Published June 25, 2024 | Version v1
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Ein Windpark als Teil von drei Ortsgemeinschaften. Mit partizipativen Experimentierräumen von Windkraft-Pionier*innen zur Bürgerenergiegenossenschaft

  • 1. Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG)
  • 2. ROR icon Technische Universität Berlin

Description

Die Soziale Innovation in den drei in dieser Fallstudie untersuchten Orten manifestiert sich im Umfeld eines Windparks mit etwa 40 Windenergieanlagen, die von drei Windenergieunternehmen verwaltet werden. Das größte dieser Windenergieunternehmen versteht sich nicht nur als wirtschaftlicher Akteur, sondern setzt sich auch für eine faire, lokale Energiewende ein. Zu diesem Zweck arbeitet das Windparkunternehmen mit den lokalen Entscheidungsträger*innen zusammen, das heißt in diesem Fall mit den drei ehrenamtlichen Bürgermeister*innen, der gewählten Bürger*innenvertretung im Windparkbeirat sowie den Vorsitzenden der drei örtlichen Fördervereine. Die hier untersuchte Soziale Innovationsinitiative setzt sich aus diesen Akteuren und dem Windpark zusammen und manifestiert die Soziale Innovation der partizipativen Experimentierräume vor Ort. 
Die Soziale Innovationsinitiative experimentiert mit mehreren Dimensionen der Energiewende. Erstens probiert sie verschiedene Modelle für eine breite lokale Wertschöpfung aus und zielt damit, zweitens, auf die Teilhabe von Bürger*innen an der Energiewende ab, um drittens die Wertschätzung von Windenergie in den betroffenen Orten und bei den involvierten Verwaltungseinheiten zu verbreiten. Die Infrastruktur des Windparks kann dabei als stark in lokale Praktiken eingebettet angesehen werden. Dies ist auch Ergebnis des Infrastrukturierungsprozesses, den die Soziale Innovationsinitiative kontinuierlich vorantreibt. Dazu gehört, dass regelmäßig Aushandlungen zwischen den lokalen Akteuren und der Infrastruktur, also dem Windpark, stattfinden. Auf dieser Grundlage konnte eine neue Organisationsweise, nämlich eine Bürgerenergiegenossenschaft etabliert werden. In ihr kulminiert die jahrelange Zusammenarbeit der Bürgermeister*innen, des Windparkunternehmens und der Fördervereine mit den Bürger*innen in den drei Orten. In der Bürgerenergiegenossenschaft zeigt sich auch noch einmal eindrücklich die Vorreiterrolle, die diese SIE innehat. Sie stellt eine weitere Stufe der Partizipation im Energiesystem dar und hat sich aus der anfänglichen Pionierleistung von Einzelnen heraus entwickeln können, weil vor Ort gemeinsam ausprobiert und umgesetzt wurde, was lokal passfähig ist. 

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