Published June 8, 2020 | Version v1
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Coworking Spaces im ländlichen Raum - Das Potenzial ergänzender Zusatzangebote

  • 1. Hochschule Luzern

Description

Ausgangslage. Zur Sharing Economy gehört das seit Jahren grösser werdende Angebot an Coworking Spaces. Das aus dem urbanen Raum stammende Konzept ist in den letzten Jahren vermehrt auch im ländli-chen Raum anzutreffen. Dabei wird durch Coworking Spaces im ländlichen Raum eine Stärkung der regio-nalen Wirtschaft, die Verhinderung von Abwanderung und Leerstand wie auch touristische Nachfrageförde-rung gepriesen. Aufgrund der tiefen Nutzungszahlen steht es bei einem grossen Teil der Coworking Spaces allerdings nicht besonders gut um die Finanzen, weshalb weitere Einnahmequellen notwendig sind. Fragestellung. Um der grundsätzlichen Frage der Rolle von Coworking Spaces bei der Regionalentwicklung nachzugehen und deren Potenzial zu erkennen, werden die folgenden vier Forschungsfragen verfolgt: • Welcher Bedarf besteht in Bezug auf (soziale) Dienstleistungen und Vermittlungsangebote in peri-urbanen und peripheren ländlichen Gemeinden? • Welche (sozialen) Dienstleistungen und Vermittlungsangebote eignen sich als zusätzliche Angebote in einem Coworking Space im periurbanen und peripheren ländlichen Raum? • Welche Akteure sind für die Zusammenarbeit in Bezug auf das Anbieten von (sozialen) Dienstleis-tungen und Vermittlungsangeboten wichtig und wie sieht ihre Rolle aus? • Was sind mögliche Geschäftsmodelle oder Finanzierungsformen zusätzlicher Angebote? Methode. Es wird ein qualitativer Forschungsansatz verfolgt, wobei die Daten durch problemzentrierte In-terviews und ein Experteninterview erhoben werden. Die Ergebnisse werden in drei Fallstudien und einer Einschätzung aus Sicht der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete wiedergegeben. Die Fallstudien werden schliesslich anhand einer Cross-Case-Synthese miteinander verglichen. Ergebnisse. Ein Bedarf an zusätzlichen Angeboten ist in allen drei untersuchten Gemeinden erkennbar. Als Antwort auf diesen Bedarf wurden zusätzliche Dienstleistungen und Vermittlungsangebote definiert, die vor allem den Business- und Social Services zugeordnet werden können. Die für den Aufbau und für die Erbrin-gung der Zusatzangebote notwendigen Akteure lassen sich in vier Kategorien einteilen: Dabei agiert die öffentliche Verwaltung insbesondere als Wegbereiterin, Wirtschaftsunternehmen und Nonprofit-Organisati-onen kümmern sich vorwiegend um die Zusatzangebote und die Zivilgesellschaft soll diese Angebote schliesslich nutzen. Allerdings ist die Nutzung auch durch die anderen drei genannten Akteurs-Kategorien nötig, damit ein Coworking Space im ländlichen Raum belebt und als Treffpunkt wahrgenommen wird. Aus-serdem werden mögliche Geschäftsmodelle und Finanzierungsformen von Zusatzangeboten aufgezeigt, de-ren Potenzial beurteilt sowie eine mögliche Vorgehensweise zur Umsetzung vorgestellt. Schlussfolgerungen. In welchem Umfang zusätzliche Dienstleistungen angeboten werden hängt einerseits von der Ausrichtung und Strategie eines Coworking Spaces ab. Andererseits gibt der Standort und die um-liegende Landschaft - mit der dadurch angesprochenen Zielgruppe - einen Rahmen an zusätzlichen Dienst-leistungen vor. Es gilt den Coworking Space inklusive den Zusatzangeboten als Ergänzung zum bestehenden Angebot vor Ort aufzubauen und wenn möglich Dienstleistungslücken zu schliessen. Mit der Einbindung der relevanten Akteure kann das Angebot eine Brücke zwischen Stadt und Land schlagen und einen Beitrag zur Regionalentwicklung leisten. Um dies zu schaffen, braucht es die Mitwirkung aller relevanten Akteure.

Notes

+ ID der Publikation: hslu_79063 + Art des Beitrages: Master-/Lizentiats-/Diplomarbeit + Name der Universität / Institution inkl. Ort: Hochschule Luzern - Wirtschaft + Land der Universität / Institution: Schweiz + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2020-11-12 16:24:17

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2020_Coworking_Spaces_im_landlichen_Raum_David_K._Walter.pdf

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