Skateboardkulturelle Animation: Wie die SkA die Raumaneignung von SkateboarderInnen unterstützen kann

Im Zentrum des Interesses der vorliegenden Bachelor-Arbeit steht die Frage, wie die Soziokulturelle Animation (SkA) die Raumaneignung von SkateboarderInnen unterstützen kann. Die Aneignung von Räumen und die Erweiterung des Handlungsraums sind wichtige Prozesse in der Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. Raumaneignung ermöglicht eine eigentätige und gestalterische Auseinandersetzung mit der Umwelt, wodurch einerseits die in Räumen eingelagerten gesellschaftlichen Bedeutungen und andererseits gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge erkannt werden können. Gerade öffentliche Räume spielen dabei eine wichtige Rolle, da in ihnen eine Auseinandersetzung mit verschiedenen gesellschaftlichen Werten und Normen stattfindet. Die sozialräumlichen Strukturen, die die Bedeutung und Nutzung von öffentlichen Räumen bestimmen, lassen für Kinder und Jugendliche jedoch kaum Gestaltungsspielraum zu, da sich öffentliche Räume an den Gesichtspunkten der Erwachsenen- und konsumorientierten Gesellschaft orientieren. Kinder und Jugendliche haben dadurch einen erschwerten Zugang zur Mitgestaltung des öffentlichen Lebens. SkateboarderInnen eignen sich öffentliche Räume dadurch an, dass sie architektonische Elemente der Umwelt von ihren vorgegebenen und vorbestimmten Funktionen und Bedeutungen loslösen, und diese für die eigenen Belange umdeuten und umnutzen. Diese Raumaneignungspraxis widerspricht in besonderem Masse den Funktionen und Bedeutungszuschreibungen von öffentlichen Räumen. Durch bauliche Massnahmen und die zunehmende Verdrängung in Skateparks ist die Erweiterung des Handlungsraums für SkateboarderInnen eingeschränkt.Durch eine sensible Vermittlung zwischen den Bedürfnissen der SkateboarderInnen und verschiedenen gesellschaftlichen Akteuren sowie durch die Stärkung der Netzwerke der Skateboardszene und darüber hinaus durch die Schaffung eines nationalen Unterstützungsnetzwerks, kann die SkA den SkateboarderInnen dazu verhelfen, sich die öffentlichen Räumen zurückzuerobern.