Bipedale Lokomotion – oder: Das zweifüssige aufrechte Gehen als eine soziale Institution
Description
Manuskriptauszug «Als Neuankömmling in der menschlichen Gesellschaft liegt man. Und zwar ziemlich lange. Es gibt in dieser Zeit wenig Möglichkeiten zur Raumkonstitution, -benützung und -beherrschung durch Fortbewegung. Je nach Zeitgeist infolge der antizipierten Gefahr des plötzlichen Kindstodes wird der Säuglingmonatelang auf den Bauch oder den Rücken gelegt und gelagert. Und der so positionierte Leib lernt dabei erst nach und nach, sich zur Seite zu bewegen, ja gar sich selber zu drehen. Mit dieser Drehfähigkeit des Kindes, die den meisten Eltern einer besonderen Erwähnung gegenüber anderen Eltern wert ist, weil sie auf einen zunehmenden Handlungsspielraum des Individuums verweist, beginnt dann eine intensive etwa zwei- bis dreijährige Phase des Erwerbs von motorischer Körperbeherrschung im Hinblick auf das Gehen. Diese Zeit führt schlussendlich den Neuankömmling zum homo erectus sapiens in der bekannten und typischen Gestalt des zweifüßigen, sprechenden und selbstverständlich aufrecht gehenden Zeitgenossen.» [139f.]
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Subjects
- Wissen
- gnd:4066559-8
- Soziologie
- gnd:4077624-4
- Wissenssoziologie
- gnd:4066615-3
- Gesellschaft
- gnd:4020588-5