1. Nigritella nigra (L.) Rchb.,
Schwarzblütiges Männertreu
Blütenstand (voll aufgeblüht) kugelig. Blüten dunkelrot oder dunkelrotbraun, selten rosa bis weiß, nach Vanille duftend. Seitliche innere Perigonblätter etwa halb so breit wie die äußern Perigonblätter; Lippe über dem Grunde hohlrinnig. - Blüte: Sommer.
Zytologische Angaben. 2n - 32: Bisher nur aus Schweden bekannt; apomiktische Fortpflanzung; apospore Embryosackentwicklung; Bestäubung scheint, notwendig (Afzelius 1928 1932 1943). 2n - 38 (gezählt n = 19): Material aus den Alpen; normal sexuelle Fortpflanzung (Chiarugi 1929). 2n - 40 (in Wurzelspitzen nur diese Zahl gefunden, in Meiosen n = 19, 20 und 21): Material aus Crcsta (Avers, Graubünden); Fortpflanzung nicht untersucht (Heusser 1938).
Standort. Subalpin und alpin, selten montan. Vorwiegend kalkhaltige, aber auch saure, humose, lockere Böden. Weiden, offene Stellen in Zwergstrauchgesellschaften.
Verbreitung. Europäische Gebirgspflanze: Skandinavien (61 -65 º NB, isoliert bei 70° NB), Kant abrisches Gebirge, Pyrenäen, Alpen, Jura, südlicher Schwarzwald, Karpaten, Apennin, Gebirge der Balkanhalbinsel. Verbrei-tungskarte von Meusel (1964). - Im Gebiet: Jura (von Westen her bis Solothurn), Südschwarzwald (nicht mehr gefunden) und Alpen (verbreitet und ziemlich häufig), im Alpenvorland selten.
Bemerkungen. Die Chromosomenzahlen sind weiter zu untersuchen; im Gebiet wahrscheinlich auch apomiktische Sippen.