Die Entwicklung und Sozialisation von Jungen im frühkindlichen Alter: Handlungsfelder der Sozialen Arbeit in der Frühförderung

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit grundlegenden Sozialisationsprozessen und Sozialisationsinstanzen, die in der Entwicklung von Jungen im frühkindlichen Alter relevant sind. Wichtige Risiko- und Schutzfaktoren beim Heranwachsen von Jungen werden im Verhältnis zueinander gesetzt. Hierbei wird eine Unterteilung im Bereich der entwicklungsbiologischen, entwicklungspsychologischen sowie sozialen Faktoren dargelegt. Dabei fungiert die Familie als Hauptsozialisationsinstanz. Alle Faktoren sind wechselseitig voneinander abhängig und beeinflussen massgeblich den gesamten Sozialisationsprozess von Jungen. Es ist erstrebenswert, die Gesellschaft mit Hilfe der Sozialen Arbeit vermehrt über jungenspezifische Risikofaktoren und Bewältigungsfallen aufzuklären und zu sensibilisieren. Dem „hegemonialen Männlichkeitsbild“, welches Jungen im Kleinkindalter durch Erziehungsberechtigte vorgelebt und häufig durch Medien beeinflusst wird, soll mehr Beachtung in Familienberatungsstellen geschenkt werden. Die Soziale Arbeit ist gefordert, die Schutzfaktoren von Jungen mittels Frühförderung und Früherkennung intervenierend zu fördern und zu stärken. Im Bereich von jungenspezifischen Themenfeldern bestehen kaum Angebote. Wünschenswerte Empfehlungen für professionelle Sozialarbeiter/innen zu Themenbereichen, die Jungen betreffen, werden entsprechend dargestellt. Somit könnten allfällige Spätfolgen bei heranwachsenden Jungen im Erwachsenenalter minimiert und rechtzeitig erkannt werden.