Mütter zwischen neuen Rollen und alten Zuständigkeiten. Sozialer Survey 2023 – Datenreport 3
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Einstellungen und Handlungsweisen zum Thema „Familie und Geschlechterrollen“ werden im Rahmen der repräsentativen Bevölkerungsumfragen des Sozialen Survey Österreich bzw. des International Social Survey Programme bereits seit 1988 erhoben. Diese Umfragedaten zeigen zum einen, dass die Österreicher*innen seit Ende der 1980er Jahre stärker für die Gleichberechtigung der Geschlechter eintreten, wie sich unter anderem an der zunehmenden Befürwortung von Erwerbstätigkeit bei Müttern oder dem gesteigerten Bewusstsein für eine gerechtere Aufteilung der Kinderbetreuung zwischen Vätern und Müttern erkennen lässt. Diese Entwicklung wird besonders von der jüngeren Bevölkerung durch ihr neues Rollenverständnis getragen; sie erfolgt in Österreich aber sehr langsam. Zum anderen wird deutlich, dass das gesteigerte Bewusstsein für Geschlechtergerechtigkeit nur in einem begrenzten Ausmaß entsprechendes Verhalten zur Folge hat, auch deshalb, weil Alternativen und Möglichkeiten fehlen: So wird Müttern nach wie vor die Rolle der Zuverdienerin zum Familieneinkommen zugeschrieben, was in der Regel zu einer finanziellen Abhängigkeit von (Ex-) Partnern führt. Gleichzeitig übernehmen Frauen und Müttern nach wie vor den Großteil der klassischen alten Zuständigkeiten (z.B. Betreuungs- und Hausarbeit). Mütter werden im Vergleich zu Vätern als geeigneter angesehen, „sich um die Kinder zu kümmern“ und die Übernahme der Betreuung von (vor allem kleinen) Kindern solle, so die verbreitete Meinung, weiterhin fest in familiärer Hand und weniger in staatlichen Kinderbetreuungseinrichtungen liegen.
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SSÖ-Report_Mütter zwischen neuen Rollen und alten Zuständigkeiten(08_10_2024) (1).pdf
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- Is part of
- Dataset: 10.11587/RJU0KE (DOI)
Dates
- Available
-
2024-10-24