Published September 1, 2019 | Version v1
Conference paper Open

Die CARE-Prinzipien für indigene Data Governance

Description

Die derzeitige Bewegung für Open Data und Open Science berücksichtigt die Rechte und Interessen der indigenen Völker nicht in vollem Umfang. Bestehende Grundsätze der Open-Data-Bewegung (beispielsweise FAIR: Findable [auffindbar], Accessible [zugänglich], Interoperable [interoperabel], Reusable [nachnutzbar]) konzentrieren sich in erster Linie auf Merkmale von Daten, die eine verstärkte gemeinsame Nutzung dieser Daten durch verschiedene Akteure erleichtern, während Machtunterschiede und historische Zusammenhänge unberücksichtigt bleiben. Allein die Betonung einer stärkeren gemeinsamen Datennutzung schafft ein Spannungsverhältnis für die indigenen Völker, die auch eine stärkere Kontrolle über die Anwendung und Nutzung indigener Daten und indigenen Wissens zum kollektiven Nutzen fordern.

Dies beinhaltet das Recht, aus indigenen Daten einen Wert zu schaffen, der in der indigenen Weltanschauung verankert ist und die Möglichkeiten der Wissensökonomie nutzt. Die CARE-Grundsätze für indigene Data Governance sind menschen- und zweckorientiert und Ausdruck der entscheidenden Rolle von Daten bei der Förderung von Innovation und Selbstbestimmung. Diese Grundsätze ergänzen die bestehenden FAIR-Grundsätze (www.go-fair.org), welche die Bewegung für offene Daten und andere Datenbewegungen dazu ermutigen, bei ihren Bemühungen sowohl die Menschen als auch den Zweck zu berücksichtigen.

Die vorliegende deutsche Übersetzung des Dokuments entstand im Rahmen des Verbundprojektes EcoDM mit der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) unter dem Förderkennzeichen 16DWWQP.

Files

Die CARE-Prinzipien für indigene Data Governance.pdf

Files (829.7 kB)