Annotation von Redewiedergabe

Richtlinien entwickelt im Projekt "Redewiedergabe"

Stand: 19.11.2019

Achtung: Die Richtlinien befinden sich in Entwicklung. Änderungen sind jederzeit möglich.

Kurzüberblick

Bei Wiedergabe in ihrer prototypischen Form geht es darum, dass eine Rede-/Gedanken- oder Schreibhandlung einer Figur 1 von einer Figur 2 (in literarischen Texten auch dem Erzähler) mehr oder minder detailliert vermittelt wird.

Hinweis: Auch wenn das Annotationsschema erlaubt, Sonder- und Randfälle der Wiedergabe durch zahlreiche Attribute zu markieren, sollte diese Definition im Hinterkopf behalten werden, wenn man entscheidet, ob etwas als Wiedergabe annotiert werden soll. Zu große Interpretationssprünge sollten vermieden werden. Siehe dazu auch die enge Definition von Gedankenwiedergabe und die Ausführungen bei reported und bei den einzelnen Attributen, insbesondere border.

Hauptklassifizierung STWR: Wiedergabeformen

Die Haupt-Annotation für Wiedergaben erfolgt mit dem Tag 'STWR' (speech, thought, writing representation).

Dessen wichtigste zwei Attribute (medium und type) kategorisieren die Wiedergaben auf zwei Achsen:

medium Was wird wiedergegeben?

speech (Rede)

thought (Gedanken)

writing (Geschriebenes)

 
type Auf welche Weise wird wiedergegeben?

direct (direkt)

free indirect (frei-indirekt, 'erlebt')

indirect (indirekt)

reported (erzählt)

Er sagte: "Ich bin hungrig."

Wo sollte er nur jetzt etwas zu Essen herbekommen?

Er sagte, er sei hungrig.

Sie sprachen über Restaurants.

Die "type"- und "medium"-Werte werden kombiniert, so dass sich folgende zwölf Möglichkeiten ergeben:

direct speech indirect speech free indirect speech reported speech
direct thought indirect thought free indirect thought reported thought
direct writing indirect writing free indirect writing reported writing

Weitere Attribute für STWR

Zusätzlich können jeder STWR-Annotation in Grenz- und Sonderfällen weitere Attribute zugeordnet werden:

  • level (Grad der Einbettung in andere Wiedergaben)
  • non-fact (in der Textwelt nicht wirklich ausgeführte Rede, also bspw. negiert, hypothetisch, zukünftig, fragend, wünschend, planend)
  • prag (pragmatisch anderer Zweck der Wiedergabe, z.B. Redewendungen)
  • metaph (metaphorische Wiedergabe)
  • border (Grenzfälle der Wiedergabe, z.B. Gefühle, Empfindungen, Zustände)

Rahmenformel

frame bezeichnet die Rahmenformel, die einer oder mehreren Redewiedergaben zugeordnet werden kann, und deren Position im Verhältnis zur betreffenden Redewiedergabe (z.B. er sagte:)

  • frame hat das Attribut pos mit den Werten start, mid, end: Markiert die Position der Rahmenformel relativ zur Wiedergabe

Sprecher und Wiedergabeeinleiter

Jeder Wiedergabe wird ein Sprecher zugeordnet. Dieser kann (muss aber nicht!) innerhalb einer frame-Annotation liegen.

Zudem wird auch der Wiedergabeeinleitungsausdruck extra markiert. Dieser tritt immer innerhalb einer frame oder reported-Annotation auf.

  • speaker (Sprecher/Denkender/Schreibender) (z.B. er)
  • intExpr (Wiedergabeeinleitungsausdruck) (z.B. sagte)

Technische Hinweise

Die Annotation erfolgt mit dem Annotationsoberfläche STWR-View im Programm ATHEN.

Hinweis: Die Farben, die in diesen Annotationsrichtlinien zur Markierung von Annotationsbeispielen verwendet werden, entsprechen nicht den Farben in ATHEN. Es wird im Allgemeinen Grün für alle Markierungen verwendet und die genaue Kategorisierung in eckigen Klammern angegeben. Andere Farben werden nur verwendet, wenn Annotationen unterschiedlichen Typs im gleichen Beispiel unterschieden werden müssen.

Markierungsgrundregeln

Der folgende Abschnitt beschäftigt sich mit den Begrenzungen von Annotationsmarkierungen.

Einschübe

Zusammenhängende Wiedergabepassagen (auf Satzebene oder darunter) müssen immer als solche erkennbar sein. Finden sich darin Elemente, die eindeutig nicht zur Wiedergabe gehören, werden diese ausgespart. Die beiden Teil-Passagen müssen dann allerdings per ID verlinkt werden. Solche Verlinkungen sollten die Ausnahme bleiben.

Bsp.: Der Einschub in Klammern (bzw. unten: in Gedankenstrichen) wird nicht mitannotiert, obwohl er die indirekte Wiedergabe in zwei Teile teilt. Die beiden Wiedergabe-Teile erhalten die gleiche ID.

Er sagte ihr, daß er, bei dieser Stimmung der Gemüter und dem Umsturz aller Verhältnisse, seinen Entschluß, sich nach Europa einzuschiffen, aufgebe; daß er vor dem Vizekönig, der sich seiner Sache immer günstig gezeigt, falls er noch am Leben sei, einen Fußfall wagen würde; und daß er Hoffnung habe [indirect speech, ID=1] (wobei er ihr einen Kuß aufdrückte), mit ihr in Chili zurückzubleiben. [indirect speech, ID=1]

Gleich im Beginn kam die Kunde, daß die erste Vorlage der Regierungen [indirect speech, ID=2] - es war freilich nur der Handelsvertrag mit Spanien - einstimmig angenommen sei. [indirect speech, ID=2]

Rahmenformeln

Rahmenformeln werden unabhängig von der zugehörigen Wiedergabe (direct oder indirect) annotiert und dieser dann zugeordnet (vgl. dazu Kategorie frame).

Ihm kam der Gedanke, [frame, ID=1] daß er vielleicht die Kinder wieder zum Leben bringen könnte. [indirect thought, ID=1]

Satzzeichen

Bei der Annotation von frame (=Rahmenformel) werden Satzzeichen grundsätzlich (also z.B. auch vorangehende Kommas) mitannotiert.

Bei den anderen Kategorien werden Satzzeichen nicht mitannotiert, außer eine der folgenden Bedingungen trifft zu:

  • Das/die Satzzeichen ist/sind inmitten der Annotation.
  • Ein vollständiger Satz wird annotiert.
  • Die Annotation reicht bis zum Satzende.

Bsp. 1: Hier werden beide Kommas zu frame zugehörig annotiert:

»Ihr müßt mich nicht für zudringlich halten«, fing Bertha an, »mein Mann sagt, daß Ihr so edel denkt, daß es unrecht sei, Euch etwas zu verhehlen.

Bsp. 2: Keine der genannten Voraussetzungen trifft zu; das Komma wird nicht annotiert:

Statt dessen hatten sie ihn vorgeladen, verhört, lauter Theater mit ihm aufgestellt.

Bsp. 3: Annotation erstreckt sich bis zum Satzende; der Punkt wird annotiert:

Ihm kam der Gedanke, daß er vielleicht die Kinder wieder zum Leben bringen könnte.

Modifikatoren

Modifikatoren (z.B. Artikel, Adjektive, Relativsätze, Temporalangaben...), die sich auf den Sprecher oder den Wiedergabeeinleitungsausdruck beziehen, werden bei der Annotation von frame und reported grundsätzlich mitannotiert.

Am Abend sprach Selim, der ein treuer Diener war, mit fester Stimme: »Dein Wille geschehe, o Herr!«

Konjunktionen/Subjunktionen

Konjunktionen/Subjunktionen werden mitannotiert, wenn sie klar dem betreffenden Satz/Teilsatz zuzuordnen sind.

Bsp.: Durch das Komma ist das "und" eindeutig dem folgenden Teilsatz zuzuordnen:

In dem Augenblicke, da der Taumel der Leidenschaft sie verließ, zog sie die Vernunft zu Rate, um den getanen Fehlschritt wieder gutzumachen, und diese treue Ratgeberin sagte ihr, daß sie wieder in das Schloß zurückkehren, und den Treubrüchigen vergessen sollte.

STWR: medium

Für jede Wiedergabe wird das Medium ("Was wird wiedergegeben?") spezifiziert.

Im Folgenden die prototypischen Definitionen der drei Möglichkeiten:

speech (Rede) eine lautliche, kohärente Äußerung zum Zweck der Kommunikation
writing (Schrift) ein Schreibprozess oder eine schriftliche Fixierung von Sprache zum Zweck der Kommunikation
thought (Gedanken) ein bewusster, analytischer, kognitiver Prozess, 'stumme Rede' (Achtung! Enge Definition!)

Allgemeine Hinweise

  • Annotiert werden nur Textpassagen, in denen eindeutig (also ohne Interpretationsaufwand) ein Wiedergabeakt vorliegt.
  • Wenn nicht festzusstellen ist, um welches Medium es sich handelt (z.B. ob etwas laut ausgesprochen oder gedacht wird) ist es möglich, zwei Werte zu vergeben (z.B. speech und thought). Von dieser Möglichkeit sollte allerdings sparsam Gebrauch gemacht werden.
  • Im Zweifel kann die Verbliste im Redewiedergabe-Wiki konsultiert werden, die für einige häufige Verben angibt, wie üblicherweise damit verfahren wird.

Zur Gedankenwiedergabe

Die Definition von "Gedanken" zum Zweck der Identifizierung von Wiedergabe ist um einiges komplexer als die von Rede und Geschriebenem, weshalb an dieser Stelle etwas weiter ausgeholt werden soll.

