Gesellschaft, Behinderung und Stigmatisierung. Stigmatisierungsprozesse bei Menschen mit einer Behinderung und konkrete Ansätze zur Entstigmatisierung und Inklusion im Regelschul- oder heilpädagogischen Unterricht
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Die Idee, einen differenzierten, inklusiven Unterricht zu gestalten, um die soziale Integration von Menschen mit einer Behinderung zu begünstigen und den Lernerfolg von heterogenen Schulklassen zu verbessern, ist keineswegs neu. Die Umsetzung in der schulischen Praxis gestaltet sich jedoch immer noch schwierig (vgl. Corno, 2008 in Wember & Melle, 2018, S. 58).
„[…] Jeder Mensch hat das Recht auf eine Bildung, die gleiche und gerechte Chancen eröffnet. Dagegen schafft Exklusion Vorbedingungen für eine Verletzung nicht nur der Menschenrechte, sondern auch der demokratischen und friedlichen Grundlagen des menschlichen Zusammenlebens. Die UN-Behindertenrechtskonvention […] unterstützen die Inklusion deshalb in einem umfassenden Sinne, um Diskriminierungen in jeder Form […] zu überwinden“ (Reich, 2016, S. 6).
Dies gilt auch für das Schweizer Schulsystem, welches Inklusion grundsätzlich befürwortet und integrative Lösungen einem separativen Schulsystem theoretisch bevorzugt („Integration und Inklusion“, o. J.). Doch auch wenn die gesetzlichen Weichen gestellt sind: In der Praxis wird vor allem die Inklusion von Schüler:innen mit einer Behinderung von vielen Lehrpersonen als besonders schwierige und herausfordernde Aufgabe erlebt (vgl. Bender, Drolshagen, Rose, Leišytė & Rothenberg, 2018, S. 218). Die Problematik von Stigmatisierungs- und Etikettierungsprozessen spielt hierbei eine folgenschwere Rolle. Einerseits vereinfachen Stigmen komplexe Situationen, entlasten von Reflexion oder sichern Handlungsroutinen. Andererseits können die meist eindeutigen Grenzziehungen abwerten, aussondern und daher gezielte Personengruppen – wie bspw. Menschen mit einer Behinderung – diskriminieren. Inklusion verspricht hierbei, dass es „normal“ werden soll, verschieden zu sein. Dies bringt Hoffnung, dass durch eine gelingende Inklusion, differenzierten Unterricht und den Einsatz von geeigneten didaktischen Lehrmitteln, langfristige Prozesse der Entstigmatisierung entstehen könnten. Diese Arbeit untersucht diese Prozesse in Bezug auf das Schweizer Schulsystem, dafür bereits bestehende didaktische Materialien auf ihren Inhalt, sowie ihre Eignung als entstigmatisierende Instrumente für den heilpädagogischen Unterricht.
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