Paul Klee und die Romantik. Über den Transzendentalismus in der modernen Malerei
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Klees Anknüpfung an die romantische Poetik ist gut dokumentiert. Weniger bekannt ist, dass nicht nur diese Poetik, sondern auch Klees eigene Arbeiten im Transzendentalismus Kants eine erkenntnistheoretische Grundlage hatten, die man den oft esoterisch anmutenden Motiven von Werken Klees auf den ersten Blick vielleicht nicht ansieht. Das bedeutet nicht, dass Klee direkt einen ›kantischen Ansatz‹ verfochten hätte, aber ein inhaltlicher Zusammenhang besteht sowohl indirekt als auch in der Konsequenz. Die Frühromantiker operierten auf der von Kant in der Einbildung und im Denken verankerten Erkenntnisgrundlage, wollten jedoch die symbolische Entleerung der Welt, welche der wissenschaftliche Rationalismus der Neuzeit bis hinzu Kant hinterlassen hatte, rückgängig machen und durch eine schöpferische, die Phantasie durch Reflexion vorantreibende »Darstellung des Unendlichen« auch die metaphysische Dimension der Erfahrung wiedergewinnen. Klee wird versuchen, dieses Motiv gnostisch zuzuspitzen. Das Resultat ist nicht nur eine Neuinterpretation der romantischen »Phantasiereligion«, sondern deren Transformation zu einer modernen Dämonologie.
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