Report Open Access
Willimann, Andrea
Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts ging an der Luzerner Landschaft
weitgehend vorbei. Eine Ausnahme bildete die Ofenfabrik in Sursee. 1872 begann der junge Ofenbauer Franz Xaver Weltert aus Büron mit der Herstellung tragbarer
Calorifères-Öfen. Die Nachfrage war gross; schon 1875 wurde die Fabrikproduktion aufgenommen. Nach ersten Startschwierigkeiten begann der Aufstieg zur grössten Ofenfabrik in der Schweiz mit über 200 Angestellten und zur einzigen Ofenfabrik, die jeden einzelnen Produktionszweig vor Ort umfasste. Bald wurden mehrere Filialen eröffnet; und auch der weltweite Export boomte. Den Preis zahlten die Angestellten, die unter teils gefährlichen Bedingungen und mit grossen Lohnunterschieden arbeiteten; jede gewerkschaftliche Organisierung wurde von Weltert kategorisch abgelehnt. Nachdem die Firma 1898 zum zweiten Mal Konkurs angemeldet hatte, durfte Weltert in der neu gegründeten Aktiengesellschaft zwar die technische Direktion beibehalten, wurde aber aus der Geschäftsleitung ausgeschlossen; er verliess Sursee bald Richtung Frankreich. Die Ofenfabrik jedoch fand schnell auf den Erfolgskurs zurück und blieb in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das wichtigste Industrieunternehmen in Sursee. 1947 wurde sie vom Therma-Konzern übernommen.
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