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Published November 13, 2023 | Version v1
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CDRterra Policy Brief "Debatte zur Kohlendioxidentnahme: Wer mitreden will, sollte diese Begriffe kennen"

  • 1. ROR icon Stiftung Wissenschaft und Politik, German Institute for International and Security Affairs
  • 2. ROR icon Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 3. Universität Hamburg
  • 4. ROR icon Potsdam Institute for Climate Impact Research

Contributors

Data manager:

Producer:

Project manager:

  • 1. ROR icon GEOMAR Helmholtz Centre for Ocean Research Kiel
  • 2. ROR icon Ludwig-Maximilians-Universität München

Description

Dieses Policy Brief von CDRterra stellt die Grundlagen von Kohlendioxidentnahme (Carbon Dioxide Removal, CDR) anhand von fünf Kernaussagen vor:
1. Das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 verlangt schnelle, drastische und umfassende Emissionsreduktionen – und das sofort.
Nach Aussage des Weltklimarates setzt ein Einhalten des 1,5-Grad Ziels zum Ende dieses Jahrhunderts voraus, dass die Menschheit ihre Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2035 um mindestens 60 Prozent im Vergleich zu 2019 reduziert – und selbst dann ist ein kurzfristiges Überschreiten der 1,5-Grad-Marke nicht ausgeschlossen.

2. Restemissionen werden bei Aktivitäten entstehen, die von der Gesellschaft als notwendig erachtet werden, deren Treibhausgasausstoß sich jedoch technisch gar nicht oder aber nur zu enorm hohen Kosten vermeiden lassen wird.
Eine einheitliche Definition des Begriffs „Restemissionen” fehlt bislang. Es ist zudem gesellschaftlich auch noch nicht ausgehandelt, welche Aktivitäten künftig Restemissionen verursachen dürfen und welche nicht. Aktuell scheint es, als würde man bestimmten Akteuren aus politischen Gründen „schwer vermeidbare Emissionen” zugestehen, obwohl diese Emissionen tatsächlich technisch und günstig zu vermeiden wären.

3. Wer Treibhausgasemissionen vermeidet, schützt das Klima am effizientesten. Restemissionen können jedoch nur durch eine aktive Kohlendioxidentnahme ausgeglichen werden.
Restemissionen lassen sich nur kompensieren, indem Kohlendioxid aus der Atmosphäre entnommen und anschließend dauerhaft von der Atmosphäre ferngehalten wird.

4. Jederzeit klar zwischen Emissionsvermeidung und einer tatsächlichen Kohlendioxidentnahme zu unterscheiden, ist unerlässlich.
Wird an dieser Stelle nicht jederzeit klar getrennt, sind unter anderem Schwierigkeiten bei der Bilanzierung und Regulierung vorprogrammiert. Im Zuge dessen wäre auch das Ziel der Treibhausgasneutralität in Gefahr.

5. Die Entnahme und Speicherung von Kohlendioxid müssen nachweislich erfolgen und mit einheitlichen Methoden überwacht und dokumentiert werden – unter Umständen für sehr lange Zeit.
Dafür bedarf es klarer und einheitlicher Berichts- und Dokumentationsregeln sowie verlässlicher Mess- und Beobachtungsverfahren für Entnahme- und Speicherstätten. 

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2023-11-13