Zwischen der Wiedergabe von Rede oder Geschriebenem und der Wiedergabe von Gedanken gibt es einen entscheidenden Unterschied: Während es in der realen Welt theoretisch feststellbar ist, ob und wenn ja welche Rede oder welcher Text vorlag, sind Gedanken niemals von außen wahrnehmbar, und die Entscheidung, wann eine kognitive Leistung als Gedanke zu werten ist, ist alles andere als eindeutig. Die Analogie zu einem wiedergegebenen "Original" funktioniert darum auf Gedanken und Bewusstseinsinhalte übertragen nicht reibungslos. Da im Rahmen unseres Projekts systematische und formale Kriterien eine große Rolle spielen, verwenden wir dennoch ein Kategoriensystem, das für die Wiedergabe der drei Medien parallel aufgebaut ist. Gedanken werden also grundsätzlich als stumme bzw. innere Rede aufgefasst, die ebenso wie verbalisierte Rede wiedergegeben werden kann.

Diese Vorstellung von Gedanken als "stumme Rede", bzw. die Parallelität zur Wiedergabe von Gesprochenem, kann als Hilfestellung dienen, um zu entscheiden, welche Konstruktionen als Gedankenwiedergabe aufgefasst werden und welche nicht. Die oben genannte Definition des Gedankens als "bewusster, analytischer, kognitiver Prozess" ist absichtlich eng. Damit soll ausgeschlossen werden, dass Beschreibungen von Gefühls- und Stimmungszuständen oder Passagen, die aus einer stark personalen Perspektive erzählt werden, direkt als Wiedergabe annotiert werden.

Während direkte Gedankenwiedergabe oft klar gekennzeichnet ist und man sich bei indirekter Gedankenwiedergabe an der grammatischen Struktur orientieren kann (siehe hierzu auch Abschnitt indirect, Sonder- und Grenzfällen, ungewöhnliche Einleitungsverben), ist die Abgrenzung bei erzählter Gedankenwiedergabe (reported thought) besonders schwierig. Siehe hierzu auch den Abschnitt zu reported. Einige Typen von Randphänomenen im Bereich Gedankenwiedergabe werden auch im Kontext des Attributs border thematisiert.

STWR: type

Für jede Wiedergabe wird der Typ ("Auf welche Art wird wiedergegeben?") spezifiziert.

Der Typ muss immer eindeutig angegeben werden, bis auf eine Ausnahme: Konjunktivische Sätze ohne Einleitungsformel bekommen die Werte indirect und free indirect (siehe Abschnitt indirect, Sonderfälle).

direct

Definition

Bei direkter Wiedergabe wird ein Gedanke bzw. eine sprachliche oder schriftliche Äußerung einer Figur zitiert.

Annotationsspanne

  • Die Markierung umfasst nur die direkte Wiedergabe selbst. Einleitungs- bzw. Rahmenformel werden nicht annotiert (zur Rahmenformel siehe frame).
  • Falls Anführungszeichen vorhanden sind, werden diese mit markiert.
  • Zusammenhängende Passagen direkter Wiedergabe werden im Block annotiert. Die Markierung kann sich über mehrere Sätze erstrecken.

Textuelle Indikatoren

  • Die direkte Wiedergabe wird häufig (aber nicht immer) von einer Rahmenformel eingeleitet.
  • Die direkte Wiedergabe wird häufig (aber nicht immer) mit Anführungszeichen markiert und ist normalerweise auch der einzige Wiedergabetyp, der Anführungszeichen enthält.

Typische Beispiele

Rahmenformel + direkte Rede

Sie stand kerzengerade da und sagte: [frame] »Guten Abend.« [direct speech]

direkte Rede + Rahmenformel + direkte Rede

»Nach Barnow,« [direct speech ID=1] stammelte Miriam, [frame] »nehmt mich nach Barnow mit.« [direct speech ID=1]

Anmerkung: Bei diesem Beispiel werden zwei direct-speech-Annotationen vorgenommen, die über IDs verknüpft werden.

direkte Rede + Rahmenformel

»Ich hatte einen Stab, und stellte ihn in diese Ecke!«[direct speech] antwortete der hohe dunkle Mann mit hohler Stimme. [frame]

Sonder- und Grenzfälle

Zitate

Wörtliche Zitate aus Schriften werden als direkte Wiedergabe von Geschriebenem gewertet, auch wenn sie, wie in den folgenden Beispielen, in den Umtext eingebettet sind. Dabei ist es nicht nötig, zu überprüfen, ob das Zitat korrekt wiedergegeben ist, da hier die Präsentation das entscheidende ist.

Ein solch' anschauliches Bild ist z. B. der Gang Hermanns und Dorotheens durch das „hohe wankende Korn, das die Durchschreitenden fast, die hohen Gestalten erreichte." [direct writing]

Auch diesmal pfuschte er dem Dichter ins Handwerk, indem er darzustellen versuchte, wie Hermann das unsicher schreitende Mädchen bei zunehmendem Sturm die „unbehauenen Stufen im Laubgang"[direct writing] herabgleitet.

Interjektionen

Diese werden auch als direkte Wiedergabe von Rede gewertet.

»Pst!« [direct speech] sagte sie [frame] und wurde ganz roth.

Fehlende Anführungszeichen

Besonders zu beachten sind die Fälle von direkter Wiedergabe, bei der die Anführungzeichen fehlen. Diese Fälle sind häufig durch vorhandene Rahmenformeln, manchmal aber auch nur durch den Kontext erkennbar. Insbesondere bei Gedankenwiedergabe werden die Anführungzeichen häufiger weggelassen.

Damit hat's gute Wege [direct thought] dachte er [frame] und spielte lustig drauf los, bis er Alles verspielt und noch Schulden dazu hatte.

Der Fürst aber hüpfte vor Freuden und rief ein über das andere mal: [frame] Meister Gerhart, Meister Gerhart.... [direct speech]

Nicht mehr direct

Überschriften

Überschriften und Titel von Büchern o.ä. werden im Gegensatz zu Zitaten nicht als direkte Wiedergabe gewertet.

Es ist nicht auszumachen, ob das erste der Kaulbachschen Blätter, auf dem eine hohe Frauengestalt in faltenreichem fließendem Gewande dem knieenden Dichter den Lorbeerkranz reicht, sich auf „die Zueignung" bezieht.

Die Zueignung wird hier trotz der verwendeten Anführungszeichen nicht markiert, da es sich um einen Titel handelt, der das Werk identifiziert (Goethes "Die Zueignung").

free_indirect

Definition

Die freie indirekte Wiedergabe (oft auch "erlebte Rede" genannt) ist eine Form der Rede-, Gedanken- oder Schriftwiedergabe (Gedankenwiedergabe ist dabei am häufigsten), bei der sich Figuren- und Erzählerstimme überlagern.

Annotationsspanne

  • Normalerweise Markierung vollständiger Sätze
  • In Ausnahmefällen findet der Wechsel von Handlungsbeschreibungen zu freier indirekter Wiedergabe auch innerhalb eines Satzes statt. Dann wird nur der entsprechende Teilsatz markiert.
  • Die Markierung kann sich über mehrere Sätze erstrecken

Textuelle Indikatoren

  • Es gibt keine Rahmenformel, aber einen Sprecher, der auch außerhalb der Annotation liegen kann
  • Es gibt keine formalen Markierungen, wie z.B. Anführungszeichen

Der Erzählerstimme entsprechen:

  • Tempus (oft Präteritum)
  • Personalpronomen (typischerweise heterodiegetisch, 3. Person, statt 1. oder 2. Person, z.B. Wo war er, wo war er denn nur? statt Wo bin ich, wo bin ich denn nur?)

Der Figurenstimme entsprechen:

  • Deiktika -> Das Geschehen wird aus der Perspektive der Figuren präsentiert, z.B. heute statt an diesem Tag
  • Stil und Sprechweise (Fragen, Ausrufe, elliptische Sätze, figurentypischer Wortschatz usw.) -> hier werden Merkmale der direkten Rede deutlich

Abgrenzung anhand eines Beispiels

Er fragte sich: [frame] "Muss ich heute wirklich lernen?" [direct thought]

Er fragte sich, [frame] ob er an diesem Tag wirklich lernen müsse. [indirect thought]

Musste er heute wirklich lernen? [free indirect thought]

Typische Beispiele

Er glaubte sie zu kennen. War das nicht die Grünkramfritzen von der Ecke? [free indirect thought]

Auch sollte, auch musste es anders werden, so oder so. [free indirect thought] Marianne hatte sich´s zugeschworen.

Wenn nur Larsen erst wieder draußen war, dann wollte sie ihren Zorn gegen Alrun schon bezwingen. Das junge Weib war ja liebebedürftig. Sie würde liebevollem Zureden sich nicht verschließen. Dann wollten sie wieder gemeinsam Erinnerungen an den Toten austauschen, dann wollte sie versuchen, das Herz der Mutter für ihre Kind zurückzugewinnen. [free indirect thought]

Sonder- und Grenzfälle

Wenn Marianne zufällig Zeugin solcher Szenen war, krampfte sich ihr das Herz zusammen. Mein Gott, was sollte aus dem allen werden! Der Tote vergessen, jede Erinnerung an ihn in den Küssen des andern erstickt, das einzige was von ihm geblieben, sein unschuldiges Kind, in seinem natürlichsten Empfinden, der Liebe zur Mutter, erbittert und gekränkt!

