Entwicklung und Pilotierung eines modularen Evaluationsinstruments für Bürger:innen- und Patient:innenbeteiligung in der Versorgungsforschung: eine mixed-methods Studie
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Hintergrund: Patient:innen- und Bürger:innenbeteiligung (engl. patient and public involvement; PPI) in der Versorgungsforschung gewinnt international und zunehmend auch in Deutschland an Bedeutung und wird von Forschungsförderern und wissenschaftlichen Zeitschriften zunehmend gefordert. Die Evidenz zu den Ergebnissen und Auswirkungen von PPI in der Versorgungsforschung ist bislang schwach und basiert überwiegend auf narrativen Studien. Eine fundierte Evaluation ist notwendig, um zu verstehen, welche Beteiligungsformen am besten funktionieren, in welchen Kontexten und mit welchen Auswirkungen. Das von der DFG geförderte Projekt (2025-2027) zielt darauf ab, die wissenschaftliche Grundlage für PPI zu stärken und ein Evaluationskonzept und –instrument für ihre Bewertung zu entwickeln.
Zielsetzung: Ziel der Evaluation ist es, 1) ein Evaluationskonzept zu erstellen, 2) ein umfassendes, modulares Evaluationsinstrument zu entwickeln und 3) das modulare Evaluationsinstrument in einer web-basierten Umfrage zu pilotieren.
Methode: Das Projekt verfolgt einen Mixed-Methods-Ansatz in drei Phasen über einen Zeitraum von drei Jahren. In Phase eins werden zentrale Aspekte erfolgreicher PPI in einer web-basierten Umfrage sowie durch Fokusgruppeninterviews sowohl mit Versorgungsforscher:innen als auch mit Patient:innen untersucht. Die Ergebnisse werden in einem Co-Design Workshop mit allen Akteur:innen der Versorgungsforschung diskutiert mit dem Ziel, sich auf ein Evaluationskonzept basierend auf einem LOGIC-Modell zu einigen. In Phase zwei werden international verfügbare Evaluationsinstrumente analysiert, relevante Items übernommen und dem konsentierten Evaluationskonzept deduktiv zugeordnet. Zusätzlich werden auf Basis der Ergebnisse der ersten Phase weitere Items entwickelt. Darüber hinaus werden kognitive Pretests und qualitative Reviews mit Forschenden und Patient:innen durchgeführt, um den Item-pool weiter zu optimieren. In der dritten Phase wird das modulare Evaluationsinstrument mit Modulen für Forschende und Patient:innen in einer web-basierten Umfrage pilotiert. Die Datenanalyse wird eine thematische Analyse qualitativer Daten und eine statistische Analyse quantitativer Daten umfassen. Ein partizipatives Forschungsteam bestehend aus Forschenden und Patientenpartner:innen begleitet und unterstützt das Projekt kontinuierlich über alle Phasen hinweg.
Ergebnisse: Das Projekt startete am 01.01.2025. Bis zum Kongress im September sollen das partizipative Forschungsteam etabliert, die webbasierte Umfrage umgesetzt und erste Fokusgruppen koordiniert sein. Geplant ist die Vorstellung des Projekthintergrunds, der Methodenvielfalt und des Projektfortschritts.
Implikation für Forschung und/oder (Versorgungs-)Praxis: Die Erkenntnisse aus diesem Projekt ermöglichen es, einen Beitrag zum international entwickelnden Forschungsfeld der Patient:innenbeteiligung zu leisten und relevante Forschungslücken zu adressieren. Darüber hinaus geben das Evaluationskonzept und die Operationalisierung in einem modularen Evaluationsinstrument praktische Hinweise und Anleitungen für die Implementierung, Evaluation und Qualitätssicherung von PPI in der Versorgungsforschung in Deutschland.
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