Braucht es eine ganze Siedlung, um junge Menschen…? Eine soziokulturelle Forschungsarbeit zu jungen Menschen in drei ausgewählten Siedlungen

Junge Menschen werden in Wohn-, Siedlungs- und Quartierfragen selten befragt und erfahren kaum Teilhabe bei deren Gestaltung. In dieser soziokulturellen Forschungsarbeit kommen elf junge Menschen als Expert*innen ihrer Lebenswelt zu Wort, wie sie ihr Wohnumfeld wahrnehmen und welche Ideen, Wünsche und Bedürfnisse sie diesbezüglich haben. Aus soziokultureller Perspektive ergänzen drei Expert*innen aus Offener Jugendarbeit, GZ-Arbeit und Siedlungscoaching ihre Eindrücke und Erfahrungen. Der Auswertung der Interviews voraus geht ein forschungsgeschichtlicher Teil, in denen der Sozial- und Lebensraum von jungen Menschen näher beschrieben und Befähigungshaltungen und -methoden der Soziokulturellen Animation vorgestellt werden. Aus den Interviews selbst wurden auf Basis einer Kodierung fünf Kategorien formuliert, die dann jeweils interpretiert und mit einer These versehen wurden. Dabei wurden soziokulturelle Fragen aufgenommen und auf Wohn-, Siedlungs- und Quartierfragen bezogen. In den Interviews zeigt sich deutlich das Bedürfnis von jungen Menschen nach Räumen und Orten, in denen sie als junge Menschen sein dürfen. Junge Menschen zeigen ein multifunktionales Verständnis von Orten und ein grundsätzliches Interesse am Sozialen, womit sie einen wichtigen Beitrag für die Siedlungs- und Quartierplanung leisten können, der auch dem Grundinteresse der Soziokulturellen Animation entspricht. Soziokulturelle Animation hat hierbei eine doppelte Anwaltschaft zu übernehmen. Sie hat Gesprächspartnerin zu sein für junge Menschen und kann zugleich deren Anliegen und Wünsche so ins Gespräch mit anderen Akteur*innen in der Siedlungs- und Quartierarbeit einbringen, dass junge Menschen selbst teilhaben können.