FDM-Landesinitiativen und regionale Netzwerke. Vortrag bei der NFDI-Konsortialversammlung am 01. Juli 2022
- 1. fdm.NRW, TKFDM; SaxFDM, fdm.RLP, HeFDI, UBRA
Description
Die FDM-Landesinitiativen und regionalen Netzwerke
Die hier publizierte Präsentation demonstriert aktuelle Informationen zu den Landesinitiativen und regionalen Netzwerken zum Forschungsdatenmanagement („FDM-Landesinitiativen“). Der Sprecher:innenkreis der FDM-Landesinitiativen hat diesen Vortrag erstellt, um die Landesinitiativen im Rahmen der Konsortialversammlung der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) am 1. Juli 2022 vorzustellen.
Die Folien enthalten (1) einerseits Infos dazu, wer die Landesinitiativen sind; (2) Informationen dazu, was die Landesinitiativen anbieten und (3) einige Vorschläge zu Potentialen der Verknüpfung von NFDI und FDM-Landesinitiativen.
Wer? Die FDM-Landesinitiativen & regionalen Netzwerke
Die FDM-Landesinitiativen und regionalen Netzwerke umfassen Netzwerke, Verbünde und Aktive auf Ebene der Bundesländer, an den Universitäten und teilweise an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Manche davon waren schon vor Gründung der NFDI aktiv, um Forschungsdatenmanagement und -infrastruktur auf der lokalen Ebene an den Hochschulstandorten voranzutreiben. Landesinitiativen sind zum Zeitpunkt der Erstellung des Vortrags (Juli 2022) noch nicht in allen, jedoch schon in elf Bundesländern vorhanden.
Ein wichtiges Merkmal der Landesinitiativen ist, dass sie für alle Disziplinen zuständig sind und fachübergreifend arbeiten – und damit eine relevante komplementäre Ergänzung zu den NFDI-Konsortien darstellen. Die Landesinitiativen wirken damit in die fachübergreifende Breite und in die geographische Fläche.
Die FDM-Landesinitiativen sind dabei vor allem heterogen – das Spektrum bei den elf vorhandenen Landesinitiativen reicht vom losen Netzwerk einzelner Akteur:innen bis zum Verbund, der mit personellen Ressourcen durch das jeweilige Bundesland unterstützt wird. Heterogen ist auch die Größe, die von 40 Hochschulen bis 2 Hochschulen reicht. Der Trend ist dabei unverkennbar, dass weitere FDM-Initiativen auf Bundeslandebene entstehen. Erfreulich ist, dass für alle Bundesländer Ansprechpersonen bekannt sind.
Größte Gemeinsamkeit der Landesinitiativen ist die Ebene des Bundeslands und damit auch die Ebene der Finanzierung, an welche die Landesinitiativen anschließen: an die hoheitlichen primären Finanzierer von Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW). Das ist für Forschungsdatenmanagement ein erheblicher Aspekt, da oftmals vor Ort an den Universitäten und HAWen Speicherplatz, Rechenkapazitäten und Unterstützung benötigt werden, um den Anfoderungen des Datenmanagements nachzukommen. Auch müssen oftmals vor Ort von den Hochschulpräsidien Garantien dafür ausgesprochen und unterschrieben werden, dass die Daten vor Ort im Sinne der guten wissenschaftlichen Praxis aufbewahrt werden.
Die FDM-Landesinitiativen koordinieren sich seit 2021 über einen Sprecher:innenkreis, in den sechs der Landesinitiativen involviert sind. Der Sprecher:innenkreis organisiert Vernetzungstreffen und Positionspapiere und hat aktiv die Vernetzung zur NFDI gesucht. Im Rahmen der Vernetzung tauschen sich die Akteure der Landesinitiativen in Arbeitsgruppen zu Beratung, Betriebsmodellen u. Ä. aus. Hinsichtlich der Akteure sind erhebliche personelle Schnittmengen zu NFDI-Konsortien, zu DINI/nestor, zur Research Data Alliance u.a.m. auszumachen.
Was? Aktivitäten und Angebote
Die Aktivitäten und Angebote der FDM-Landesinitiativen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Dem Grunde nach stehen hinter den Landesinitiativen die lokalen Servicestellen Forschungsdaten an den Universitäten, Universitätsbibliotheken und –rechenzentren und Forschungsabteilungen, und diese verbinden die Landesinitiativen auf Bundeslandebene zu landesinternen Netzwerken, mit allen FDM-Akteuren, die dazugehören
- Die FDM-Landesinitiativen bieten vor Ort Schulungen zu FDM, und Informationsveranstaltungen, beraten Drittmittelanträge und stellen technische Dienste vor Ort zur Verfügung. Sie sensibilisieren damit in erheblichem Maß die Forschenden, denn nicht selten wird den Gesichtern und Stimmen vor Ort ein hohes Vertrauen entgegengebracht. Damit wirken die Landesinitiativen insgesamt als Impulsgeber für den Kulturwandel zu FAIRer Datenhaltung.
