Published December 14, 2023
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Flächennutzung von PV-Freiflächenanlagen – Flächenbedarf und Flächenenergieerträge
Description
Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) gewinnen zunehmend an Bedeutung. Die politisch gesetzten Ziele des Ausbaus von PV-Anlagen sehen einen massiven Anstieg
des Ausbaus in den nächsten Jahren vor. Für eine politische Steuerung stellt sich aber die Frage nach dem Status quo. Durch die Kombination aus arktstammdatenregister
und Basis-DLM konnte der aktuelle Anlagenbestand analysiert werden. Die aktuellsten Ergebnisse zeigen, dass im Jahr 2018 25.500 Hektar für PV-FFA beansprucht werden.
Mehr als die Hälfte dieser Fläche wurde vorher landwirtschaftlich genutzt (13.292 ha Ackerland und 3.807 ha Grünland). Das entspricht 0,1 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Weitere 7.454 Hektar PV-FFA stehen auf Konversionsflächen, darunter fallen alte Industrie- oder Militärflächen und 948 h Hektar sonstige
Flächenkategorien, wie ehemalige Wald- oder Wasserflächen. Am meisten Fläche wurde bisher in Bayern, Schleswig-Holstein und den neuen Bundesländern für PV-FFA
beansprucht. Aufgrund der bisher geringen Flächenanteile kann deutschlandweit nicht von einer Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft ausgegangen werden. Einzelne
Regionen weisen aber höhere Flächenanteile auf, was auf vereinzelte Nutzungskonkurrenzen schließen lässt. Die Abschätzung des zukünftigen Flächenbedarfs für PVFFA ist mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Wesentliche Einflussgrößen sind der tatsächliche PV-Leistungsbedarf im zukünftigen Energiesystem, der Anteil der PVLeistung auf der Freifläche sowie die spezifische Flächeninanspruchnahme. Je nach Annahme ergibt sich bis 2040 ein Flächenbedarf zwischen 100.000 und 673.000 Hektar. Im Lichte der bisherigen Entwicklung erscheint ein Flächenbedarf in der Größenordnung von 300.000 Hektar wahrscheinlich. Für die Bewertung des künftigen Flächenbedarfs ist zu berücksichtigen, dass derzeit etwa 2,34 Millionen Hektar für die Erzeugung von Bioenergie genutzt werden. Dies ist der Fall, obwohl die Flächenenergieerträge von PVFFA und Windenergieanalgen um den Faktor > 30 höher sind als bei Bioenergie.
des Ausbaus in den nächsten Jahren vor. Für eine politische Steuerung stellt sich aber die Frage nach dem Status quo. Durch die Kombination aus arktstammdatenregister
und Basis-DLM konnte der aktuelle Anlagenbestand analysiert werden. Die aktuellsten Ergebnisse zeigen, dass im Jahr 2018 25.500 Hektar für PV-FFA beansprucht werden.
Mehr als die Hälfte dieser Fläche wurde vorher landwirtschaftlich genutzt (13.292 ha Ackerland und 3.807 ha Grünland). Das entspricht 0,1 % der landwirtschaftlich genutzten Fläche in Deutschland. Weitere 7.454 Hektar PV-FFA stehen auf Konversionsflächen, darunter fallen alte Industrie- oder Militärflächen und 948 h Hektar sonstige
Flächenkategorien, wie ehemalige Wald- oder Wasserflächen. Am meisten Fläche wurde bisher in Bayern, Schleswig-Holstein und den neuen Bundesländern für PV-FFA
beansprucht. Aufgrund der bisher geringen Flächenanteile kann deutschlandweit nicht von einer Flächenkonkurrenz zur Landwirtschaft ausgegangen werden. Einzelne
Regionen weisen aber höhere Flächenanteile auf, was auf vereinzelte Nutzungskonkurrenzen schließen lässt. Die Abschätzung des zukünftigen Flächenbedarfs für PVFFA ist mit erheblichen Unsicherheiten verbunden. Wesentliche Einflussgrößen sind der tatsächliche PV-Leistungsbedarf im zukünftigen Energiesystem, der Anteil der PVLeistung auf der Freifläche sowie die spezifische Flächeninanspruchnahme. Je nach Annahme ergibt sich bis 2040 ein Flächenbedarf zwischen 100.000 und 673.000 Hektar. Im Lichte der bisherigen Entwicklung erscheint ein Flächenbedarf in der Größenordnung von 300.000 Hektar wahrscheinlich. Für die Bewertung des künftigen Flächenbedarfs ist zu berücksichtigen, dass derzeit etwa 2,34 Millionen Hektar für die Erzeugung von Bioenergie genutzt werden. Dies ist der Fall, obwohl die Flächenenergieerträge von PVFFA und Windenergieanalgen um den Faktor > 30 höher sind als bei Bioenergie.
Die IÖR-Buchreihe Flächennutzungsmonitoring informiert umfassend, wie dem Flächenverbrauch durch eine kluge ressourcenschonende Flächenhaushaltspolitik begegnet werden kann. Dafür werden neue Instrumente aus Wissenschaft und Praxis beschrieben, die insbesondere die informatische Seite in den Blick nehmen. So wird gezeigt, wie hochauflösende Flächennutzungs-Monitoringsysteme und Kataster für Innenentwicklung, Brachen und Leerstands auszugestalten sind. Entsprechende Best-Practice-Beispiele des Flächenmanagements sind dokumentiert.
Mit diesem Buch und den Open Access veröffentlichten Präsentationen des Dresdner Flächennutzungssymposiums (DFNS) sollen der Praxis erprobte, konkrete und hilfreiche Informationen an die Hand gegeben werden, wie dem Flächenverbrauch auf allen Entscheidungsebenen begegnet werden kann.
Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung veröffentlicht hiermit inzwischen den 15. Band der etablierten Buchreihe „Flächennutzungsmonitoring“
(www.ioer.de/publikationen/ioer-schriften).
(www.ioer.de/publikationen/ioer-schriften).
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Dates
- Accepted
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2023-12-14