Vom Ringen zum Tanzen: professionelles Handeln im Umgang mit Widerstand im Zwangskontext am Beispiel der wirtschaftlichen Sozialhilfe: Eine qualitative Forschung auf Sozialdiensten im Kanton Luzern

Widerstand ist ein breites Phänomen und tritt in allen Bereichen der Sozialarbeit auf. Er ist das Ergebnis einer Interaktion von zwei oder mehreren Personen und bezieht sich auf eine bestimmte Veränderung. Bei der Klientel eines Sozialdienstes finden viele Veränderungen statt. Daher tritt in diesem Kontext oft Widerstand auf. Die Autorinnen stellten sich die Frage, welche Reaktionen Sozialarbeitende auf Sozialdiensten im Kanton Luzern auf widerständiges Verhalten der Klientel zeigen. Um diese Forschungsfrage zu beantworten, wurde mittels Leitfadeninterviews eine qualitative Sozialforschung mit Sozialarbeitenden bei Sozialdiensten im Kanton Luzern durchgeführt. Die Interviews wurden nach der Methode von Michael Meuser und Ulrike Nagel ausgewertet. Im theoretischen Bezugsrahmen wird auf eine Definition des professionellen sozialarbeiterischen Handelns eingegangen. Weiter werden das Thema Macht, die personenzentrierte als auch die motivierende Gesprächsführung ausgeführt. Des Weiteren wird die Wichtigkeit der Vor- und Nachbereitung der Gespräche dargelegt und darauf hingewiesen, dass auf der Ebene der Klientel, der Institution und der Sozialpolitik Herausforderungen bestehen, die Einfluss auf den Widerstand der Klientel in Beratungen haben können. Aus der Forschung und aus dem Wissen des theoretischen Teils wird ersichtlich, dass Widerstand ein alltägliches Phänomen ist, das die Sozialarbeitenden in Gesprächen immer wieder vor Herausforderungen stellt. Die Arbeit an der Motivation und die Reflexion von schwierigen Situationen können hilfreich sein, um mit diesen Situationen umzugehen.