Gelehrtengeschichte im Biographischen Lexikon des Kaiserthums Österreich – Vom Transkript in Wikisource zur Struktur in Wikidata

Das Biographische Lexikon des Kaiserthums Oesterreich (BLKÖ) von Constant von Wurzbach 1856 - 1891 herausgegeben, ist mit über 24.000 Einträgen die umfassendste biographische Sammlung des Habsburger Reiches des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Das in 60 Bänden erschienene Werk wurde auf der Plattform der deutschsprachigen Wikisource (https://de.wikisource.org/wiki/Biographisches_Lexikon_des_Kaiserthums_Oesterreich), eines Schwesterprojektes von Wikipedia zur Transkription gemeinfreier Werke, im Volltext erschlossen und nach Einträgen geordnet veröffentlicht. Ergänzend dazu wurde das Lexikon in seiner Gesamtheit sowohl bibliographisch in Wikidata, dem Wiki-Schwesternprojekt in Form eines Knowledge-Graphen, erschlossen als auch biographisch für die jeweiligen Einträge des Lexikons ein Matching bzw. eine Neuanlage von Wikidata-Einträgen durchgeführt. Für die Gelehrtengeschichte enthält der “Wurzbach” vielfältiges Material. Ausbildungsstationen, Berufungsgeschichten, Werklisten sind zusätzlich zu klassischen biographischen Informationen vielfach vorkommende Informationen. “Gelehrte” stellen im Wurzbach selbstredend eine oft biographierte Personengruppe dar, Karriereschritte, ihre Beziehungen zu Wirkungsorten, ihre Verflechtungen mit anderen Forschenden sind durchwegs im Lexikon vorkommende Informationen. Diese können im korrespondieren biographischen Wikidata-Item strukturiert erfasst werden und durch Belegfunktion mit dem Wurzbach-Eintrag eindeutig verlinkt und belegt werden.

Der vorliegende Beitrag möchte aufzeigen, wie mit gemeinfreien und im Wiki-Kontext erschlossenen Quellen strukturierte Informationen zur Gelehrtengeschichte erschlossen und nutzbar gemacht werden. Dies betrifft die strukturierte Erfassung in Wikidata, eine semantische Annotierung im Quelltext in Wikisource (mittels RDFa) und zeigt auch, wie ein Mapping zwischen dem Wikidata-Schema und der PCP-Ontologie aussehen kann und welche Vorteile insbesondere das Referenzmodell in Wikidata für die Aufbereitung historischer Quellen und Informationen bietet.