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Published October 19, 2022 | Version v1
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Die Erhebung sozio- demographischer Variablen in großen deutschen Umfragen: Ein Überblick über Möglichkeiten und Herausforderungen der Harmonisierung

  • 1. GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften

Description

Alle personenbezogenen Umfragen erfassen grundlegende sozio-demographische Merkmale. Mit den Demographischen Standards (Hoffmeyer-Zlotnik, 1994; Hoffmeyer-Zlotnik et al., 2010, 2016; Hoffmeyer-Zlotnik & Ehling, 1991) und ihrem Vorgänger, der „ZUMA-Standarddemographie“ (Pappi, 1979, Anhang A) liegen seit den 1970er Jahren in unregelmäßigen Abständen aktualisierte Empfehlungen zur Erhebung solcher zentraler sozio-demographischer Merkmale in deutschen Umfragen vor. Die letzte Version stammt aus dem Jahr 2016.

Diese sog. „Standarditems“ werden (insbes. von kleineren Studien) regelmäßig eingesetzt. Hier, wie auch bei großen Umfrageprogramme werden sie aus verschiedenen Gründen oft angepasst. Anpassungen sind durch die Demographischen Standards auch explizit vorgesehen. Da jedoch keine eindeutigen Minimalanforderungen an Standarditems vorliegen fehlen dann meist Codieranweisungen, um die Daten in gemeinsame Standardvariablen zurückzuführen. Damit sind Vergleichbarkeit und Interoperabilität der Daten zwischen verschiedenen Umfragen aktuell begrenzt.

Die resultierenden Variablen müssen vor einer gemeinsamen Analyse verschiedener Datenquellen aufwändig vergleichbar gemacht, d.h. ex-post harmonisiert werden. Da dies mit jeder Datenerhebung von Neuem geschehen muss, wird es nur punktuell für konkrete Forschungsprojekte eingesetzt. Harmonisierte Daten bzw. die eingesetzten Harmonisierungsskripte gelten dabei selten als eigenständiges Ergebnis und stehen der Community oft nicht zur Verfügung. Damit besteht das Risiko, dass bei ähnlichen Vorhaben doppelte Arbeit geleistet wird. Bei der Herleitung neuer Variablen leidet außerdem die Vergleichbarkeit, wenn sich die Herleitungen zwischen den Projekten unterscheiden. Zudem erschwert der Status Quo einen effektiven Überblick über die Forschungsliteratur und Meta-Analysen und damit eine Kumulation sozialwissenschaftlicher Forschungserkenntnisse.

Das Teilprojekt „Facilitating the combination of research data through standardised and harmonised variables“ von KonsortSWD möchte Sekundäranalysen auf Basis mehrerer Studien vereinfachen, indem zentrale Variablen vorab harmonisiert werden. Die Harmonisierungsarbeit wird damit „upstream“, in Richtung der Datenproduzierenden, verschoben. So können mehrere der identifizierten aktuellen Defizite aufgelöst werden.

Eine Voraussetzung für die Abschätzung der Potentiale von Standardisierung und Harmonisierung im Bereich sozio-demographischer Variablen ist zunächst eine Übersicht darüber, wie ähnlich bzw. unterschiedlich große Umfragestudien in Deutschland sozio-demographische Merkmale überhaupt erheben. Dieser Bericht hat zum Ziel, einen Überblick über die Instrumentarien verschiedener Studien zu schaffen, und sie im Hinblick auf Ähnlichkeiten und Unterschiede zu bewerten. Dazu werden in diesem Bericht knapp 20 sozio-demographische Merkmale für acht große deutsche Umfragestudien - Mikrozensus, ALLBUS, SOEP, NEPS SC6, GESIS Panel, FReDA, GLES und GEDA - analysiert und mit den Demographischen Standards verglichen.

Notes

KonsortSWD wird Rahmen der NFDI durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert – Projektnummer: 442494171.

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