Alrun mußte wenigstens das Kind wieder lieben. Es war ja Wahnsinn, daß sie es nicht that, ihr einziges Kind! Wie durfte dieser Mann, dieser Fremde, auch die Mutterliebe aus ihrem Herzen reißen. [free indirect thought]

Anmerkung: Sowohl bei dem Satz Mein Gott... werden!, als auch bei Alrun... reißen. erkennt man die freie indirekte Wiedergabe gut, da das Tempus der Erzählerstimme entspricht, die Sprechweise aber der Figurenstimme (z.B. Ausrufesätze, figurentypische Sprechweise wie Mein Gott oder Es war ja Wahnsinn).
Dagegen kann man bei Der Tote...gekränkt! das Tempus aufgrund der elliptischen Konstruktion nicht genau identifizieren, weshalb es sich hier theoretisch auch um eine direkte Gedankenwiedergabe handeln könnte. Da aber sowohl zuvor, als auch danach freie indirekte Wiedergabe vorliegt und keine eindeutige Abgrenzung durch einen Tempuswechsel gegeben ist, wird auch Der Tote... gekränkt! als freie indirekte Wiedergabe annotiert.

Er riß in seiner Wut von dem Feldrande ein Büschel Kornähren ab und schwenkte es wie einen Stock in der Hand. Dann stand er auf, und nun wehe ihr. [free indirect thought]

Anmerkung: In diesem Beispiel erfolgt ein Wechsel von Handlungsbeschreibung zu freier indirekter Wiedergabe innerhalb eines Satzes, so dass nur ein Satzteil markiert wird.

indirect

Definition

Indirekte Wiedergabe wird von einer Rahmenformel eingeleitet, der ein Nebensatz bzw. eine Infinitiv-Phrase untergeordnet ist, worin die Rede, die Gedanken oder die Schrift der Figur wiedergegeben werden.

Annotationsspanne

  • Umfasst den von einer Rahmenformel abhängigen Nebensatz/Nebensätze; die Rahmenformel selbst wird separat annotiert und über ID mit der indirect-Markierung verküpft (s.u. Kategorie frame)
  • Eine indirect-Markierung umfasst maximal einen Satz (ohne die Rahmenformel). Selbst wenn mehrere Einzelsätze von einer Rahmenformel abhängen, überschreitet die indirect-Markierung nie die Satzgrenze (siehe unten: "Sonder- und Grenzfälle)

Textuelle Indikatoren

Immer:

  • Es gibt eine Rahmenformel (häufig verbal, teilweise aber auch als Nominalphrase; sie kann sowohl vor oder hinter dem abhängigen Satz stehen, als auch eingeschoben sein); es kann keine indirect-Markierung ohne Rahmenformel existieren!
  • Es gibt einen untergeordneten Nebensatz/eine untergeordnete Phrase, worin der Inhalt dessen, was die Figur sagt/denkt/schreibt wiedergegeben wird.

Manchmal:

  • Konjunktiv
  • Nebensatzeinleitende Konjunktionen (dass, ob, w-Fragewörter)
  • Erweiterte Infinitiv-Sätze mit zu

Erscheinungsformen

1. Rahmenformel + Nebensatz mit Verbzweitstellung (z.B. Er sagt, er habe Hunger.)

2. Rahmenformel + Nebensatz mit dass, ob oder w-Fragewort (z.B. Er sagt, dass er Hunger habe. Er fragt, wo es ein Restaurant gibt.)

3. Rahmenformel + (erweiterter) Infinitivsatz (z.B. Er behauptet, das Restaurant zu kennen.)

Sonderfall "formelhafte Referatshinweise"

Mischform, die nicht der typischen Struktur indirekter Wiedergabe folgt, die wir aber dennoch dieser Form zuordnen. Hinweiswörter (in der frame) sind bspw. "wie", "laut", "nach", "zufolge".

Wie der Ministerpräsident ausführte, [frame] habe niemand Einspruch eingelegt.

laut Meldung unseres Korrespondenten [frame] haben sich die Tarifparteien immer noch nicht geeinigt.

Annotatoren zufolge [frame] ist die Annotation von Redewiedergabe die schwerste.

Typische Beispiele

Aus gleicher Quelle erfährt man, [frame] daß drei litthauische Gutsbesitzer durch Waldankäufe in Rußland sich ruiniert haben. [indirect writing]

Wo er war[indirect speech, non-fact], sagte er nicht. [frame]

Anmerkung: Rahmenformel kann auch hinter dem abhängigen Nebensatz stehen.

Oft bereute Marianne es jetzt, [frame] sich die schier unerträgliche Aufgabe, die beiden stets unter Augen zu haben, aufgelastet zu haben. [indirect thought]

Aber dann sagte sie sich wieder, [frame] daß sie es tragen müsse, weil es die letzte Liebespflicht gegen den Toten und sein armes, vaterloses Kind sei. [indirect thought]

Auch versichern die Süddeutschen in ihrem officiellen Rechenschaftsbericht ausdrücklich, [frame] daß die eigene Anschauung der Dinge und Personen im Norden sie in ihren Ueberzeugungen nur befestigt hätte,... [indirect writing]

Sonder- und Grenzfälle

Nicht eingeleitete indirect-Sätze

Eines Tages pochte Dr. Klausmann bei [s]einer Freundin an. Er fand sie unwirsch, geärgert, fast grob. Was er wünsche.[indirect/free indirect speech] Ewig die Fragerei wegen der Zeitung!

Anmerkung: Tritt in der Wiedergabe der Konjunktiv auf und fehlt gleichzeitig die Rahmenformel, wird sie als "ambig" zwischen indirekter und freier indirekter Wiedergabe gewertet.

Dies ist der einzige Fall, in dem bei der Wiedergabeannotation bei Typ mehr als ein Wert zugegeordnet wird!

Ungewöhnliche Einleitungsverben

In manchen Fällen können indirect-Konstruktionen auch von Verben eingeleitet werden, die üblicherweise keine Wiedergabe signalisieren.

Gefühlswörter:

Aber ach! Deine Hoffnung, [frame] daß durch uns deine Rettung kommen werde[indirect thought], ist vergeblich.

Hinweis: Entgegen früherer Regelungen werden solche Fälle einfach als indirect thought ohne border-Attribut annotiert.

Wahrnehmungwörter:

Er sah, [frame] dass es nicht so einfach ist, Redewiedergabe zu annotieren.[indirect thought]

'Sehen' wird hier im Sinne von 'bemerken' gebraucht.

Nicht mehr indirect

Immer heftiger ward der Sturm, ein Anlegen verhinderte der hohe Wellenschlag, und da der Wind gegen NW. und N. umschlug, so hielt Haesloop die Heimkehr für das Gerathenste. [reported thought]

Anmerkung: Hier keine indirekte Wiedergabe! Auch wenn hielt Haesloop und der darauf folgende Inhalt des Gedankens die...Gerathenste. an eine Rahmenformel mit Nebensatz erinnert, werden hier das formale Kriterium untergeordneter Nebensatz/Infinitivsatz nicht erfüllt! Es handelt sich stattdessen um erzählte Wiedergabe (siehe reported)

Er dachte an seine Flotte auf der See, welche in diesem Augenblick gerade die gefährlichen holländischen Küsten passieren mußte. [reported thought]

Anmerkung: Hier keine indirekte Wiedergabe! Auch wenn Er dachte und der darauf folgende Inhalt des Gedankenes an...mußte. an eine Rahmenformel mit Nebensatz erinnert, werden hier das formale Kriterium untergeordneter Nebensatz/Infinitivsatz nicht erfüllt! Der gesamte Satz wird stattdessen als reported thought annotiert. (Der Relativsatz welche...mußte wird hier mit annotiert, da angenommen wird, dass mußte epistemisch, also als Einschätzung des Sprechers, gebraucht wird.)

reported

Definition

Erzählte Wiedergabe ist eine mehr oder weniger ausführliche Erwähnung einer Sprach-, Denk- oder Schreibhandlung. Der propositionale Inhalt dieser Handlung kann, muss aber nicht mit angegeben werden.

Annotationsspanne

  • Die Markierung umfasst maximal den einen ganzen Satz oder den Satzteil, der die erzählte Wiedergabe enthält.

  • In seltenen Fällen kann die Wiedergabe auf ein einziges Wort (Verb oder Nominalphrase) beschränkt sein:

    Stattdessen hatten sie ihn vorgeladen, verhört[reported_speech], lauter Theater mit ihm aufgestellt.

Anmerkung: Konjunktionen und Subjunktionen werden mitannotiert, wenn sie zum betreffenden (Teil-)Satz gehören. Das gleiche gilt für Modifikatoren (siehe auch Markierungsgrundregeln)

Textuelle Indikatoren

  • Wiedergabewörter (Verben oder Nomen), die auf ein Sprech-, Denk- oder Schreibereignis hinweisen. Diese werden als IntExpr annotiert und der reported-Annotation per ID zugeordnet.
  • Weist nicht die Struktur Rahmenformel + untergeordnete Phrase auf (Abgrenzung zu indirect).

Besonderheiten: Eine besondere Schwierigkeit bei reported ist die Entscheidung, ob es sich bei einem Beispiel noch um Wiedergabe oder um reinen Erzähltext handelt. Diese Entscheidung muss oft kontextbezogen getroffen werden und es gibt einen Graubereich. Hier einige Richtlinien:

Ein klarer Fall von reported weist folgenden Merkmale auf:

  • eine sprachliche/gedankliche/schriftliche Handlung wird thematisiert (z.B Er schrieb ein Buch.), nicht nur deren Ergebnis (z.B. Auf dem Tisch lag ein Buch.).
  • der Inhalt der Äußerung / des Gedankens / des Schriftstücks wird thematisiert

Bei Schriftwiedergabe muss mindestens eines dieser Kritierien erfüllt sein, d.h. eine reine Erwähnung von Schriftzeugnissen ist nicht automatisch erzählte Wiedergabe. Auch in anderen Fällen kann man bei Unsicherheit diese beiden Kriterien heranziehen, um zu entscheiden, ob man eine Annotation vornehmen sollte.

