Offener Brief – Handlungsmöglichkeiten für die Transformation des Ernährungssystems angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine
Creators
- Fesenfeld, Lukas1
- Schrode, Alexander2
- Bodirsky, Benjamin Leon3
- Lemken, Dominic4
- Springmann, Marco5
- Mattauch, Linus6
- Pörtner, Lisa M.7
- Creutzig, Felix6
- Mitter, Hermine8
- Grabs, Janina9
- von Philipsborn, Peter10
- Freund, Florian11
- Engelhardt, Helen2
- Jordan, Irmgard12
- Lambrecht, Nathalie7
- Gaupp, Franziska13
- Gabrysch, Sabine7
- Lotze-Campen, Hermann14
- Pe'er, Guy15
- Lakner, Sebastian16
- 1. ETH Zürich/Universität Bern
- 2. NAHhaft
- 3. PIK/ World Vegetable Center
- 4. Universität Göttingen
- 5. Oxford University
- 6. TU Berlin
- 7. Charité Berlin/PIK
- 8. BOKU
- 9. ESADE Business School
- 10. LMU München
- 11. Thünen Institut
- 12. CIAT
- 13. PIK/EAT
- 14. PIK, HU Berlin
- 15. iDiv/UFZ
- 16. Universität Rostock
Description
Angesichts des Angriffs Russlands auf die Ukraine rufen wir die Bundesregierung dazu auf, die Transformation des Ernährungssystems aktiv zu beschleunigen. Der Ukraine-Krieg führt zu steigenden Preisen von Lebensmitteln, Agrarrohstoffen und landwirtschaftlichen Produktionsmitteln (v.a. von Getreide, Ölsaaten, Futter- und Düngemitteln sowie Agrardiesel). In zahlreichen Ländern des Globalen Südens droht deshalb eine Zunahme der Ernährungsunsicherheit und von damit einhergehender Unter- und Mangelernährung. Diese Entwicklungen verschärfen auch in Deutschland und der EU soziale Ungleichheiten in der Ernährung. Im Einklang mit dem aktuellen Aufruf von mehr als 600 Wissenschaftler*innen, sehen wir vor allem die Reduktion des Fleischverzehrs, der Lebensmittelabfälle und der Nutzung von Bioethanol als essentielle Chance, trotz des Ukraine-Krieges eine Zunahme von Mangel- und Unterernährung zu verhindern. Zeitgleich kann dies Klimaschutz, Artenvielfalt, langfristige Ernährungssicherheit und damit Gesundheit, wirtschaftliche Stabilität und Frieden fördern. Der aktuelle Krieg in der Ukraine erhöht somit nicht nur den politischen Handlungsdruck, sondern öffnet auch neue Handlungsoptionen für eine strategische Neuausrichtung der Agrar- und Ernährungspolitik. Von zentraler Bedeutung für eine umfassende Transformation des Ernährungssystems ist, dass produktions- und konsumseitige Maßnahmen wirksam ineinandergreifen. Die Bundesregierung sollte daher umgehend eine Strategie und konkrete Maßnahmen-Pakete zur Minderung des Fleischkonsums und -produktion, der Lebensmittelabfälle sowie Nutzung von Bioethanol (aus Energiepflanzenanbau) umsetzen. In diesem offenen Brief stellen wir konkrete Handlungsoptionen auf Konsum- und Produktionsseite vor, die kurz- und mittelfristig besonders wirkungsvoll und umsetzbar sind.
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Offener_Brief_Ernährungssystem_Transformation.pdf
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