Strategien der Bewältigung des Wahrheitsproblems im (ZIvil-) Prozess
Creators
Description
Zum Inhaltsverzeichnis von Soziale Systeme, 22 (1-2)
Luhmann hat mit seiner Abhandlung „Legitimation durch Verfahren“ die Bedeutung des Wahrheitsbezugs von Verfahren in Frage gestellt. Stattdessen verweist er als ihre Funktion auf die Immunisierung gegen Anforderungen psychischer Akzeptanz der getroffenen Entscheidungen. Das hat (nicht nur) Juristen herausgefordert und erzeugt bis heute Unbehagen. Ein Blick auf die Prinzipien des Zivilprozesses in Deutschland zeigt allerdings, dass hier keineswegs vorbehaltlos nach der Wahrheit gesucht wird. Inwieweit dies geschieht, liegt grundsätzlich in der Hand der Parteien. Ohnehin endet nur ein relativ kleiner Teil von Prozessen mit einem streitigen Urteil. Übereinstimmendes Prozesshandeln der Parteien bzw. Konsens macht die Wahrheitserforschung weitgehend überflüssig; sie kann die Hinnahme von Prozessergebnissen nicht erklären. In nicht auf Drittentscheidung, sondern von vornherein auf Parteikonsens gerichteten Streitbeilegungsverfahren dürfte die Wahrheitsfrage einer konfliktträchtigen Vergangenheit weitgehend durch die Suche nach Konsens für Zukunftslösungen verdrängt werden.
Files
[23660473 - Soziale Systeme] 12 Strategien der Bewältigung des Wahrheitsproblems im (Zivil-)Prozess.pdf
Files
(160.9 kB)
Name | Size | Download all |
---|---|---|
md5:172e595a4aded2b1be7abcd3e84a5da8
|
160.9 kB | Preview Download |
Additional details
Related works
- Is identical to
- 10.1515/sosys-2017-0011 (DOI)
- Is part of
- https://www.degruyter.com/view/journals/sosys/22/1-2/sosys.22.issue-1-2.xml (URL)