Die Annotation mit reported erfolgt generell nur bei eindeutigen Wiedergabeverben/-nomen oder klaren Kontextindikatoren, die auf eine Sprech-/Schreib-/Denkhandlung hinweisen. Zu beachten sind auch die prototypischen Definitionen für Rede, Gedanken und Schrift. Wenn ein reported-Kandidat stark von diesen abweicht, sollte gut überlegt werden, ob der Kontext trotzdem eine Annotation rechtfertigt (ggf. kann das Attribut border verwendet werden).

Einige typische Gruppen von Problemfällen werden unter "Grenz- und Sonderfälle" bzw. "Nicht mehr reported" thematisiert.

Typische Beispiele

Da wurde ihm ein Gänsebraten gereicht, den nahm er mit, wie ihm sein Herr befohlen hatte. [reported speech]

Und als sie an dem großen Standbilde der Muttergottes vorüberfuhren, das vor dem Kloster der Dominikaner steht, da kam ihm ein seltsamer Gedanke. [reported thought]

Hugo behauptet dies in seinen Briefen, freilich, um den Debats zu gefallen. [reported writing]

Sonder- und Grenzfälle

nennen / bezeichnen als etc.

weil man dich dann umsonst Selim, den Gelehrten, nennt.[reported_speech, border unspec]

Konstruktionen mit dem Verb nennen werden als reported gewertet, obwohl es es keine prototypische Sprechhandlung beschreibt. Die Annotation wird allerdings mit dem Attribut border versehen.

grüßen / verabschieden etc.

Er blieb stehen und grüsste.

Aus dem Verb grüßen ist nicht klar ersichtlich, ob es sich tatsächlich um einen sprachlichen Akt handelt. Das Ereignis kann theoretisch auch nonverbal stattgefunden haben. In solchen Fällen muss abgewogen werden: Ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Aktion sprachlich stattgefunden hat, wird hier reported annotiert (ähnlicher Fall: Abschied nehmen). Gibt es berechtigte Zweifel, wird von einer Annotation abgesehen.

Ergebnis statt Handlung (insbesondere schriftlich)

...da der Süden ohnehin wisse, was die nationale Pflicht erfordere; und noch im Rechenschaftsbericht haben die vertragsmäßigen Pflichten ihre Stelle gefunden. [reported writing]

In diesem Fall wird nicht die Schreibhandlung thematisiert, sondern deren Ergebnis (Rechenschaftsbericht). Solche Erwähnungen von Schriftzeugnissen werden nur dann als reported annotiert, wenn gleichzeitig der propsitionale Inhalt der schriflichen Äußerung thematisiert wird, was in diesem Beispiel der Fall ist (die vertragsmäßigen Pflichten). Vgl. hierzu auch das Beispiel unter "Nicht mehr reported".

Nicht mehr reported

Mit Musik und Gesang segelte man an den grünen Deichen, an den Wiesen und Landhäusern vorüber.

Gesang wird hier nicht annotiert, da der Inhalt des Gesanges nicht spezifiziert ist und aus dem Kontext keine kommunikative Wirkung des Gesangs hervorgeht (kommunikative Wirkung als Bedingung für sprachlichen Akt).

Weitere Beispiele

Trostworte zu finden, war unmöglich, weinend hing sie sich an den Hals ihres Gatten.[reported speech, non-fact]

Vor der Frau blieb sie stehen, unendlich flehend blickten ihre Augen, sie faltete ihre Hände, wie man sie vor Gott faltet, aber sprechen konnte sie nicht ... [reported speech, non-fact]

Anmerkung: Beide Sätze beschreiben Ereignisse, die in der Textwelt nicht real stattgefunden haben. Hier wird das Attribut non-fact vergeben.)

..., pries in pomphaften Annoncen die untrügliche und außergewöhnliche Wirksamkeit seiner Mixturen,... [reported writing]

 

STWR: Weitere Attribute

level

Definition

Das Attribut level markiert die Tiefe der Schachtelung einer Wiedergabe mit einer Zahl.

Der Default-Wert ist level:1.

Enthält eine Wiedergabe eine weitere Wiedergabe, so wird diese mit dem Attribut level:2 gekennzeichnet. Bei einer weiteren Schachtelung wird entsprechend hochgezählt.

Typische Beispiele

»Gewiß«, sagte der Bürgermeister. »Sie wurden mir heute in der Nacht angekündigt. Wir schliefen längst. Da rief gegen Mitternacht meine Frau: ›Salvatore‹, – so heiße ich – ›sieh die Taube am Fenster!‹

Im Beispiel haben die grün markierten Abschnitte die Annotation [direct speech level:1] und die gelb markierten Abschnitte zusätzlich die Annotation [direct speech level:2]. Die Markierungen überlagern sich. (Die grünen und die gelben Teile müssen in diesem Beispiel außerdem jeweils über IDs verlinkt werden, vgl. Markierungsgrundregeln)

In manchen Fällen tritt eine Schachtelungstiefe größer als 2 auf. Dies ist jedoch recht selten:

"Nun, Du meinst doch nicht, Vetter,

daß man Dich auf der Hallig erst um Erlaubniß fragen soll,

wenn man von Dir sprechen will [reported speech level:3]

[indirect thought level:2]
" [direct speech level:1]
, erwiderte Posthuma mit unterdrücktem Lachen.

Noch einmal die Aufschlüsselung:

  • [direct speech level:1]: "Nun, Du meinst doch nicht, Vetter, daß man Dich auf der Hallig erst um Erlaubniß fragen soll, wenn man von Dir sprechen will"
  • [indirect thought level:2]: daß man Dich auf der Hallig erst um Erlaubniß fragen soll, wenn man von Dir sprechen will
  • [reported speech level:3]: wenn man von Dir sprechen will

Weitere Beispiele

„Mit meinen Verwandten soll ich nicht verkehren? Uebrigens ist es sonderbar“[direct speech, level 1], setzte sie nachdenklich hinzu,

daß sie mir dasselbe von Dir sagen.[reported speech, level:2]

[direct speech, level:1]

Hier überlagern sich direkte Rede und erzählte Rede im letzten Teil des Satzes, welcher auf die eingeschobene Rahmenformel folgt.

Anmerkung: Der dass-Satz in diesem Beispiel wirkt wie indirekte Wiedergabe, es ist jedoch keine, da der Hauptsatz (Übrigens ist es sonderbar) keine wiedergabeeinleitende Rahmenformel ist. Die Konjunktion daß wird zur Markierung der erzählten Wiedergabe hinzugenommen, da sie sich eindeutig dem Teilsatz zuordnen lässt (vgl. Markierungsgrundregeln, Konjunktionen/Subjunktionen).

non-fact

Definition

non-fact (nicht-faktisch) markiert Rede-, Gedanken-, oder Schriftwiedergabe, die in der Textwelt nicht real stattgefunden hat.

Mögliche Erscheinungsformen:

  • Negationen
  • hypothetische Aussagen
  • zukünftige Aussagen
  • Fragen
  • Wünsche
  • Befehle
  • Pläne, Absichten
Achtung: Non-fact bezieht sich auf den Wiedergabeakt, nie auf den Realitätsgehalt der wiedergegebenen Aussage!

Textuelle Indikatoren

  • Negationspartikeln (nicht, kein)
  • Konjunktive
  • Frage- oder Imperativform
Bei direct und indirect finden sich diese Indikatoren nicht in der Wiedergabe selbst sondern in der Rahmenformel.

Typische Beispiele

sprechen konnte sie nicht [reported speech, non-fact]

Was wird die Gemeinde sagen? [reported speech, non-fact]

Hier kann poetisch geschaffen werden. [reported writing, non-fact]

Mögen sie sagen, was sie wollen. [reported speech, non-fact]

Sonder- und Grenzfälle

Die Wirtin wünschte nicht, dass der Fremdling unter ihrem Dache weile [indirect thought, non-fact]

Anmerkung: Auch wenn man den Satz so auslegen könnte, dass nicht der Denkakt selbst, sondern die Proposition verneint ist (Die Wirtin wünschte, dass der Fremdling nicht unter ihrem Dache weile) wird das Beispiel als non-fact annotiert, weil sich grammatikalisch gesehen die Verneinung auf wünschen bezieht.

border

Definition

Mit dem Attribut border werden Fälle markiert, welche Handlungen ausdrücken, die an der Grenze von Rede-, Gedanken- oder Schriftwiedergabe liegen. D.h. es handelt sich zwar deutlich um eine der drei Kategorien, allerdings werden nicht alle prototpyischen Kriterien der jeweiligen Wiedergabe erfüllt. (s. dazu Definition Medium)

Vornehmlich wird das Attribut border bei Gedankenwiedergabe eingesetzt. Nur bei Gedankenwiedergabe wird es durch unterschiedliche Attributwerte noch näher spezifiziert.

Ein typisches Beispiel für das Attribut border bei Wiedergabe von Rede ist hören. In einem solchen Falle wird eindeutig kein Sprechakt referenziert, dennoch muss ein Sprechakt vorgelegen haben. Annotiert wird hierbei nur, wenn der propositionale Inhalt klar dargestellt ist.

Achtung: border sollte nicht verwendet werden, wenn:

  • unklar ist, ob in der Textwelt überhaupt ein Wiedergabeakt vorliegt (z.B. Er schickte seinen Sklaven hinunter.) Solche Fälle werden nicht annotiert, außer der Kontext macht sehr klar, dass tatsächlich eine verbale Handlung stattgefunden hat
  • unklar ist, um welches Medium es sich handelt (z.B. Rede vs. Gedanken). In solchen Fällen können für Medium mehrere Werte angegeben werden.

