Let's talk about… ال جن س : Was braucht es, damit Fachpersonen der Sozialen Arbeit im Kontext der sexuellen Bildung bezüglich der heterogenen Zielgruppe von Männern aus der MENA-Region sensibilisiert werden?

Die Einwanderung von muslimischen Männern aus dem Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) in die Schweiz hat in den letzten Jahren zugenommen. Viele verbinden mit ihrer Identität aus dem Heimatland Werte und Normen zu Sexualität und Beziehung. Die fehlende sexuelle Bildung und die Konfrontation mit neuen Werten und Normen im Einwanderungsland sind sowohl für muslimische Männer als auch für Fachpersonen der Sozialen Arbeit eine Herausforderung. Nicht selten kommt es im Einwanderungsland zu Vorurteilen und Stereotypisierung dieser Männer. Zudem fehlt es in der Schweiz an passenden Beratungsangeboten für diese Zielgruppe, denn viele Angebote bestehen ausschliesslich für Frauen. Daher wird in vorliegender Bachelorarbeit der Frage nachgegangen, was es braucht, damit Fachpersonen der Sozialen Arbeit im Kontext der sexuellen Bildung bezüglich der heterogenen Zielgruppe von Männern aus der MENA-Region sensibilisiert werden. In der Literaturarbeit werden Fachwissen zu den Themen sexuelle Bildung, Intersektionalität und Migration sowie Erklärungsansätze aus Soziologie, Sozialanthropologie und empirischer Forschung beigezogen. Die Autorin, Anja Otth, kommt zum Schluss, dass sexuelle Bildung eine wichtige Grundlage zur Förderung der sexuellen Gesundheit im Migrationskontext ist. Fachpersonen der Sozialen Arbeit übernehmen dabei eine wichtige Aufgabe, die heterogene Zielgruppe bedarfsgerecht zu beraten. Voraussetzung dafür sind Arbeitsinstrumente, wie der intersektionale Ansatz, welche einen professionellen Umgang mit dieser Zielgruppe ermöglichen. Erläutert werden Handlungsempfehlungen, angelehnt an das Praxisprojekt «Multicolore» der Aids Hilfe Bern.