Only connect! Über den Zusammenhang von Zivilgesellschaft, Partizipation und Kohäsion
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Die titelgebende Aufforderung «only connect!», ein geflügeltes Wort in der englischen Sprache, stammt aus einem vielbeachteten Roman: «Howards End» von E.M. Forster. In diesem Roman treffen zwei Familien aufeinander, die unterschiedlichen sozialen Milieus angehören und entsprechend andere Wertvorstellungen bevorzugen. Der liberale Philosoph Michael Walzer hat dieses Motto aufgenommen, um seine Auffassung von Zivilgesellschaft zu präsentieren. In dieser erkennt er eine integrative Antwort auf die Frage nach dem guten Leben. Sie überwindet die Vereinseitigungen von vier anderen Konzeptionen (Republikanismus, Sozialismus, Kapitalismus, Nationalismus). Der Zivilgesellschaftsbegriff kann allerdings dreierlei bedeuten: Als «zivile Gesellschaft» steht er für eine Art von Gesellschaft. Als Bereich dieser mehr oder weniger zivilen Gesellschaft weist «Zivilgesellschaft» überdies eine soziale und eine politische Komponente auf und bezeichnet entsprechend das Vereinigungsleben einerseits und Öffentlichkeit andererseits. Als ein solcher Gesellschaftsteil erhält sich die Zivilgesellschaft durch soziale und politische Partizipation als zwei Arten des Zivilengagements. Bei Partizipation geht es mehr noch als bei bloßer Teilnahme um das «Mit». Einerseits ergibt partizipatives Miteinander für Individuen soziales Kapital, andererseits kommt in ihm sozialer Zusammenhalt zum Ausdruck. Problematisch erscheint dabei, dass soziale Kohäsion immer auch selektiv ist, was zur Ungleichverteilung von sozialem Kapital beiträgt. Zudem ist soziale Kohäsion fragil und droht zu zerfallen. Die Sorge um diesen Zusammenhalt lässt Soziokulturelle Animation aktiv werden. «Soziokultur verbindet» lautet ihr Motto – freilich angesichts der genannten Problematiken, die hinter die Aufforderung «only connect!» ein Fragezeichen setzen lassen, nicht naiv. Soziokulturelle Animation bildet einen Teil der Beteiligungsprofession Soziale Arbeit, der Gemeinwesenarbeit und dem Community Development verwandt, und lässt sich als nachrangige Kohäsionshilfe verstehen.
Insgesamt sollen die Darlegungen in der gegebenen Kürze klären, wie die auf unzähligen vielfältigen Verbindungen beruhende, überaus komplexe und auch riskante soziale Kohäsion in einer Gesellschaft mit Zivilgesellschaft, Partizipation und individuellem sozialem Kapital zusammenhängt und wie dies jene berufliche Akteurin betrifft, die dort hinzukommt, wo die Gesellschaft von sich aus Probleme nicht zu bewältigen und Entwicklungspotenziale nicht zu entfalten weiß, die den sozialen Zusammenhalt betreffen. Abgerundet werden diese Darlegungen mit einem Ausblick, der Fragen in den Raum stellt, deren Beantwortung zu einer umfassenden Theorie des sozialen Zusammenhalts führen könnten.
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