Demokratie-Erziehung als Querschnittsaufgabe. Anhang zur Buchveröffentlichung
Description
Digitaler Anhang zur Dissertation
Zusammenfassung
Nicht nur von (bildungs-)politischer, sondern auch von wissenschaftlicher Seite her rückt das Thema Demokratie-Erziehung bzw. Demokratiebildung aktuell immer stärker in den Vordergrund. Diverse politische, wirtschaftliche, technologische und gesellschaftliche Entwicklungen geben Anlässe zur Diskussion über den Zustand der demokratischen Gesellschaftsordnung und stärken die Forderung nach einer Stärkung der Demokratiebildung an Schulen. So betont die Kultusministerkonferenz Demokratiebildung nicht nur als Auftrag der Politischen Bildung, sondern als Querschnittsaufgabe aller Unterrichtsfächer und damit aller Lehrerinnen und Lehrer. Was aber verstehen diese unter dem facettenreichen Begriff Demokratie überhaupt und wie interpretieren sie den Auftrag, die heranwachsende Generation im demokratischen Sinne zu erziehen?
Meine Studie leistet in einem bisher nur wenig bearbeiteten Forschungsfeld einen empirischen Beitrag zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen. Mittels des qualitativen Forschungsprogramms Subjektive Theorien (FST) rekonstruiere ich die individuellen Subjektiven Theorien von 14 Lehrerinnen und Lehrern über Demokratie und Demokratie-Erziehung. Im Anbetracht des fächerübergreifenden Auftrags geht das Sample bewusst über gesellschaftsbezogene Fächer wie Politik und Geschichte hinaus und schließt etwa auch Musik-, Sport-, Englisch- und Chemielehrerinnen und -lehrer ein. Als Ergebnis meiner Studie stehen einerseits 14 überaus detaillierte Darstellungen in individuelle Deutungen von Demokratie und Demokratie-Erziehung, welche Einblicke in einen bisher kaum beachteten Aspekt von Lehrerprofessionalität geben. Andererseits konnte der fallübergreifende induktive Vergleich der Subjektiven Theorien sieben überindividuell bedeutsame Themen der Querschnittsaufgabe offenlegen, die in insgesamt 34 Ausprägungen die große Breite des vorhandenen Spektrums an Lehrervorstellungen aufzeigen. Die Erkenntnisse der Studie können in mehrfacher Hinsicht genutzt werden, um weitere Fragen der Bildungs- und Professionsforschung anzuschließen, um die Lehrer- und Lehrerinnenbildung anzupassen und schulische Praxis von Demokratiebildung weiterzuentwickeln.
Abstract
Democratic education has not only become a trending topic of education policy but has also gained scientific interest recently. Several political, economic, technological and social developments give rise to discussions about the state of the democratic system and strengthen the demand for more democratic education in schools. The (German) conference of ministers of education (KMK) for example, describes democratic education not only as a task of a single school subject, but as an interdisciplinary task of all school subjects and therefore of all teachers. But how do educators understand the broad term of democracy and how do they interpret the task of educating the next generation for democracy?
My study makes an empirical contribution to answering these and other questions in an otherwise barely touched field of research. Utilizing the qualitative Research Program Subjective Theories (FST), I was able to reconstruct 14 individual Subjective Theories of teachers about democracy and democratic education. Because of the interdisciplinary nature of this educational task, the sample deliberately goes beyond society-related subjects such as politics and history and includes also, among others, music, P.E., English and chemistry teachers. My study reveals, on the one hand, 14 extremely detailed descriptions of individual interpretations of democracy and democracy education, which provide insights into an aspect of teacher professionalism that has hardly been considered so far. On the other hand, the cross-case inductive comparison of the reconstructed Subjective Theories was able to reveal seven significant themes of democratic education of supra-individual importance. The underlying 34 different aspects of these themes highlights the great extent of the spectrum of teacher beliefs. The findings of the study can be used to further address questions of educational and professional research, to adapt teacher education and to develop school practice of democratic education.
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