heisst wörtlich übersetzt «Fürsorge-Verlasser». Als Careleaver gelten Personen, die in stationären Erziehungshilfen oder bei Pflegefamilien gelebt haben und sich im Übergang in die Selbstständigkeit befinden. Diese Übergangsphase stellt sie dabei oft vor grosse Herausforderungen, da sie meist frühzeitig aus dem Hilfeprozess herausgelöst werden und nicht über ausreichende Unterstützung verfügen. Die Fachpersonen der Erziehungshilfen bieten zwar umfassende Unterstützungsangebote an, doch enden diese Massnahmen meist mit dem Austritt. Careleaver gelten in dieser Lebensphase als besonders vulnerabel, da sie zu ihren bevorstehenden Veränderungen zusätzliche Entwicklungsaufgaben bewältigen müssen. Deshalb nimmt die Gestaltung dieser Übergänge eine bedeutende Aufgabe ein. Die Fachpersonen nehmen hierbei die Rolle der Bezugspersonen ein, indem sie durch tragfähige Beziehungen Unterstützung in den Entwicklungsaufgaben gewährleisten.
Diese Forschungsarbeit widmet sich dem Thema, welche prägenden Erfahrungen Careleaver durch ihre Bezugspersonen in der stationären Erziehungshilfe erlebt haben und inwieweit sie heute dadurch beeinflusst werden. Hierzu wurden fünf Careleaver interviewt, um herauszufinden, welche Bedeutung für sie die professionelle Bezugspersonenarbeit einnimmt und inwiefern sich diese Beziehungen auf ihr heutiges Leben auswirken. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass alle Beziehungserfahrungen Einfluss auf die Entwicklung nahmen, ganz gleich wie sie wahrgenommen wurden. Es lässt sich jedoch vermuten, dass die Authentizität der Fachpersonen einen signifikanten Einfluss auf eine nachhaltige Beziehungsarbeit haben.
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