Düsseldorf: Tote Tauben im ISS Dome gefunden – „Peta“ erstattet Strafanzeige

Immer wieder werden am ISS Dome tote Tauben gefunden.
Getty Images/EyeEm (Symbolbild)
Düsseldorf -
Tierschützer laufen seit Monaten Sturm: Immer wieder werden am ISS Dome tote Tauben gefunden. Viele verenden qualvoll in den Netzen, die unter dem Dach der Halle angebracht wurden. Nun laufen die Vorbereitungen, um das Tauben-Drama endlich zu beenden. Zu spät, findet die Tierschutzorganisation „Peta“. Die hat Strafanzeigen gegen „D.Live“ als Betreiber und die Firma erstattet, die mit der „Vergrämung“ der Tauben beauftragt war.
Eigentlich sind die Netze unter dem Dach des Domes angebracht, um Tauben außen vor zu halten. Doch bereits Anfang August hatten Tierschützer festgestellt, dass Vögel durch Löcher in den Netzen in die Dach-Konstruktion geflogen waren, aber nicht mehr wieder heraus kamen. Zunächst wurde die Feuerwehr gerufen, die einen Teil der Tiere nur noch tot bergen konnte. Als kurz danach erneut Tauben in den Netzen gesichtet wurde, durfte die Feuerwehr nicht mehr eingreifen. Wie Sprecher Stefan Gobbin erklärte, wollte sich „D.Live“ darum kümmern, dass die Tiere regelmäßig mit Futter und Wasser versorgt werden: „Das war auch mit dem Veterinäramt so abgesprochen.“
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Tauben finden nicht raus
Mit dabei war auch Stefan Bröckling von der Tiernothilfe: „Wir haben festgestellt, dass in den Netzen mehrere große Löcher sind. Die Tauben finden hinein, aber nicht mehr wieder nach draußen.“ Die Folgen sind dramatisch. Denn wenn die Tiere kein Futter finden, fressen sie das Dämm-Material im Dach. Das vertragen die Tiere nicht und sterben.
Für „Peta“ reagiert „D.Live“ viel zu spät: „Wir haben von Tierschützern täglich Meldungen von toten Tieren bekommen. Wie viele Vögel insgesamt gestorben sind, wissen wir nicht“, erklärte Nadja Michler von „Peta“, „da hätte sofort reagiert werden müssen.“ Darum hat die Organisation Strafanzeige wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz erstattet.
Das soll das Problem lösen
„D.Live“ kündigt eine baldige Lösung an. „Seit der vergangenen Woche laufen die Vorbereitungen für die Einteilung der Dachkonstruktion in einzelne Sektionen, dafür mussten spezielle Bauteile nach Maß angefertigt werden“, sagt Pressesprecherin Annalena Mandrella.
„Sobald die Bauteile eingebaut sind und die Bereiche eingeteilt sind, werden die Tauben durch Höhenkletterer in die Sektionen geleitet, wo sie entsprechend durch Öffnungen im Netz freigelassen werden. Das passiert Schritt für Schritt: Das bedeutet, dass zunächst alle Tiere aus einer Sektion herausgeleitet werden und dieser Teil des Netzes dann verschlossen wird, damit keine Tiere mehr in diesen Bereich gelangen können. Erst wenn eine Sektion verschlossen ist, wird zur nächsten übergegangen.“
Verletzte und geschwächte Tiere sollen dann dem Tierschutz übergeben werden: Diese Maßnahmen würden in enger Abstimmung mit dem Tiernotruf und dem städtischen Veterinäramt umgesetzt.