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Published August 15, 2021 | Version v1
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Junge queere Frauen im Coming-out-Prozess: Eine qualitative Forschungsarbeit zu Coming-out-Verläufen und Diskriminierungserfahrungen von lesbischen, bisexuellen und queeren jungen Frauen im Kanton Bern und deren Relevanz für die Soziale Arbeit

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Description

Queer zu sein – sprich nicht heterosexuell oder nicht cis-geschlechtlich – ist in unserer Gesellschaft immer noch nicht selbstverständlich. Ein Coming-out-Prozess bringt insbesondere für Jugendliche zahlreiche Herausforderungen mit sich, die sie zusätzlich zu den sonst anstehenden Entwicklungsaufgaben zu meistern haben. Die hier vorliegende qualitative Forschungsarbeit fokussiert dabei auf die Lebenssituation von jungen queeren Frauen zwischen 16 und 27 Jahren, wohnhaft im Kanton Bern. Die Arbeit untersucht, wie die jungen queeren Frauen ihr inneres und äusseres Coming-out gestalten und erleben, und welche Diskriminierungserfahrungen (direkte, indirekte/strukturelle Diskriminierungen) sie machen. Dabei wird zudem aufgezeigt, welche Rolle Fachpersonen der Sozialen Arbeit im Coming-out-Prozess der jungen queeren Frauen übernehmen. Die Forschungsergebnisse werden anhand bestehender theoretischer Ansätze analysiert, interpretiert und kritisch diskutiert.

Dabei zeigt sich: Die queeren jungen Frauen erleben zwar ihr inneres und äusseres Comingout von der Bewusstwerdung bis zur Selbstakzeptanz in unterschiedlichem Alter und in verschiedenen sozialen Milieus. Gemeinsam ist ihnen jedoch allen, dass sie dabei Jahre mit äusserst energieraubenden und psychisch belastenden Phasen durchleben. Dabei kämpfen die Frauen mit grosser Verunsicherung, Selbstzweifeln, Angst bis hin zu Isolation. Die unterschiedlichen Phasen sind zudem geprägt durch starke innere Abwehrmechanismen, die den Weg zur Selbstakzeptanz zusätzlich erschweren, und die durch gesellschaftliche, heteronormative Wertvorstellungen und Diskriminierung im sozialen Umfeld ausgelöst bzw. verstärkt werden.

Nebst direkter Diskriminierung wie Mobbing, verbaler oder sexualisierter Gewalt sind die befragten Frauen vor allem auch indirekter/struktureller Diskriminierung – geprägt durch patriarchale und heterosexistische Strukturen – ausgesetzt.

Fachpersonen leisten bei den befragten queeren jungen Frauen im Rahmen derer Comingout-Prozesse nur dürftig Unterstützung. Die Arbeit zeigt auf, wo die Soziale Arbeit ansetzen muss, und illustriert abschliessend – anhand konkreter Beispiele – mögliche Handlungsfelder für Praxis, Lehre und Forschung.

Notes

+ Code Diss LU: hslusa bask be + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Studienrichtung Soziokultur, 2021 + NL-Code: NLLUHSA202110

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