Published December 31, 1930 | Version v1
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Brachydesmus dolinensis subsp. sesanensis Verhoeff, 1930, n. subsp.

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Description

Brachydesmus dolinensis, sesanensis n. subsp.

In seinem " System der Polydesmoidea " Bd. I Denkschr. d. kais. Akad. d. Wiss., Wien 1898, beschrieb Attems aus Istrien und Görz einen Brachydesmus dolinensis, den ich selbst vor Jahren auch bei Triest gesammelt habe.

Die hier zu beschreibende Form ist zweifellos eine unterirdische Rasse jener bisher nur oberirdisch gefundenen.

B. dolinensis, sesanensis m. ist eine ganz weiße und kleinere Form, ♀ 10 1/3 mm, ♂ 11 1/2 mm lg. (der dolinensis ist 14 mm lg.) deren Gonopoden (Abb.) zwar denen des dolinensis äußerst ähnlich sind, so daß über die nahe Verwandtschaft gar kein Zweifel bestehen kann, die sich aber doch durch folgendes unterscheiden:

1. ist der terminale Tarsalast (tt) kräftiger, sein Nebenlappen (e) aber schwächer entwickelt;

2. ist der Femurstachelfortsatz (s1) vom Haarpolster viel weiter abgerückt und der Zahn vor ihm (c) viel schwächer entwickelt;

3. ist das Telopodit am hinteren Abfall in zwei Buckel abgesetzt, (bei dolinensis aber einfach abgerundet).

Von dem mit ihm in derselben Höhle lebenden Brachydesmus parallelus Att. unterscheidet er sich unschwer durch den breiteren Körper und die viel deutlicheren Felder der 2. und 3. Reihe der Pleurotergite.

Vorkommen: 2. XII. in der Höhle Draga bei Paniqua di Sesana (Nordistrien) zwischen eingeschwemmten Abfällen der Edelkastanien 3 ♂ 3 ♀ 1 j. ♀ mit 18 Ringen, 3. II. daselbst, 5 ♀ 3 j. 18 R.

Zur Klärung der Beziehungen zwischen den mit dolinensis näher verwandten Brachydesmus - Formen gebe ich folgenden Schlüssel nach dem Bau der männlichen Gonopoden:

a) Zwischen Haarpolster (p Abb.) und dem beborsteten Präfemur ragt vorn ein langer, spitzer Stachelfortsatz (s1) heraus.......... c, d,

b) Dieser Stachelfortsatz fehlt..... e, f,

c) Der Tibiotarsalast bleibt bis zum Ende breit und ist an diesem schräg abgestutzt.

× Der spitze Fortsatz zwischen Tibiotarsus und Haarbüschel ist breit und dreieckig, zwischen Haarbüschel und Präfemur ragen zwei rundliche Buckel vor. Hintere Wölbung des Telopodit mit Zahnvorsprung.

1. troglobius Daday.

×× Der spitze Fortsatz zwischen Tibiotarsus und Haarbüschel ist schmal und hakig, zwischen Haarbüschel und Präfemur ragt

höchstens eine Ecke vor. Hintere Wölbung des Telopodit ohne Zahnvorsprung. Tibiotarsus ohne Nebenecke.

carniolensis Verhoeff.

d) Der Tibiotarsalast ist allmählich verschmälert und hakig (tt Abb.), sein Ende läuft also schmal und spitz aus und besitzt außen in der Mitte eine Nebenecke (e), oder einen Spitzlappen.

3. dolinensis Attems und 4. dol., sesanensrs m.

e) Zwischen Präfemur und Haarbüschel ragt ein breites, nacktes Kissen nach vorn heraus, die Endhälfte des Telopodit ist nicht nach hinten keulig erweitert.

5. amblyotropis Att.

f) Zwischen Präfemur und Haarbüschel kein Kissen, höchstens ein kleines Läppchen, die Endhälfte des Telopodit ist nach hinten im Bogen keuligerweitert.

6. parallelus Att.

(Körper schmäler gebaut als bei den anderen Arten!)

Brachydesmus parallelus Attems.

Von dieser ebenfalls 1898 a.a.O. beschriebenen und bisher nur aus der Fiumaraschlucht b. Fiume bekannten Art, die also schon äußerlich durch ihren auffallend schmalen Körper ausgezeichnet ist, erhielt ich ebenfalls aus der Draga-Höhle b. Ponikve di Sesana (Ponikve bei Auber) vom 2. XII. 2 ♂ 1 ♀ und vom 3. II. 3 ♂ 10 ♀ - ♀ 9 1/3 mm, ♂ 9-9 1/2 mm lg.

Die Ränder der Seitenflügel sind (im Gegensatz zu subterraneus) kräftig gezähnt und der schwach rosige Schimmer, den viele subterraneus an Kopf und Collum erkennen lassen, fehlt hier gänzlich.

Abb. 15. Brachydesmus dolinensis, sesanensis Verh.

Linker Gonopod von außen gesehen, ct Coxit, a und b Endlappen desselben, tt Tibiotarsus, r Spermagang, p Haarpolster, × 125.

Notes

Published as part of K. W. Verhoeff, 1930, Arthropoden aus südotsalpinen Höhlen gesammelt von Karl Strasser. 4. Aufsatz, pp. 40-43 in Mitteilungen über Höhlen-und Karstforschung 1930 on pages 42-43

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