Waldzustandsbericht 2022 für Niedersachsen
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Die Waldzustandserhebung in Niedersachsen belegt auch für 2022 die anhaltend angespannte Situation der Wälder. Das wird nicht nur im Grad der Kronenverlichtung, sondern auch in hohen Absterbe- und Ausfallraten deutlich. Besonders betroffen ist nach wie vor die Fichte.
Seit mittlerweile vier Jahren liegt die mittlere Kronenverlichtung der Waldbäume Niedersachsens auf einem gleichbleibend hohen Niveau (2022: 22 %). Die Trockenheit des Sommers 2022 verschärfte die Probleme der Wälder, die seit 2018 aus der Kombination von Sturm, Trockenstress und Insektenbefall resultieren. Eine leichte Verbesserung der Situation wird für jüngere Buchen, Kiefern und auch Fichten festgestellt, wogegen die Kronenverlichtung der älteren (über 60 Jahre alten) Bäume dieser Baumarten weiter anstieg. Nur bei Eiche veränderte sich die Situation gegenüber dem Vorjahr kaum.
Der Anteil stark geschädigter Bäume ist in Niedersachsen 2022 mit 4 % etwas niedriger als 2021 (4,1 %), aber weiterhin mehr als doppelt so hoch wie das langjährige Mittel (1984-2022) von 1,6 %. Fichten haben mit 14,5 % den höchsten und Kiefern mit 1,4 % den geringsten Anteil stark geschädigter Bäume.
Die Absterberate ist gegenüber dem Vorjahr wieder angestiegen. Gegenüber 0,55 % im Jahr 2021 stieg der Wert 2022 auf 0,75 % und liegt damit fast viermal so hoch wie der Mittelwert von 1984 – 2022. Er stieg vor allem bei Fichte um ein Vielfaches von 1,61 % 2021 auf 4,42 % 2022. Bei den anderen Baumarten blieb die Absterberate gleich oder sank leicht und ist am geringsten bei Buche (0,18 %).
Bei allen Baumarten stieg die Ausfallrate. Sie betrug 2022 4,5 % und ist damit sechsmal so hoch wie das langjährige Mittel (0,74 %) und auch wie der Vorjahreswert (0,75 %). Am höchsten war sie mit 22 % bei Fichte, am niedrigsten bei Buche (1,01 %).
Die Baumartenverteilung in der WZE-Stichprobe in Niedersachsen ergibt für die Kiefer einen Flächenanteil von 40 %. Die Ergebnisse der Waldzustandserhebung für den Gesamtwald in Niedersachsen werden daher stark durch die vergleichsweise niedrigen Verlichtungswerte der Kiefer geprägt. Die Fichte ist mit nur noch 9 % (2021: 13 %), die Buche mit 15 % und die Eiche mit 7 % im Kollektiv der Waldzustandserhebung vertreten. Die anderen Laub- und Nadelbäume nehmen zusammen einen Anteil von 29 % ein.
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