Textuelle Indikatoren

oft bestimmte Verben oder deren Substantivierungen bei reported oder in der Rahmenformel von direct/indirect

einige typische Beispiele:

bei Redewiedergabe:

  • beten, nennen
  • hören, vernehmen

bei Gedankenwiedergabe:

  • border:state: wissen
  • border:percept: merken, sehen (Wahrnehmungsverben)

Attribute

Insgesamt werden drei border-Werte unterschieden:
1. Default-Wert: unspec (unspecified)
2. Wahrnehmung: percept
3. Zustand: state

Hinweis: Der Wert feel für Gefühlsverben wurde abgeschafft. Konstruktionen mit Gefühlsverben werden im Allgemeinen nicht als Gedankenwiedergabe markiert. Nur in Ausnahmefällen können indirect-Konstruktionen, die Gefühlsverben in der Einleitungsformel verwenden, als indirect thought aufgefasst werden. Diese werden dann auch üblicherweise nicht mit border markiert (siehe auch indirect unter Sonder- und Grenzfälle).

Typische Beispiele

Gedankenwiedergabe

Wahrnehmungsverben:

Die arme Miriam merkte diese Güte gar nicht [reported thought, non-fact, border:percept]

Zustandsverben:

man wußte nicht, woher er kam [indirect thought, non-fact, border:state]

Wiedergabe von Rede

Von Beten [reported speech, level:2, border:unspec] wußte man nichts mehr [reported thought, non-fact, border:state]

Wenn es aber wahr ist, was ich hörte, daß er seine Augen auf die schöne Susanna richtet [indirect speech, border:unspec], dann muß der Tropf gezüchtigt werden.

Nicht mehr border

So saß sie still neben den beiden fremden Herrschaften im Wagen, und nur zuweilen erhob sie sich ungeduldig, als ginge ihr die Fahrt noch zu langsam.

Anmerkung: als ginge...langsam wird nicht mehr als reported thought, border:percept annotiert, auch wenn die Formulierung auf eine Einschätzung der Figur hinweist. Der Bezug ist zu vage, zumal nur vermutet wird, dass die Figur diese Einschätzung hat.

prag

Definition

Eine sprachliche Wendung, die das Muster einer Wiedergabe aufweist, aber pragmatisch einen anderen Zweck erfüllt. Die eigentliche Funktion von Wiedergabe wird dabei aufgehoben.

Mögliche Erscheinungsformen:

  • Höflichkeitsfloskeln
  • Redewendungen
Hinweis: prag-Wendungen sind oft auch nicht-faktisch (zusätzliche Markierung mit non-fact )

Textuelle Indikatoren

  • Subjekt häufig erste Person Singular (Figur referiert eigene Aussage und weist explizit auf eigene Sprach- oder Denkhandlung hin).
  • Bei indirect und direct finden sich die Indikatoren häufig in der frame

Typische Beispiele

Nun sage man noch, das Ministerium sei nicht zufrieden. [indirect speech, prag, non-fact]

Anmerkung: Hier finden sich die Anzeichen für prag in der frame, das Attribut wird aber an die indirect-Markierung vergeben.

Wer weiß[reported thought, level:2, prag, non-fact] [direct speech, level:1]

, sagte Ferdinand langsam.

Anmerkung: Relevant ist in dem Beispiel die reported-thought-Instanz, die hier direct speech überlagert. Wer weiß ist eine Floskel.

metaph

Definition

Das Attribut metaph markiert Metaphern, die sich der Form von Wiedergabe bedienen.

Textuelle Indikatoren

  • häufig: Personifizierungen (nicht-menschliche 'Sprecher')
  • Metaphorische Wendungen, die Wiedergabewörter verwenden

Typische Beispiele

Die Erfahrung der Geschichte spricht für Treitschke. [reported speech, metaph]

Endlich erschien er und sein unstäter Blick sagte ihr schon, daß nichts mehr zu hoffen war. [indirect speech, metaph]

Die Wiederkehr des Lenzes rief die Heldenschar wieder unters Zelt. [reported speech, metaph]

Nur die Augsburger Allgemeine Zeitung druckt keine Reklame ab, der die Lüge handgreiflich auf der Stirn geschrieben steht [reported writing, non-fact, metaph]

frame

Definition

Rahmenformel für Wiedergabe; umfasst das Wiedergabeeinleitungswort der Rahmenformel, Modifikatoren und oft den Sprecher.

Frame tritt nur in Kombination mit einer direkten und indirekten Wiedergabe auf.

Annotationsspanne

  • Teilsatz unter Ausdehnung auf Einleitungswort und evtl. im Satz vorhandenen Sprecher (Achtung: in Ausnahmefällen kann die Frame verkürzt werden; siehe Sonder- und Grenzfälle)
  • Satzzeichen werden mitannotiert (also auch vorangehende Kommas)
  • Modifikatoren werden mitannotiert:

    Am Montagmorgen sagte Peter mit fröhlicher Stimme: "Wir annotieren Rahmenformeln."

  • Konjunktionen werden mitannotiert, wenn sie klar dem betreffenden (Teil-)Satz zuzuordnen sind:

    Sie war erfreut, weil Peter sagte: "Wir annotieren Rahmenformeln."

    Tina sprang auf den Tisch und Peter rief aus: »Wir annotieren Rahmenformeln!«

    Anmerkung: Die Subjunktion weil kann klar dem Nebensatz zugeordnet werden, deshalb wird sie mitannotiert. Die Konjunktion und gehört dagegen nicht klar zum zweiten Teilsatz und wird daher nicht annotiert.

Attribute

pos (Position)

Werte:

  • start (Position vor der direkten/indirekten Wiedergabe)
  • mid (middle - eingeschoben in die direkte/indirekte Wiedergabe)
  • end (Position hinter der direkten/indirekten Wiedergabe)

Textuelle Indikatoren

  • immer: Vorhandensein einer direkten oder indirekten Wiedergabe
  • sehr häufig: Verb oder Nomen, dessen Bedeutung klar auf Wiedergabe verweist

Typische Beispiele

Peter rief aus: »Wir annotieren Rahmenformeln!«

»Ihr müßt mich nicht für zudringlich halten«, fing Bertha an, »mein Mann sagt, daß Ihr so edel denkt, daß es unrecht sei, Euch etwas zu verhehlen.

"Ich habe Hunger," sagte er laut.

Sonder- und Grenzfälle

Koordinationen

Wenn eine Koordination eines Teilsatzes mit Handlungsbeschreibung und einer Wiedergabeeinleitung vorliegt und der Sprecher im Wiedergabeteil ausgelassen ist, wird nur der Teilsatz mit Wiedergabeeinleitung annotiert, auch wenn dadurch der Sprecher außerhalb der frame-Annotation liegt.

Peter sprang auf den Tisch und rief aus: »Wir annotieren Rahmenformeln!«

Geelhaar, der sich bis dahin, allem Diensteifer zum Trotz, ebensosehr mit Line wie mit Hradscheck beschäftigt hatte, ja, vielleicht mehr noch Courmacher als Beamter gewesen war, war unter diesem Bericht sehr ernsthaft geworden und sagte, während er mit Wichtigkeitsmiene seinen gedunsenen Kopf hin und her wiegte: ...

Stark modifizierte Sprecher

Es kann vorkommen, dass der Sprecher einer Wiedergabeeinleitung sehr stark modifiziert ist, z.B. durch Relativsätze und Appositionen. In diesem Fall ist es auch zulässig, den Sprecher nicht als Teil der frame zu annotieren, um zu verhindern, dass zu viel Material erfasst wird, das für den Einleitungsausdruck unerheblich ist.

Nur ein junger Dragonerleutnant, der vielleicht sein Champagnerglas etwas zu häufig hatte den Weg machen lassen zwischen Tisch und Zunge, rief laut: ...

IntExpr

Definition

Wort bzw. Wörter (kann jede Wortart sein!), die auf einen Wiedergabeakt hinweisen.

Annotationsspanne

Die Markierung befindet sich entweder innerhalb einer zugehörigen frame-Markierung oder innerhalb einer reported-Annotation und muss jeweils die gleiche ID haben wie diese.

Die Markierung umfasst Einzelwörter oder (seltener) mehrere direkt zusammenhängende Wörter

  • Verbal: Verb und ggf. Verbpartikeln (markiert wird immer nur das Vollverb)
  • Nominal: Nomen (ohne Artikel oder Modifikatoren)
  • Phrase mit Verb und Nomen: Verb (ggf. mit Verbpartikeln) und Nomen (ohne Modifikatoren)
  • Sonstiger Einleiter (z.B. ...in dem noch ungewiß ist, wie sich dein Schicksal gestalten werde)

Zusammengehörige Einzelwörter werden als eine Annotation markiert, sofern sie nicht durch Modifikatoren o.ä. getrennt sind, z.B. Er nahm Bezug ... im Gegensatz zu Er nahm darauf Bezug ...

Textuelle Indikatoren

  • immer: Vorhandensein einer Rahmenformel oder einer reported-Annotation
  • sehr häufig: Verb oder Nomen, dessen Bedeutung klar auf Wiedergabe verweist

Typische Beispiele

Verbale

"Ich habe Hunger," sagte er laut.

Da wurde ihm ein Gänsebraten gereicht, den nahm er mit, wie ihm sein Herr befohlen hatte.

Verbal mit Hilfsverb

Annotiert wird immer das Vollverb.

"Ich habe Hunger," begann er zu jammern.

Verbal mit Partikel

»Ihr müßt mich nicht für zudringlich halten«, fing Bertha an, »mein Mann sagt, daß Ihr so edel denkt, daß es unrecht sei, Euch etwas zu verhehlen.

Nominal

Der Gedanke, dass sie ihn verlassen könnte, war erschreckend.

Phrase

Ihm kam der Gedanke, daß er vielleicht die Kinder wieder zum Leben bringen könnte.

