Wenn Mann für Sex bezahlt: Die Auswirkungen der Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen auf die Lebensbereiche der Freier
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In der Schweiz nehmen beinahe 20 Prozent der männlichen Bevölkerung zwischen 20 und 65 Jahren mindestens einmal jährlich die Dienstleistungen von Sexarbeiterinnen in Anspruch (Don Juan, ohne Datum, 1). Trotzdem gibt es erst wenige Forschungsarbeiten, die sich den Freiern annehmen. Durch die vorliegende Arbeit soll ein Beitrag geleistet werden, diese Forschungslücke zu decken. Dabei soll die Frage erörtert werden, wie sich die Inanspruchnahme sexueller Dienstleistungen auf die Lebensbereiche der Freier auswirkt. In dieser Arbeit wird aufgezeigt, dass Freier ein breites Spektrum der Bevölkerung abdecken. Sie haben unterschiedliche Alter und Bildungsstände und weisen verschiedene berufliche Hintergründe und Zivilstände auf. Die Freier führen für ihre Freieraktivität zudem unterschiedliche Motive auf, die sowohl sexueller als auch sozialer Natur sein können. Diese Arbeit weist auf, dass in der Gesellschaft nach wie vor eine Tabuisierung der Freieraktivität stattfindet und es zu einer Stigmatisierung der Freier kommt. Anhand von zehn episodischen Interviews mit Freiern wird aufgezeigt, dass sich infolge der Nutzung sexueller Dienstleistungen vielfältige Auswirkungen auf die Lebensbereiche der Freier feststellen lassen. Diese sind unter anderem dadurch geprägt, dass die meisten Freier die Besuche heimlich tätigen. Zudem spielt es eine Rolle, ob sie ihre Freieraktivitäten mit ihrem Selbstbild vereinbaren können. Die Arbeit zeigt schliesslich auf, dass sich die Soziale Arbeit für eine Enttabuisierung der Freieraktivität und gegen die vorherrschende Stigmatisierung aller Beteiligten der Sexarbeit stark machen sollte. Ausserdem gilt es, bestehende Angebote der Sozialen Arbeit auf die Freierthematik auszuweiten.
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