SANGER UND DER HOLOCAUST: Margarets Nazi-Verbindungen im historischen Kontext

SANGER UND DER HOLOCAUST: Margarets Nazi-Verbindungen im historischen Kontext
Margaret Sanger ist eine polarisierende Figur, die man vorzugsweise meidet, um nicht in die Schlagzeilen zu geraten. Leider wird den Forschern, die sich mit der Geschichte der Eugenik und des Holocausts beschäftigen, schnell klar, dass sie unvermeidlich ist. Sie ist in der einen oder anderen Form in den Archiven präsent, die die Geschichte der Eugenik und des Holocaust beherbergen, was größtenteils auf ihre beträchtlichen Talente als politische Organisatorin und Lobbyistin zurückzuführen ist. Sanger war eine von mehreren Organisatoren, die die Eugenik zu einer weltweiten Bewegung zusammenführten; einer Bewegung, die aus einem Netzwerk von eugenischen Organisationen, wissenschaftlichen Zeitschriften und Symposien bestand. Über dieses Netzwerk eugenischer Organisationen wurde Wissen ausgetauscht, Wissen darüber, wie eugenische Ziele mit legalen Mitteln umgesetzt werden können. Es ist unbestreitbar, dass die Nazis ihre Völkermordpolitik mit "legalen" Mitteln durchführten, nämlich mit Hilfe der berüchtigten Nürnberger Dekrete, deren wichtigste Teile wörtliche Übersetzungen der amerikanischen Eugenik-Gesetzgebung waren. Die nationalsozialistischen Eugeniker waren Empfänger jahrzehntelanger juristischer Strategien, die von ihren amerikanischen Kollegen ausgearbeitet worden waren; eugenische Gesetze, die speziell dazu dienten, den ansonsten sehr strengen Schutz der Bürgerrechte in der Bill of Rights der Vereinigten Staaten zu überwinden. Dieser Wissensaustausch fand über die verschiedenen eugenischen Organisationen, wissenschaftlichen Zeitschriften und Symposien statt, die von talentierten Organisatoren und Lobbyisten zusammengetragen wurden; eines der folgenreichsten Netzwerke war Sangers riesiges Netzwerk eugenischer Organisationen, Zeitschriften und Symposien.

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Eng. DOI: 10.5281/zenodo.7879263