 

speaker

Definition

Quelle des Wiedergegebenen; sprechende/denkende/schreibende Person, in seltenen Fällen auch Tiere bzw. andere Instanzen. Jeder Redewiedergabe-Annotation (STWR-Annotation) wird ein speaker zugeordnet.

Identifizierung

Grundidee: speaker sollte

  • möglichst nah vor der dazugehörigen STWR-Annotation stehen (nur bei reported auch innerhalb der Annotation), im Notfall auch dahinter
  • ein möglichst guter Verweis sein. Hierbei gilt die folgende Rangfolge (bester bis schlechtester Kandidat):
    1. Eigenname / Nomen (Peter, Herr Mayer, Mann, ...)
    2. Personalpronomen (er, ich, ihr, ...) / Demonstrativpronomen (jener, dieser, ...) / Indefinitpronomen (manche, jemand, man, ...) / Interrogativpronomen (wer, wen, ...)
    3. Possessivpronomen (mein, sein, ...)
    4. Reflexivpronomen (sich, mich...)

Die Identifizierung erfolgt nach folgenden Regeln:

("Suche nach dem speaker" bedeutet immer: "Geh die oben definierte Kandidaten-Rangfolge von oben nach unten durch, bis ein speaker gefunden ist.")

  1. Suche nach dem speaker im gleichen Satz wie die STWR-Annotation. Besonderheiten:
    • für direct und indirect: Suche nach dem speaker innerhalb der zugeordneten frame bzw. deren Satz.
    • für reported: Dies ist der einzige Typ, bei dem der speaker auch innerhalb der STWR-Annotation selbst liegen darf (was auch oft vorkommt).
  2. Wenn Regel 1 nicht zum Erfolg geführt hat: Betrachte nacheinander die ersten drei Sätze vor der STWR-Annotation und suche dort jeweils nach dem speaker. Im Fall von Wechselreden ohne frames werden alle direct-Sätze übersprungen und die Zählung ab dem ersten Erzählertext-Satz begonnen.
  3. im Notfall, wenn auch Regeln 2 nicht zum Erfolg geführt hat (z.B. wenn eine direct- oder free indirect-Annotation am Anfang des Textes steht): Betrachte nacheinander die ersten drei Sätze hinter der STWR-Annotation und suche dort jeweils nach dem speaker.
  4. Wenn auf diese Weise kein speaker gefunden werden konnte, wird keiner zugeordnet. Dies passiert am häufigsten beim Typ reported bei unpersönlichen Formulierungen ("es wurde beschlossen") oder Nominalisierungen ("die Debatte über den Haushalt")

Der speaker-Annotation muss immer die gleiche ID zugeordnet werden wie der zugehörigen STWR-Annotation (bzw. deren frame). Werden einem Sprecher mehreren Annotationen zugeordnet, so erhält er auch mehrere IDs.

Annotationsspanne

  • Meist Einzelwörter: Name, Nomen (ohne Modifikatoren) oder Pronomen
  • Mehrere aufeinander folgende Wörter, wenn mehrteilige Namen oder Titel auftreten: (z.B. Wilhelm Meister, Dr. No, Herr Baron von Innstetten)
  • Wenn mehrere, mit Konjunktionen verknüpfte Sprecher genannt sind, werden diese einzeln markiert

Textuelle Indikatoren

  • Eigennamen, Pronomen, Titel

Typische Beispiele

Pronomen

Ihm kam der Gedanke, daß er vielleicht die Kinder wieder zum Leben bringen könnte.

Anmerkung: In diesem Beispiel ist der Speaker nicht identisch mit dem Satzsubjekt (Subjekt ist der Gedanke).

Name

»Ihr müßt mich nicht für zudringlich halten«, fing Bertha an, »mein Mann sagt, daß Ihr so edel denkt, daß es unrecht sei, Euch etwas zu verhehlen.

Nomen

Der alte Mann sagte, dass er müde sei.

Der Sperling rief: "Der Frühling ist gekommen!"

Mehrere Sprecher

Herr Schmidt und Paula Meyer riefen: "Kommt nach draußen!"

speaker bei writing

Bei der Wiedergabe von Geschriebenem kann der speaker der Autor sein, aber auch das Werk/Schriftstück.

Autor

Nach Synesius, Bischof von Ptolomais zu Anfang des fünften Jahrhunderts, behielt Cerberus sein Amt als wachehaltender Hund an den Pforten der Hölle, und Dante schildert ihn als Wächter am Eingang des dritten Kreises, wo er die Seelen peinigt.[reported writing]

Werk

Schon das Motto des Buches ist beachtenswert: "Das Staatsrecht zerreißt Oesterreich, die Verwaltung hält es zusammen."[direct writing]

Identifizierung des speakers

Beispiel free indirect

Er glaubte sie zu kennen. War das nicht die Grünkramfritzen von der Ecke?[free indirect thought]

Beispiel reported (innerhalb der Annotation)

Seine Aufregung soll so groß gewesen sein, daß die Beamten von seiner Schuld ganz überzeugt waren.[reported thought]

Die traurige Gestalt an der Gittermauer bat mit leiser Stimme um Almosen.[reported speech]

Beispiel reported (außerhalb der Annotation)

Stattdessen hatten sie ihn vorgeladen, verhört[reported speech], lauter Theater mit ihm aufgestellt.

Beispiel direct ohne frame (mit Wechselrede)

Grete[ID=1, 3] lachte Valtin[ID=2, 4] aus.

"Und weißt du, wie lang ich sie weiß? Seit gestern. Und weißt du von wem? Von Gigas."[direct speech, ID=1]

"Das mußt du mir erzählen."[direct speech, ID=2]

"Freilich. Das will ich auch. Aber da muß ich weit ausholen."[direct speech, ID=3]

"Tu's nur. Wir haben ja Zeit"[direct speech, ID=4]

Hinweis: Hier werden einem speaker mehrere STWR-Annotationen zugeordnet.

Beispiel indirect und indirect/free indirect

Sie[ID=5, 6] versprach mir, Mut zu fassen, mir und unserer Mutter zuliebe.[indirect speech, ID=5] Sie wolle arbeiten, sie wolle in der kleinen Wirtschaft der alten Wieb die Anfänge des Landhaushaltes lernen.[indirect/free indirect speech, ID=6]

Hinweis: Auch hier werden einem speaker mehrere STWR-Annotationen zugeordnet.

Beispiele für Fälle, in denen kein speaker gefunden werden kann

passiv

Dort wurde die erste Vermutung laut, daß er der Entdecker sei.[indirect speech]

nominal

Der erste Sprecher war Schuster Mayer, der letzte Bürgermeister Albrecht. Die Debatte war hitzig und wortreich.[reported speech]

Liste schwieriger Verben

Diese Liste führt Verben und Verbalkomplexe auf, bei denen es während der Annotation der Redewiedergabekorpus zu Schwierigkeiten gekommen ist, und die Empfehlungen, die zu diesen getroffen wurden. Sie wurde während des Projektverlaufs kontinuierlich ausgebaut.

Ein paar Worte zu Strukturen vs. lexikalischen Indikatoren

Lexikalische Indikatoren, also Verben und andere Ausdrücke, die direkt auf Sprech-/Denk-/Schreibakte verweisen, sind zwar gute Indikatoren für Redewiedergabe, aber oftmals spielt auch die Struktur, in der sie vorkommen, eine große Rolle. Gerade bei den 'schwierigen' Wörtern in dieser Liste ist das der Fall.

Insbesondere bei der Form indirect ist zu beachten, dass eine indirekte - wie eine direkte - Wiedergabe ungewöhnliche Einleitungsverben haben kann. Manche Verben können in Kombination mit einem Nebensatz, der der indirect-Form entspricht, Wiedergabe anzeigen, auch wenn sie dies sonst nicht tun.

Z.B. ist das Wort sehen kein 'gutes' Wiedergabewort, kann aber für Gedankenwiedergaben verwendet werden:

  1. Er sah, dass es manchmal nicht so einfach ist, Redewiedergabe zu annotieren. → indirect thought (im Sinne von: er erkannte. Der Nebensatz enthält eine Proposition, die den Inhalt des Gedankens/der Erkenntnis ausdrückt.)
  2. Er sah einen Stein dort liegen. → keine Wiedergabe
  3. Er sah überall Probleme. → strittiger Fall, wenn man Analogie zu 1 bildet; sollte aber bei uns nicht annotiert werden. Bei solche 'schwachen' lexikalischen Indikatoren verlangen wir, dass strukturell/inhaltlich ein starker Indikator da ist, d.h. normalerweise ein typischer indirect-Nebensatz (wie in Bsp. 1).

Man sollte im Hinterkopf behalten: Bei der prototypischen Wiedergabe geht es darum, dass eine (auch schriftliche oder gedankliche) Aussage in neuem Kontext wiedergegeben wird. Nebensätze, die eine solche eingebettete Proposition ausdrücken, sind darum entscheidende Indikatoren.

Regel: Auftreten von indirect-Nebensätzen kann zur Annotation führen, auch wenn das einleitende Wort kein gutes Wiedergabewort ist. Umgekehrt: Nur weil ein Wort in Kombination mit einem indirect-Nebensatz annotiert wird, heißt das nicht, dass es auch in anderen, vageren Konstruktionen zu Annotation führt.

Liste der zu annotierenden Verben

Achtung! Kategorisierung unter Vorbehalt. Immer Kontextinformationen berücksichtigen!

