Down Syndrom und frühkindlicher Autismus. Die Doppeldiagnose als therapeutische Herausforderung in der logopädischen Frühtherapie bei 2-6jährigen Kindern

Kinder mit einer Doppeldiagnose Down Syndrom plus Autismus-Spektrum-Störung unterscheiden sich in ihrem Verhalten, ihren Bedürfnissen und Einschränkungen von Kindern mit einem isolierten Down Syndrom. Die Sprachtherapie bei dieser Doppeldiagnose stellt grosse Anforderungen an die Persönlichkeit, die Motivation und die fachliche Qualifikation von Logopäden/innen. Ziel dieser Arbeit ist es, evaluierte sprachtherapeutische Konzepte für Kinder mit dem Down Syndrom und einer Autismus-Spektrum-Störung zu eruieren. Der aktuelle Wissenstand wurde durch eine Literaturrecherche erhoben. Daraus ergab sich, dass spezifische Konzepte, welche auch einen Einfluss auf die Sprache und Kommunikation haben, auf verhaltenstherapeutischen Methoden basieren. Interventionen welche gezielt an der Sprache ansetzen, konnten keine gefunden werden. Daher wurden die Symptome des isolierten Down Syndroms, des idiopathischen frühkindlichen Autismus und diejenigen einer Doppeldiagnose verglichen mit dem Ziel, therapierelevante Übereinstimmungen und Abweichungen aufzuzeigen. Unter Berücksichtigung der Besonderheiten bei einer Doppeldiagnose erwiesen sich unter den evaluierten Konzepten zur Förderung von Sprache und Kommunikation für das Down Syndrom und für die Autismus-Spektrum-Störung deren drei aus dem Bereich der Unterstützten Kommunikation als besonders geeignet: der TEACCH® Ansatz, die PECS® Methode und die Verwendung von Sprachausgabegeräten zur Unterstützung oder dem Ersatz der Lautsprache. Die Gebärden-unterstützte Kommunikation eignet sich zur Verbesserung der rezeptiven Fähigkeiten, kann als Unterstützung der expressiven Sprache bei Kindern mit einer Doppeldiagnose jedoch kaum erfolgreich eingesetzt werden.