Schachbasierte kognitive Remediationstherapie bei Abhängigkeitserkrankungen [Chess‐Based Cognitive Remediation Therapy (CB‐CRT) for addictive disorders] - Manual für Gruppeninterventionen [Manual for group interventions]
Description
Das vorliegende Manual beschreibt ein gruppentherapeutisches Programm zur kognitiven Remediation auf Basis des Brettspiels Schach für Personen mit Abhängigkeitserkrankungen. Das Training nutzt die kognitiv fordernden Elemente des Schachs, um kognitive Funktionen wie Aufmerksamkeit, Inhibition, Planung und kognitive Flexibilität gezielt zu fördern. Es wurde für die Gruppenanwendung konzipiert und eignet sich für geschlossene wie offene Gruppen. Für die Teilnehmenden sind keine Grundkenntnisse im Schachspiel Voraussetzung.
Ziel ist es, die häufig bei Suchterkrankungen gestörte Balance zwischen impulsivem (belohnungsgetriebenem) und reflektiertem (kontrollierendem) Verhalten durch Stärkung von kognitiven Kontrollprozessen zu verbessern. Dazu werden in zwölf 90-minütigen Sitzungen über sechs Wochen hinweg spezifische schachbasierte Aufgaben bearbeitet, die unterschiedliche kognitive Domänen aktivieren. Ergänzend enthalten die Sitzungen psychoedukative und metakognitive Elemente zur Förderung von Selbstreflexion und Bewältigungskompetenzen im Alltag. Erste Studien belegen positive Effekte dieses Therapieansatzes auf Aufmerksamkeitsfunktionen, Arbeitsgedächtnis, Impulskontrolle sowie subjektives Wohlbefinden bei Suchtpatienten und Suchtpatientinnen.
Das Manual richtet sich an Fachpersonen aus Psychotherapie, Ergotherapie und Neuropsychologie. Es bietet eine strukturierte und praxisorientierte Anleitung zur Umsetzung des Programms, inklusive Stundenverläufen, Aufgabenbeispielen und didaktischen Hinweisen. Neben dem Einsatz bei Abhängigkeitserkrankungen kann das Programm mit modifizierter Psychoedukation auch bei anderen Störungsbildern wie ADHS, Schizophrenie oder generell bei kognitiven Beeinträchtigungen Anwendung finden. Schach dient dabei nicht nur als therapeutisches Mittel zur Förderung kognitiver Funktionen, sondern kann auch als niedrigschwellige, sinnstiftende Freizeitaktivität soziale Teilhabe stärken und Rückfälle präventiv beeinflussen.
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Additional details
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- Is supplement to
- Publication: 10.1186/s40359-023-01055-z (DOI)
- Publication: 10.1136/bmjopen-2021-057707 (DOI)
Funding
- Deutsche Forschungsgemeinschaft
- 402170461
- Deutsche Forschungsgemeinschaft
- 421888313
Dates
- Issued
-
2025-08-20