Folgende Verben deuten normalerweise auf Wiedergabe hin:

Verb S/T/W Umgang/Attribute Beispiel Negativbeispiel
ahnen T      
annehmen/Annahme T border: state ..., wir müßten im Gegenteil bei Allem annehmen, daß es ein Samenkorn sei, ... (zeit_5150-1)  
Anschauung T nur mit abhängigem Nebensatz   Doch gehen wir speziell auf Louis Blanc's und Lassalle's Anschauungen ein. (zeit_5858-1)
ansehen für T   Außer dieser Bedingung gibt es noch eine andere, welche die dänische Regierung für wesentlich ansieht... (famz_3633-2)  
Ansicht T nur bei indirect-Konstruktionen Er war der Ansicht, dass...  
auffallen T boder: percept Ist es Ihnen noch nicht aufgefallen, meine Gnädigste, wie rapid die ganze Album-Industrie zugrunde gegangen ist? (zeit_10030-1)  
auffassen/Auffassung T   Und der Engländer ändert gerade, was diese Ansichten anbetrifft, nicht so leicht seine Auffassung. (famz_23014-1)  
begreifen T border: state ... und begriffen nicht, wie Militär daherkam. (erz_2450-1)  
bekannt sein T nur mit abhängigem Nebensatz; evtl. mit border: state    
beschließen/entschließen T   und die Tante beschloß, sie in das Erziehungsinstitut nach Königsfeld zu schicken (zeit_2500-1)  
etw. betrachten als T      
beurteilen T   ...und sich eifrig in Gespräche vertiefte, bis er einen trockenen Brocken dazwischen warf, der zeigte, daß er alles wohl vernommen und in seiner Weise beurteilt habe. (erz_3251-1)  
bewerten T      
sich etw. bewusst sein T border: state    
billigen T   so erlaube ich mir die Anfrage an Ew. Exzellenz, ob Sie diesen eigenmächtigen Schritt des Herrn Stilke billigen (zeit_2808-short)  
deutlich/offenbar/klar werden T border: percept    
dünken T      
durchschauen T nur mit abhängigem Nebensatz   Mit Blitzesschnelle durchschaute das Weib den Frevel... (erz_1179-1)
(sich) einbilden T   daß die Kleine sich einbilde, der Tonklumpen müsse am Ende doch Feuer gefangen und irgendwo in der Nähe ein Liebchen haben, bei dem er seine Sonntagsfeier halte. (erz_1145-3)  
(jmd.) einfallen T      
(sich) eingestehen T      
einsehen T   Erst nachdem es für seine Unterlassungssünde schwer gebüßt hatte, sah es ein, daß es seinen gewaltigen Gegner auf dem Festlande angreifen mußte. (famz_20204-1)  
(sich) entscheiden T      
(sich) entsinnen T      
(sich) erinnern T   sich erinnern, dass...; jm. erinnert sich an etw. etw. erinnert an etw.
erkennen T bei klar mentalem Akt Mit Blitzesschnelle erkannte sie auch die furchtbaren Folgen,... (erz_1197-1); ...da er den Betrug erkannt hatte,... (famz_18701-1) Sie erkannte den Mann.
erraten T/S   Sie haben den wahren Charakter des guten Mannes erraten. (erz_2462-1)  
jemanden erinnern S/W   jemanden erinnern, dass...  
Erinnerung T   Erinnerung an...  
etw. erwägen T      
erwarten/Erwartung T nur mit Personenbezug und Nebensatz er erwartete von ihr, dass sie... Er erwartet seine Freundin.
feststellen T border: percept Adam stellte sehr schnell fest, dass er sich nicht zurückhalten konnte. (0_3816_Armstrong)
Wenige Minuten später im Auto stellte sie fest, dass die Tankanzeige sich bereits weit im roten Bereich bewegte. (0_3817_Hollis_Ein)
Es waren, wie ich erleichtert feststellte, fünf Psychologen, die augenscheinlich an einem internationalen Kongreß in Hamburg teilnahmen, denn jeder trug am Aufschlag seines Jacketts ein Ansteckschild, das seinen Namen preisgab. (56_112 Deutschstunde)
 
finden T   er fand, dass... (nur mit Nebensatz- (=indirect) Konstruktionen)  
folgern/Folgerungen ziehen T/S kann auch verbal sein    
gelten als T border: unspec, mit Personenbezug ..., dessen Eigenthum ihm für nichts weniger als heilig gilt,... (zeit_6260-1)  
gewahr werden T border:percept zumal seit ich gewahr ward, daß das Kind, der Sylvian, seine ernsthaften Augen dafür aufzuschlagen begann. (erz_1184-2)  
gewiss sein T nur im Aktiv und nur mit Personenbezug als border: state   Wann der Mann fallen mußte, ob durch das erste Weib oder erst durch ihre Töchter, war nicht bestimmt; daß er fallen mußte, war gewiß. (erz_1211-2)
glauben T oft (aber nicht immer!) border:state Wir haben Ursache, den Berichten zu glauben (famz_5382-1)  
halten für T      
halten von T   Und was ... halten Sie von den Äußerungen des >Commercial<? (erz_2462)  
hoffen/Hoffnung T     Ich hoffe es.
Idee T nur mit Inhalt   ...wie er in seiner Kaffeehausecke saß, auf die Marmorplatte des Tisches starrte und plötzlich aufsprang – weil die Ideen ihn nicht in Ruhe ließen. (erz_3020-1)
jmd. klar sein T   Im übrigen bin ich mir schon von frühauf darüber klar gewesen, daß ein Frauenzimmer auf der Welt nur zu etwas nützt, wenn sie einem Mann die Mühe abnimmt zu bestimmen, was im Hause geschehen soll; (erz_1328-2)  
Meinung/meinen T      
(be)merken T border: percept    
(sich) merken T      
rätseln T      
realisieren T border: percept    
rechnen mit/auf T   ... so hätte es nicht nur auf Schwierigkeiten mit den Mächten zu rechnen ... (famz_16257-1)  
reflektieren (über) T      
sich sehen T   Und der arme Junge sah sich plötzlich vor einem leeren Altar knieen. (erz_1325-1)  
(sich) sicher sein T   Was er denn mit der Flinte habe anfangen wollen, da er doch sicher gewesen sei, alsbald verhaftet zu werden? (erz_3183-2)  
(sich) sorgen T border: feel und nur mit Nebensatz Er sorgte sich, dass...; Er sorgte sich darum, wie... Er sorgte sich.
(sich) täuschen T bei Nebensatzkonstruktionen Wir dürfen uns nicht darüber täuschen, daß wir nicht nur durch die Zahl, sondern auch durch die größere Solidität der feindlichen Armeen besiegt worden. (famz_8348-1)  
überzeugt sein/Überzeugung T border: state ... so hatte doch der Kongreß in allen Fachmännern die Überzeugung befestigt, daß die Zukunft dem Golde gehöre... (famz_17048-1)  
Verdacht haben/verdächtigen T   und wer anderwärts davon spricht, setzt sich lediglich dem Verdacht aus, daß er die einzelnen, politisch durchaus selbständigen Teile dieses großen und tatsächlich in einer gewissen Interessengemeinschaft stehenden Territoriums gegeneinander hetzen will (famz_21780-1)  
vergessen T border: state, non-Fact    
vermuten T      
verstehen T (nach Kontext ggf. border: state) Wir fahren noch ein kleines Stück weiter - die gerade Straße - verstehen Sie mich? (erz_3016) Ich verstehe.
auf etw. vertrauen T nur mit Nebensatzkonstruktion    
voraussehen T   Man sah den weitern Sturz des Silberpreises bei fortschreitender Demonetisierung des Silbers voraus. (famz_17048-1)  
sich/jemandem vorkommen T   Es kam ihm vor, als ob... Es/Er kam ihm doof vor.
sich vorstellen T      
wähnen T      
wissen T border: state    
sich wundern T   Darf es uns wundern... (zeit_17-1)  
sich wünschen/Wunsch T     Ich wünsche es. / Ich wünsche mir ein neues Fahrrad.
(be)zweifeln T   wie denn überhaupt kein Zweifel darüber bestehn kann, daß die Mehrheit der römischen Bevölkerung von einer Wiederherstellung des Priesterregiments nichts wissen wollte und eifrig bei der Sache war. (famz_18324-1)  
aufmerksam machen S auf Kontext achten!    
sich zu etw. bekennen S      
beschwichtigen S meist verbal, aber Kontext beachten!    
bestehen auf S   Der Großinquisitor empfing die Herren mit der Ehrfurcht, die ihnen gebührte, bestand aber darauf, daß sie richten sollten im Rahmen der Suprema, des höchsten Tribunals der Inquisition, zusammen also mit fünfzehn Spaniern (65_161 Goya - Feuchtwanger, Lion)  
betteln S nur wenn klarer verbaler Akt involviert    
bewilligen S/W      
einweihen S      
(sich) entschuldigen lassen S(/W) bei klarem verbalen Akt   Ich dachte, sie würde sich entschuldigen lassen, denn sie lebt ganz zurückgezogen in bescheidensten Verhältnissen. (erz_2817-1)
erfahren S border: unspec bei klarem Redeakt (mit Inhalt)    
ernennen S border:unspec Erwähnt sei schließlich noch die Thatsache, daß die Wahlstädte Greifenburg, Gmünd, Hermagor und Spittal den Dr. Steinwender zum Ehrenbürger ernannt haben. (zeit_10423-1)  
fordern S Kontext beachten Was von Braunschweig und Oldenburg gefordert wird, was Mecklenburg leistet, was das Königreich Sachsen mit Leichtigkeit erträgt, dies wird jetzt den Sachsen, Mecklenburgern, Braunschweigern und Oldenburgern als eine für den preußischen Staatshaushalt zur Zeit unerträgliche Last denuncirt. (famz_7249-1)  
gestatten S kontextabhängig!    
hören S border: unspec bei klarem Redeakt (mit Inhalt)   Er hörte Musik.
lehren S nur annotieren bei klar verbaler Komponente und/oder Inhalt    
lügen S   Es ist erstens erlogen, daß die Rede „in nahezu gleichem“ Wortlaute nachgedruckt wurde; (zeit_10246-1)  
meinen S je nach Kontext S/T    
nennen S border: unspec    
das Recht einräumen S kontextabhängig    
recht geben S      
schweigen S non-Fact    
segnen S nur im Aktiv, nur wenn verbal Der Pfarrer segnete die Gemeinde. Er war gesegnet.
taufen S border: unspec ...wenn in Pesth und Preßburg Gassen mit den Namen von Generälen getauft werden... (famz_1920-1)  
unterrichten S nur annotieren bei klar verbaler Komponente und/oder Inhalt In der Volksschule zu St. Ulrich wird deshalb seit Jahren schon fast ausschließlich deutsch unterrichtet (zeit_10175-short)  
Verhandlung/verhandeln S     Die zuständigen Stellen setzen intensiv die Verhandlungen betreffend der Kriegsgefangenen fort. (zeit_11205-1)
vernehmen S border: unspec bei klarem Redeakt (mit Inhalt) Es steht unserer Universität, wie wir vernehmen, ein neuer Verlust bevor. (zeit_1785-1)  
sich vorstellen S      
sich weigern S kontextabhängig, ob verbal    
jmd. wünschen S      
zugeben S oft prag und ich gebe ohne weiteres zu, daß wir auf den meisten Gebieten der Technik in dieser Hinsicht von dem Erreichbaren mehr oder weniger entfernt sind. (zeit_2740-1)  
lesen W border: unspec bei klarem Schreibakt (mit Inhalt), sonst nicht!   Er las ein Buch.
Er las in der Zeitung die Bundesligaergebnisse.
unterschreiben W border: unspec    
unterzeichnen W border: unspec Das Abkommen zwischen Deutschland und Rußland bezüglich Persiens und der Bagdadbahn ist heute hier vom deutschen Botschafter und vom russischen Stellvertreter des Ministers des Aeußern unterzeichnet worden. (zeit_11103-short)  
rechnen/kalkulieren S/T/W Medium nach Kontext    
zählen S/T/W Medium nach Kontext    

