Published January 1, 2018 | Version v1
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Was die Digitalisierung für Immobilieninvestoren bedeutet

  • 1. Hochschule Luzern

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Technologische Neuerungen waren und sind häufig Auslöser von Entwicklungsschüben und Umwälzungen in Wirtschaft und Gesellschaft. Insbesondere, wenn in den Bereichen Technologie, Energie und Infrastruktur neue Systeme gleichzeitig entstehen, was zurzeit wieder der Fall ist: Quantensprünge in Rechnerleistung und –miniaturisierung gepaart mit den Möglichkeiten der Internet-Infrastruktur und dem Übergang vom Öl- ins Elektrozeitalter bringen nicht nur eine Industrie 4.0, sondern auch eine Gesellschaft und Wirtschaft 4.0 hervor. Deshalb ist es wichtig, sich nicht nur auf die neusten Technologien und ihren Einsatz im eigenen Unternehmen zu konzentrieren. Vielmehr gilt es, die aus der aktuellen technologischen Entwicklung folgenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen zu erkennen und darauf basierend das Geschäftsmodell zu überdenken. Dieser Artikel systematisiert solche Veränderungen mit Blick auf Immobilieninvestoren. Betroffen sind unter anderem Standortattraktivitäten, die Nachfrage nach Büro-, Wohn-, Retail- und Gewerbeflächen, Prozesse, Unternehmensgrenzen und Partnernetzwerke. Auch das Such-, Nachfrage- und Nutzerverhalten von Mietern verändert sich und für Planungs-, Bau-, Vermarktungs-, Finanzierungs- und Bewirtschaftungsprozesse ergeben sich neue Möglichkeiten. Wer als Immobilieninvestor die Einzeltrends bei Wohn-, Geschäfts- und Spezialimmobilien verschläft, kann mittelfristig immer weniger marktgängige Flächen anbieten, verpasst Mietzinspotentiale und riskiert Leerstand. Für den langfristig agierenden Immobilieninvestor sind Standorte und Produkte zentral. Diesbezügliche Justierungen sind prioritär anzugehen. Die Realisierung von Wertschöpfungspotentialen aufgrund von Datenauswertungen und enger Verzahnung mit den Nutzern tragen zum langfristigen Erfolg bei. Dazu sind Überlegungen betreffend allgemeiner Datenhoheit und Datennutzung sowie zur Hoheit über die Interaktionsprozesse mit Nutzern und anderen Stakeholdern notwendig. Die neuen Technologien erlauben es auch hier, die Rolle der aktuellen Mittler (etwa Bewirtschaftungsunternehmen) neu zu definieren. Um diese Veränderungen erfolgreich bewältigen zu können, werden andere personelle Ressourcen als bisher benötigt. Entsprechende Mitarbeitende müssen neben ihren Kernkompetenzen «digital» denken und handeln können. Die Organisation und Führungskultur ist darauf auszurichten, diese Mitarbeitenden anziehen, halten und produktiv machen zu können. In einer traditionell erfolgreichen und wenig innovativen Branche eine herausfordernde Aufgabe.

Notes

+ ID der Publikation: hslu_57674 + Art des Beitrages: Fachmedien + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2019-01-22 15:57:39

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