- Die FDM-Landesinitiativen bauen teilweise auch landesweite Dienste auf, beispielsweise train-the-trainer-Weiterbildung, aber auch technische Dienste wie etwa Cloud, institutionelles Repositorium u.a.m.
- Sowohl lokale Standorte als auch die Bundesländer benötigen Strategien für den Umgang mit Forschungsdaten, und auch daran wirken die FDM-Landesinitiativen mit.
- Die FDM-Landesinitiativen sind nicht selten in die Kommunikation mit Politik und Gremien auf Landesebene eingebunden, etwa über eine Landeshochschulrektorenkonferenz o. Ä.
Wozu? Potenziale der Verknüpfung von NFDI und Landesinitiativen
Die Verknüpfung der NFDI insgesamt sowie der NFDI-Konsortien mit den FDM-Landesinitiativen birgt vielfältige Potentiale. Das größte Potential liegt darin, dass sich die FDM-Landesinitiativen nahtlos in den Prozess „towards one NFDI“ einfügen - die Landesinitiativen können die NDI-Konsortien lokal, also vor Ort bei den Forschenden, umfassend vernetzen:
- Auf überregionaler Ebene sind der NFDI-Verein, das Direktorat und die Konsortien sowie fachspezifische Initiativen und Partner zu FDM und Dateninfrastrukturen als wertvolle Strukturen und Ressourcen vorhanden. Gleichzeitig sind diese jedoch bei der Breite der Forschenden nur bedingt bekannt bzw. noch nicht so recht „erfahrbar“; diese Brücke muss oft erst noch geschlagen bzw. ausgebaut werden. Die FDM-Landesinitiativen können diesbezüglich grundlegend dazu beitragen, diese Institutionen vor Ort sicht- und erfahrbar zu machen.
- Thematisch verknüpfen die Landesinitiativen allgemeine und fachspezifische FDM-Dienste. Sie erheben und managen vielfach Bedarfe der Forschenden, weil sie auf lokaler Ebene häufig mit Forschenden interagieren, um dann bestenfalls gebündelt an das Bundesland heranzutreten und einen passenden Dienst aufzusetzen. Ebenso verfügen oder entwickeln die FDM-Landesinitiativen nachhaltige Betriebsmodelle für solche Dienste.
- Auf regionaler Ebene stehen die Landesinitiativen in engem Kontakt mit Forschenden, mit Personal von konkreten Diensten und mit lokalen FDM-Akteuren; sie arbeiten vor Ort an fachübergreifenden Angeboten und stehen in Kontakt mit den lokalen Vertreter:innen der NFD-Konsortien. All dies können die Landesinitiativen lokal vernetzen und tragen damit zu einer „one NFDI“ bei, indem sie daran mitwirken, dass die Angebote der NFDI(-Konsortien) vor Ort bei der Nutzenden ankommen.
Drei konkrete Beispiele sollen dieses Verknüpfungspotential illustrieren:
- Die U Bremen Reserach Alliance (UBRA) verfügt über ein gemeinsames Trainingsprogramm „Data Train“, das sie gemeinsam mit lokal verankerten NFDI-Konsortien anbietet. Zudem vernetzen sich im Bundesland Bremen die NFDI-Konsortien mit lokalen Datenmanagement- und Datascience-Akteuren in der AG Forschungsdaten.
- In Nordrhein-Westfalen fungiert die Landesinitiative fdm.NRW als vermittelnde Instanz beim konsortialen Aufbau von Infrastrukturen. Hier werden Hardware-Infrastruktur und Personal vom Land bereitgestellt, und auch der Aufbau einiger NFDI-Konsortien wurde hier finanziell unterstützt. Das Beispiel aus NRW zeigt damit, wie eine Landesinitiative eine Brücke zu den Geldgebern der Länder darstellen kann.
- Das dritte Beispiel sind regionale und lokale Veranstaltungen, für die über „vertraute“ lokale Kontakte die Forschenden und Lehrenden vor Ort angesprochen und zu den Veranstaltungen eingeladen werden. Die Inhalte solcher Veranstaltungen bestehen dabei aus den Angeboten der NFDI-Konsortien. Durch solche kooperative Veranstaltungen werden die Inhalte der NFDI zu den Nutzenden vor Ort getragen. So praktiziert dies die Landesinitiative Thüringen (TKFDM) in ihren Coffee Lectures und die Landesinitiative Hessen (HeFDI) mit ihren Data Workshops.
Das NFDI-Direktorat hat den FDM-Landesinitiativen einen einfachen Kommunikationskanal zur Verfügung gestellt, mit dem die Landesinitiativen für die Konsortien und für weitere gebündelt erreichbar sind. Auch haben die Landesinitiativen eine gemeinsame Darstellung auf forschungsdaten.info. Die Landesinitiativen freuen sich auf die weitere Verzahnung der Angebote, um den größtmöglichen Mehrwert für FAIRe Datenhaltung zu erzielen.
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