Liste der nicht zu annotierenden Verben

Achtung! Kategorisierung unter Vorbehalt. Immer Kontextinformationen berücksichtigen!

Folgende Verben deuten normalerweise nicht auf Wiedergabe hin:

Verb S/T/W Umgang/Attribute Beispiel Negativbeispiel
abdrucken - nicht annotieren    
ablehnen - kann kontextbezogen S sein, eher nicht annotieren   Falls die Motion abgelehnt wird, nimmt der Motionär die Veranstaltung einer Volksinitiative in Aussicht. (zeit_20154-1)
Absicht/beabsichtigen - nicht annotieren    
anerkennen - nicht annotieren    
Anschein haben - nicht annotieren   Herr Beauvais hatte, wie es den Anschein hat, ein persönliches Interview mit dem Herausgeber des Blattes... (erz_2462-1)
Aufmerksamkeit erweisen - nicht annotieren   ...seitdem die Reichsritter und Herren von Twinkhorst große Güter im südlichen Deutschland ererbt haben, erweisen sie der Wiege und vielhundertjährigen Wohnung ihrer Ahnen keine besondere Aufmerksamkeit mehr. (zeit_6351-2)
ausgehen von - nicht annotieren   Sie gehen daher von Dingen aus oder nehmen Dinge an, die in der Praxis niemals oder doch selten vorkommen. (zeit_83-1)
(sich) auskennen - nicht annotieren    
(sich) ausmalen - nicht annotieren   Wie farbenfroh und lustig hatte man sich das ausgemalt und gerade hier versagte die Inszenierungskunst der Spielleitung. (zeit_20442-short)
bedauern - nicht annotieren   Jona blickt auf die Schlafenden, kratzt sich und bedauert, daß er so früh heimgekehrt ist (erz_1020-2)
jmd. bedrücken - nicht annotieren   Es bedrückt mich, daß ich so unbeholfen bin, so würdelos im grauen Haar. (erz_1133-1)
das Bedürfnis haben - nicht annotieren   und da Avinelli das heftige Bedürfnis hatte, sich in ihren Augen wieder zu heben... (famz_22484-1)
beimessen - nicht annotieren    
bereuen - nicht annotieren   Ich bereute gleich diesen Gedanken. (erz_1133-1)
beruhigen - nicht annotieren   ...anderntheils beruhigt es mich, daß du ein Ritter bist und eine ähnliche Leidenschaft, als die meinige, entweder selbst an dir erfahren oder davon gehört haben wirst... (Montemayor: Der Gefangene)
jmd. bewegen - nicht annotieren    
den Drang haben - nicht annotieren    
eingeweiht sein - nicht annotieren    
einladen - nur bei klarem STWR-Akt (Kontext!)   Einmal lud er ein Dutzend junge Bursche und Mädchen in ihrem Namen zum Karz (Spinnstube) ein. (erz_3286-1)
jmd. einleuchten - nicht annotieren   Jhre Unschuld ist mit einer Dosis Albernheit versetzt, deren Nothwendigkeit uns nicht einleuchten will. (zeit_243-1)
einverstanden sein/Einverständnis - nicht annotieren   daß er damit einverstanden sei, daß für die Strecke Stadelhofen-Bahnhof die verlangte Fristverlängerung ertheilt werde (zeit_20082-1)
empfinden - nicht annotieren    
Empfindung hegen - nicht annotieren   nur der Graf selbst hegte gar dunkle Empfindungen, die ihm nicht behagten (erz_1340-1)
entdecken - nicht annotieren   er habe entdeckt, daß die Finanzminister Fould und Mayne dem Kaiser Napoleon jährlich eine Summe von 60 Millionen zugesteckt hätten (zeit_75-1)
entschließen/Entschluss (fassen) - nicht annotieren    
enttäuschen/enttäuscht sein - nicht annotieren    
ertönen - nur im klaren Redezusammenhang!    
etw. fassen (können) - nicht annotieren    
sich freuen - nicht annotieren   Wir haben uns gefreut, einer ähnlichen Mittheilung aus Sprockhövel in diesem Blatte zu begegnen (zeit_3162-short)
(sich)fühlen - nicht als Gefühl, nur als klarer Gedankenakt (mit abhängiger Konstruktion)   Er fühlte Übelkeit.
(be)fürchten - nicht als Gefühl, nur als klarer Gedankenakt (mit abhängiger Konstruktion)   Er fürchtete sich vor dem Manne.
gefallen - nicht annotieren   Am besten gefiel sie ihm, wenn sie ihr weißes Kleid trug. (erz_1325-1)
geneigt sein - nicht annotieren    
(be)grüßen - nur wenn definitiv verbaler Akt    
heißen - nicht annotieren   Er heißt Lukas.
herausfinden - nicht annotieren    
kennen - nicht annotieren    
leidtun - nicht annotieren    
lernen - nicht annotieren    
Lust haben/gelüsten - nicht annotieren    
planen - nicht annotieren    
rätselhaft sein - nicht annotieren    
(sich) schämen   nicht als Gefühl, nur als klarer Gedankenakt (mit abhängiger Konstruktion) er schämte sich, daß er vor dem Heerführer so gezittert hatte, was würde der für Schande über ihn ausstreuen. (erz_1160-2) Er schämte sich.
schätzen/unterschätzen/überschätzen/einschätzen - nicht annotieren   er unterschätzte die militärische Leistungsfähigkeit seiner Gegner (famz_18324-1)
(er)scheinen - nur mit starker Proposition es schien ihm, dass... Es schien ihm langweilig zu sein.
sehnen - nicht annotieren    
staunen/erstaunt sein - nicht annotieren   und war überaus erstaunt, in dem guteingerichteten vertäfelten Zimmer einen ungewöhnlich großen und sehr gut gebauten Mann umhergehen zu sehen (erz_1221-2)
stolz sein - nicht annotieren   Sie war nicht wenig stolz darauf, dass sie an Muskelstärke trotz ihres zierlichen Wuchses den Brüdern in nichts nachgab. (erz_1324-1)
studieren - nicht annotieren    
(miss)trauen - nicht annotieren   ...er mißtraut allen Worten und Thaten, und deutet fortwähend falsch;... (famz_1618-1)
träumen - nicht annotieren    
mit jmd. übereinstimmen - nicht annotieren   Uebrigens stimme ich mit dem Vorschlag überein, ... (zeit_2460-short)
überraschen/überrascht sein - nicht annotieren   Unter diesen Umständen ist man also nicht wenig überrascht, daß Herr v. Ficquelmont plötzlich zu dem Resultate kommt, das schwarze Meer solle für den Krieg geschlossen sein, aber der Handelsflagge aller Nationen ohne Unterschied offen stehen. (famz_3157-1)
untersuchen - nicht annotieren   wenn er die folgenden Sätze, welche an diesem Orte nur in skizirten Umrissen aufgestellt werden können, einer Prüfung würdigt und ihren Jnhalt an dem Maßstabe der eigenen Erfahrung zu untersuchen geeignet ist. (zeit_4142-1)
sich veranlasst sehen - nicht annotieren    
verlangen/Verlangen - nicht annotieren    
veröffentlichen - nicht annotieren    
versessen sein - nicht annotieren    
verurteilen - nicht annotieren   Die Strafkammer des Landgerichts I. verurteilte den Redakteur des Witzblattes Ulk, Sigmar Mehring (zeit_20433-1)
verzeihen - nicht annotieren    
vorhaben - nicht annotieren    
sich vornehmen - nicht annotieren    
wählen - nicht annotieren    
weihen - nicht annotieren    
widerstehen - nicht annotieren    
wollen - nicht annotieren    
zutrauen - nicht annotieren    
jmd. zwingen - nicht annotieren - nur als echter (direct-/indirect-)Redeeinleiter    
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