Königliche Gärten als konstitutive Elemente altorientalischer Städte
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Schon in der Antike manifestierte sich das Bild der Hängenden Gärten der Semiramis als eines der sieben Weltwunder. Obwohl unlängst konstatiert worden ist, dass sich diese in Ninive und nicht, wie bislang angenommen, in Babylon befanden, ist davon auszugehen, dass die Erscheinung der altorientalischen Stadt von großen Gartenanlagen geprägt war. Das Gilgamesch-Epos, das bislang älteste literarische Werk, beschreibt die ideale Stadt in ihrer Aufteilung: „Ein Sar die Stadt, ein Sar die Palmengärten, ein Sar die Flussniederung, dazu der heilige Bereich des Ischtartempels […]“ [Gilgamesch-Epos, Tafel I, 19-20].
Aus Textquellen wissen wir, dass sich spätestens im ausgehenden 8. Jh. v. Chr. der große königliche Landschaftsgarten mit Erholungs- und Vergnügungsfunktion entwickelte. Er erreichte dabei monumentale Ausmaße. Auf den Reliefs begegnen uns diese Gärten als Erholungsstätte und Jagdgrund des Königs. Ein intensiver Blick in die Inschriften und mythologischen Texte verrät uns darüber hinaus ihre rituelle und legitimierende Bedeutung. Als Ausdruck zivilisatorischer Errungenschaft galt der königliche Garten als Inbegriff weltlicher Herrschaft und es oblag dem König selbst für Fruchtbarkeit und Artenreichtum zu sorgen.
Der Artikel versucht Einblicke in diese Vorstellungswelt zu geben und widmet sich dabei folgenden Fragen: Wie sahen diese Gärten aus und welche Funktion hatten sie? Wo befanden sie sich und welche Bedeutung fällt ihnen als Bestandteil neu-assyrischer Königsideologie zu? Wie lässt sich der Garten in das altorientalische Konzept vom Erhalt der kosmischen Ordnung durch den König einbinden?
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