Published June 1, 2021 | Version v2
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Corona und Nachhaltigkeit. Ein Jahr danach Wie «nachhaltig» ist der Corona-Effekt auf das nachhaltige Konsumentenverhalten?

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Als im ersten Corona-Lockdown im Frühjahr 2020 beobachtet wurde, dass der Lockdown teilweise zu mehr nachhaltigem Verhalten führt – teils erzwungen, teils durch eine Bewusstseinsänderung, hat sich das Forschungsteam die Frage gestellt, ob diese Änderungen auch nachhaltig im Sinne von dauerhaft sind. Nach einem Jahr kann festgestellt werden: Bei einigen Verhaltensweisen beobachten die Forschenden ein «New Normal», bei anderen ein «Back to Normal» und wiederum andere haben sich nie geändert. Mit Unterstützung der Stiftung Mercator Schweiz wurde im April 2020 eine erste Messung des nachhaltigen Konsumentenverhaltens vorgenommen, inklusive einer jeweiligen Rückschau der Befragten auf ihr Verhalten «vor Corona». Die ca. 30 abgefragten Verhaltensweisen wurden in der Folge im Juni 2020 sowie im Oktober 2020 getrackt. Und nun, «ein Jahr danach» wurde Ende April/Anfang Mai 2021 wiederum ein schweizweites, repräsentatives Sample von über 1'000 Befragten mit Unterstützung und durch Verwendung des Panels von LINK Marktforschung befragt. Die abgefragten Verhaltensweisen betreffen die ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit und sind in folgenden Bereichen angesiedelt:– Relevante Kriterien beim Einkauf– Sozial- und Umweltverhalten– Gesundheitsverhalten– Privates Mobilitätsverhalten– Arbeit und Finanzen– Berufliches Mobilitätsverhalten Der Bericht strukturiert die konkreten Verhaltensweisen nach ihrer Veränderung seit dem «Beginn von Corona»:– New Normal I: Einige Verhaltensweisen wurden im ersten Lockdown im Vergleich zu «vor Corona» wesentlich geändert und das neue Verhaltensniveau hat sich seitdem etabliert. Dies gilt z. B. für zu Fuss gehen, kochen und backen, die Arbeit schätzen und Sorgen um die eigenen Finanzen. – New Normal II: Für einen Teil der Verhaltensweisen ergibt sich ein anhaltender Trend: Während dem Lockdown erfolgte eine Zunahme, die sich seither weiter fortsetzt. Beispielsweise gilt dies für sich der Familie widmen, Zeit in der Natur verbringen, Videokonferenzen und Masken tragen. – Back to Normal: Nach einer Zu- oder Abnahme im Verlauf der Zwischenmessungen sind manche Verhaltensweisen in etwa wieder auf ihrem Ausgangsniveau. Beispielsweise hat die private Nutzung von Flugreisen und des öffentlichen Verkehrs während dem Lockdown abgenommen, ist nun jedoch wieder verbreiteter. Umgekehrt haben z. B. Einsamkeitsgefühle und Sorgen um Erkrankte im bisherigen Verlauf der Pandemie zunächst zugenommen, sind mittlerweile jedoch wieder weniger geworden. – Dauerhaft stabil: Mehrere Verhaltensweisen waren über die letzten Monate hinweg stabil geblieben, wie etwa Spenden und das Berücksichtigen von ökologisch nachhaltigen Kriterien beim Einkauf. – Nachträglicher Change-Up: Manche Verhaltensweisen waren direkt im Lockdown unverändert und zeigten erst im Anschluss eine Zunahme. Beispielsweise ist dies für die Einkaufskriterien «regional» und «Schweizer Herkunft», privates Fahrradfahren, aber auch bei Sorgen um die Ausbildung von Kindern der Fall. – Nachträglicher Change-Down: Eine Verhaltensweise, das kümmern um die Work-Life-Balance, blieb im ersten Lockdown zunächst stabil, zeigt aber seitdem deutlich schwächere Werte. Ausserdem werden zwei Fokusthemen, Bauernhofläden und Impfverhalten der Bevölkerung, genauer betrachtet.

Notes

+ ID der Publikation: hslu_91903 + Art des Beitrages: Bericht + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2022-08-26 09:29:08

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HSLU Studie Corona und Nachhaltigkeit - Ein Jahr Danach.pdf

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