Jubiläumsprojekt "Mis Quartier": Mit Kindern öffentlichen Raum gestalten: Projektbericht

Zum fünfzehnten Geburtstag des Kinderparlamentes unterstützte das Jugendamt der Stadt Bern dessen Forderung, Kinder bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes mitentscheiden zu lassen. Dieses Projekt sollte Kinder nicht nur für ihre Partizipationsmöglichkeiten sensibilisieren, ebenso sollten sie nachhaltige Erfahrung betreffend basisdemokratischer Prozesse sammeln können. Dazu wurden in zwei Stadtteilen freiwillige Arbeitsgruppen gebildet, welche auf hoher partizipativer Stufe ihre Lebenswelt analysierten und daraus auch Handlungsbedürfnisse ableiteten. Dabei wurden sie nur niederschwellig begleitet, um die Autonomie und die Selbstbestimmung zu fördern. Basierend auf den Handlungsbedürfnissen entwickelten die Kinder Produkteideen, um ihre Lebenswelt kindergerechter zu gestalten. Dabei wurde sichtbar, dass in den beiden Stadtteilen unterschiedliche Bedürfnisse vorhanden waren, was zu sehr unterschiedlichen Produkten führte. Die meisten nehmen aber Bezug auf gesellschaftsrelevante Themen oder veranschaulichen Probleme, welche nicht nur Kinder betreffen. Auch wenn die zahlenmässige Beteiligung der Kinder als tief angesehen werden kann, zeichneten sich die Arbeitsgruppen durch eine kommunikative und konstruktive Zusammenarbeit aus. Die Gruppen waren sowohl geschlechtlich wie kulturell heterogen und verfügten über einen hohe Selbstorganisationgrad. Somit konnte das Projekt aufzeigen, dass Kinder über die Fähigkeiten verfügen, einen sinnvollen Beitrag zur Gestaltung von öffentlichen Räumen zu leisten. Da diese Möglichkeit nicht besteht, wird am Ende des Berichts aufgezeigt, wie eine solche Mitsprache institutionalisiert werden könnte.