FÜNF THESEN ZUR ROLLE VON HOCHSCHULEN IN DER LEHRERBILDUNG FÜR EINE DIGITALISIERTE WELT
- 1. Monitor Lehrerbildung/CHE
- 2. HFD/CHE
Description
Einführung und Hintergrund
Die Schule trägt als Lern- und Lebensort für Kinder und Jugendliche die Verantwortung, auf die gegenwärtige wie zukünftige Teilhabe am gesellschaftlichen Leben vorzubereiten bzw. diese zu fördern. Unser gesellschaftliches Leben untersteht (nicht nur) durch technologische Entwicklungen einem rasanten Wandel, die das komplette wirtschaftliche, kulturelle und politische System “transformieren” und dadurch eine ganz neue “Veränderungsmentalität” forcieren. Damit verändern sich auch die Voraussetzungen,
die Schülerinnen und Schüler benötigen, um möglichst erfolgreich am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben. Für Schule bedeutet dies, sich nicht als Parallelraum zur Lebenswelt ihrer Lernenden zu organisieren, sondern dieser offen gegenüberzustehen und Verbindungen zwischen Schule und Lebenswelt zu schaffen. Dies erfordert vielfältige Kompetenzen für angehende sowie praktizierende Lehrkräfte. Denn digitale Transformationsprozesse wirken sich auf den Schulalltag ebenso aus wie auf Veränderungen der Fachinhalte. Eine frühzeitige und kontinuierliche Auseinandersetzung mit Digitalisierung, auf methodisch-didaktischer Ebene sowie als inhaltliche Anforderung ist Voraussetzung, um diese Kompetenzen langfristig entwickeln zu können. Digitalkompetenz sowie medienpädagogische Kompetenz gehören daher als Ziel bereits verpflichtend in die hochschulische Lehrerbildung und müssen immer wieder in der berufsbiographischen Entwicklung von Lehrkräften adressiert werden.
Mit dem Strategiepapier der Kultusministerkonferenz (KMK) “Bildung in der digitalen Welt” haben sich die Länder auf verbindliche Kompetenzen verständigt, die in Schule, beruflicher Bildung sowie Hochschule vermittelt und entwickelt werden müssen, um im Kontext von Digitalisierung Schülerinnen, Schüler sowie Studierende (im Kontext der Lehrerbildung insbesondere Lehramtsstudierende) in ihrem Bildungs- und Berufsweg zu begleiten.[1]
Um einen Überblick zu erhalten, inwieweit explizit das Lehramtsstudium in Deutschland hinsichtlich der von der KMK festgehaltenen Kompetenzen zu Digitalisierung inzwischen gestaltet ist, befragte der Monitor Lehrerbildung im Winter 2017/18 erstmals lehrerbildende Hochschulen und Länder dazu. Mit den ermittelten und ausgewerteten Daten ist aktuell ersichtlich, dass “das Lehramtsstudium in den 16 Bundesländern [...] noch weit davon entfernt [ist], Inhalte zum Umgang mit digitalen Medien in allen Fächern und in allen Teildisziplinen des Studiums, [...], verbindlich festzuschreiben”.[2]
Ausgehend von diesem “Status Quo” sollen die folgenden Thesen mögliche Ansatzpunkte darstellen, um die von der KMK veröffentlichten digitalen und medienpädagogischen Kompetenzbereiche in die Lehramtsstudiengänge zu implementieren und zu diskutieren. Fokussiert wird dabei die erste Phase der Lehrerbildung (hochschulische Bildung). Gleichzeitig werden die Thesen anhand von exemplarischen Fallbeispielen hochschulischer Praxis aus der Überblicksstudie zum Thema Digitalisierung in der Lehrerbildung[3] ergänzt, um Orientierung für andere Hochschulen zu bieten
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Diskussionspapier2_AG Lehrerbildung.pdf
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