Optimierung des Projektmanagements in der Produktentwicklung mit agilen Arbeitsmethoden

Das steigendende Tempo der Technologieentwicklung und immer kürzer werdende Produktlebenszyklen führen zu Veränderungen in den Anforderungen von Produktentwicklungen. Konventionelle Projektmanagementmethoden und Wasserfallmodelle in der Produktentwicklung sind zu starr, da Änderungen in den Anforderungen mit einem hohen Dokumentations- und Koordinationsaufwand verbunden sind. In der Softwareentwicklung sind agile Methoden, wie Scrum bereits seit vielen Jahren etabliert. Unternehmen versuchen mit agilen Arbeitsweisen ihre Entwicklungsprozesse änderungsfreundlicher zu gestalten.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, den Nutzen agiler Methoden in Produktentwicklungen außerhalb der Softwareentwicklung zu untersuchen. Dazu wird ein konkretes Konzept anhand eines Fallbeispiels erarbeitet, welches die folgende Forschungsfrage beantwortet: „Wie können agile Methoden in Unternehmen außerhalb der Softwareentwicklung die Innovationskraft stärken und Verschwendungen im Produktentwicklungsprozess reduzieren?“
Der Nutzen agiler Methoden wird anhand von Experteninterviews untersucht, indem das entwickelte Konzept bewertet wurde. Die qualitative Inhaltsanalyse der Interviewinhalte hat ergeben, dass das Lean Canvas eine Struktur bietet, interdisziplinärer zu arbeiten und innovative Lösungen zu fördern. Mit agilen Methoden wird häufig noch Planlosigkeit und Chaos verbunden, somit fand die Idee, in den frühen Phasen der Produktentwicklung rein agil zu arbeiten, kaum Zuspruch.
Das Ergebnis dieser Arbeit ist ein hybrides Phasenmodell, in der die konventionelle Vorgehensweise vorherrscht, in der Vorentwicklungs- und Designphase aber agile Elemente nach Scrum eingebaut sind. Die Phasen vor dem Projektstart bzw. nach der Prozessstabilität sind nicht Teil der Untersuchung.
Die vorliegende Arbeit bietet Unternehmen ein beispielhaftes Vorgehen zur Analyse der Eignung agiler Methoden für ihren Produktentwicklungsprozess.