Virtuelle Forschungsdatenumgebungen - Struktur, Erkenntnis, Nachnutzung

Das Forschungsdatenmanagement steht am Beginn eines jeden Forschungsvorhabens und sollte bis zum Ende mitgedacht werden. Eine Forschungsdatenumgebung unterstützt die Forschenden bei der Strukturierung und Analyse ihrer Daten. Diese Systeme werden meist erst während des Projektzeitraums entwickelt. Das "Wie" und "Was" muss also bei jedem einzelnen Projektbeginn entweder neu entworfen oder in ähnliche vergangene Formen eingefügt werden. Das am eScience-Center der Universität Tübingen entwickelte System Spacialist, verlagert die Forschungsumgebung in den virtuellen Raum. Dadurch ermöglicht es ein ortsungebundenes und kollaboratives Arbeiten. Die Datenaufnahme in das generisch definierte Datenmodell standardisiert die Datenstruktur und garantiert dadurch eine qualitative Analyse der Daten. Die Forschungsdaten können im System kommentiert, validiert und gegebenenfalls korrigiert werden. Dabei unterstützen ein integriertes Moderationssystem mit Rollenvergabe, eine Kommentarspalte sowie Möglichkeiten zur Referenzierung von Literatur oder auf in der integrierten Dateiverwaltung hinterlegten Dateien. Ebenfalls können Geodaten und benutzerdefinierte Kartenlayer verwendet werden, um raumbezogene Daten zu erfassen und einzubeziehen. Die Entwicklung von Spacialist ist von Anfang an transparent gestaltet, um das System auf die Workflows der Fachbereiche auszurichten. Die dabei einbezogenen Fachcommunities der Digital Humanities haben darüber hinaus die Möglichkeit Spacialist durch Plugins zu erweitern und an spezifische Anforderungen anzupassen. Zudem können die Forschungsergebnisse unkompliziert in bestehende (universitäre) Archivsysteme integriert werden.