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Published August 8, 2022 | Version 1.0
Dataset Open

Interimsanalyse des IMMUNEBRIDGE-Projektes zur Kommunikation von vorläufigen Ergebnissen an die Modellierungskonsortien der BMBF-geförderten Modellierungsplattform

  • 1. University Dresden
  • 2. Helmholtz Centre for Infection Research
  • 3. University Würzburg
  • 4. University Münster

Description

Ergänzung 08.09.22: Inhaltliche Einordnung für die Öffentlichkeit

Normalerweise enthalten bereitgestellte Datensets keine inhaltliche Einordnung oder Diskussion. Da allerdings zunehmend Anfragen zu dem hier bereitgestellten Datenset aus der interessierten Öffentlichkeit bestehen, möchten wir dennoch eine kurze Einordnung bereitstellen:

Es handelt sich bei diesem Datenset um eine Datenzusammenführung aus Daten verschiedener bestehender Studien, die im Sommer 2022 Erhebungen zur Immunität, zur Impfquote und zu stattgehabten berichteten Infektionen durch SARS-CoV-2 in Deutschland durchgeführt haben. Dieses Datenset ist zur Information von Modellierungsgruppen gedacht, damit die entsprechenden Modele aktuellen Bevölkerungsdaten zur Parametrisierung nutzen können. Solche Datensets unterliegen keinem peer-review. Das hier vorgestellte Datenset ist mit deutlichen Limitationen versehen, z.B. in Bezug auf die Fallzahl, die untersuchten Altersgruppen, die regionale Abdeckung sowie Verzerrungen bei der Rekrutierung dieser Kohorten. Diese Limitationen sind im Datenset genannt.

Für die Datenzusammenführung haben wir eine explorative Kategorisierung des bestehenden Schutzes gegen Infektion und schweren Verlauf einer SARS-CoV-2- Infektion vorgenommen und diese stratifiziert nach Altersgruppen und Vorerkrankungen gezeigt. Diese Kategorisierung in Gruppen mit unterschiedlichem Schutzniveau muss unter Zuhilfenahme von Literatur und Experteneinschätzung für jede neue Variante und jedes neue Setting entsprechend angepasst werden.

Als inhaltliche Einordnung, lässt sich aber unter Berücksichtigung der Limitationen des Datensets folgendes festhalten:

In Zusammenschau mit der bestehenden Literatur sowie der Infektionsdynamik im Zeitraum der Erhebung (Juni-Juli 2022) legen die erhobenen Daten nahe, dass in den meisten Altersgruppen bei einer Mehrheit der Menschen vermutlich ein moderater bis hoher Schutz (für die aktuell in Deutschland dominierende SARS-CoV-2-Variante) gegen einen schweren Verlauf einer COVID-19-Erkrankung besteht. Allerdings zeigen sich in den Ergebnissen relevante Lücken insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen sowie in bestimmten Bevölkerungsgruppen.

Trotz hohem Vorkommen von Antikörpern gegen das S-Antigen in der Bevölkerung scheint allerdings nur ein geringer Schutz in der Bevölkerung gegen Infektion mit der  aktuell in Deutschland dominierenden SARS-CoV-2-Variante zu bestehen wie die stattfindende Sommerwelle zeigt. Dies bedeutet, dass bei entsprechend veränderten SARS-CoV-2-Varianten auch weitere Infektionswellen mit relevanter Morbidität auftreten können.

Eine weitergehende Interpretation dieser Daten in Hinblick auf unterschiedliche Szenarien für zukünftige Pandemieverläufe ist nur mit Hilfe infektionsdynamischer Modellierungen möglich, die  aus diesen Daten  Szenarien für z.B. unterschiedliche theoretische SARS-CoV-2-Varianten ableiten. Für eine entsprechende Nutzung durch Modellierungsgruppen war die schnelle Bereitstellung des Datensets gedacht (Ende der Datenentgegennahme für die hier besprochene Datenbereitstellung 25.07.; Bereitstellung 08.08.). 

Weitere Daten innerhalb des Immunebridge Konsortiums werden derzeit deutschlandweit erhoben/ bzw. analysiert.

Ursprüngliche Zusammenfassung des Datensets (08.08.22)

IMMUNEBRIDGE ist ein vom BMBF über das Netzwerk Universitätsmedizin gefördertes Vorhaben, welches unter Nutzung populationsbasierter Bestandskohortenstudien und neu aufgesetzter Querschnittsstudien ein umfassendes Bild über den Immunstatus der deutschen Bevölkerung gegenüber SARS-CoV-2 im Sommer 2022 ermöglichen soll. Hierbei werden innerhalb der beteiligten Studien Antikörper gegen das S- und N-Antigen von SARS-CoV-2 gemessen und dann Seropositivitätsanteile für prädefinierte Subgruppen (stratifiziert nach Alter, Geschlecht und Vorerkrankungen) abgeleitet. Zusätzlich werden epidemiologische Daten zur Impf- und Infektionshistorie der Studienteilnehmer*innen berücksichtigt. Diese werden bei den beteiligten Studien über einen Minimaldatensatz (MDS) abgebildet, soweit dessen Implementierung in den jeweiligen Studien möglich ist. Das Vorhaben ist so aufgebaut, dass Anfang August eine erste Ad-hoc-Rückmeldung an die Konsortien der BMBF-Modellierungsplattform stattfindet, um die Modellierungskonsortien über aktuelle Daten aus populationsbasierten Studien in den für den Herbst notwendigen Parametrisierungen zu unterstützen. Diese Ad-hoc Rückmeldung erfolgt, auch wenn zu diesem Zeitpunkt die Datenerhebung noch nicht finalisiert ist, da neu aufgesetzte Querschnittsstudien noch keine Ergebnisse beitragen können, bzw. nur Teilergebnisse verfügbar sind und das Analysekonzept ebenfalls nur teilweise anwendbar ist. 

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Immunebridge_Interimsanalyse_Juli2022_bl.pdf

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