Kinder mit psychisch kranken Eltern: Interventionen der Sozialarbeit im zivilrechtlichen Kindesschutzkontext zur Unterstützung der Entwicklung des Kindes

Interventionen im zivilrechtlichen Kindesschutzkontext bei Kindern mit psychisch kranken Eltern erfordern von den Fachpersonen der Sozialarbeit eine hohe Fach- und Methodenkompetenz. Der Hauptauftrag der Sozialarbeitenden liegt in der Fallführung, um das Kindeswohl sicherzustellen und insbesondere um die Entwicklung des Kindes zu unterstützen. Die wichtigste Aufgabe für die Sozialarbeit besteht darin, die sozialen und professionellen Ressourcen im Umfeld des Kindes zu vernetzen und zu koordinieren. Die Literaturanalyse zeigt, dass aktuell keine sozialarbeiterischen Methodengrundlagen im spezifischen Kontext vorhanden sind. Diese Bachelor-Arbeit befasst sich mit minderjährigen Kindern, welche mindestens einen Elternteil mit einer psychischen Krankheit, gemäss den internationalen Klassifikationen, haben. Aus der Lebenssituation der betroffenen Kinder können sich spezifische Risikofaktoren für ihre Entwicklung ergeben. Der Ansatz der Resilienz zeigt jedoch, dass sich die Kinder, welche über zentrale Schutzfaktoren verfügen, trotz den schwierigen Bedingungen gesund entwickeln können. Die ökologische Entwicklungstheorie nach Urie Bronfenbrenner erklärt aus systemischer Sicht, warum sich die psychische Erkrankung auf die Entwicklung des Kindes auswirken kann. Die Theorie liefert der Sozialarbeit Fachwissen über die relevanten Umweltbedingungen in den einzelnen Systemen des Kindes und über mögliche Interventionsansätze, um diese Bedingungen zu verändern. Die Sozialarbeit im zivilrechtlichen Kindesschutzkontext verfügt über Instrumente, um individuelle Schutz- und Risikofaktoren zu beurteilen und eine Kindeswohlgefährdung zu diagnostizieren.