Nachrichten aus Sachsen-Anhalt, Mitteldeutschland und der Welt
940x80_statischer-Banner

Hingucker beim Flugplatzfest: Zweite F13 kurz vor der Zulassung

Die erste F13 war vor eineinhalb Jahren beim Flugplatzfest in Dessau zu Gast.

Die erste F13 war vor eineinhalb Jahren beim Flugplatzfest in Dessau zu Gast.

Foto:

Steinberg

Dübendorf -

Abheben wird sie nicht so schnell, doch den Hangar hat sie am vorletzten Donnerstag schon einmal verlassen: eine F13. Es ist der zweite Nachbau der Junkers-Maschine, entstanden ist er am Flughafen Dübendorf nahe Zürich.

Die erste Maschine hatte ihre offiziellen Premierenauftritt beim Dessauer Flugplatzfest vor anderthalb Jahren zusammen mit einer Ju 52 der Lufthansa. Doch während diese aus technischen Gründen inzwischen am Boden bleiben muss, setzt nun ausgerechnet eine Vorläuferin zu neuen Höhenflügen an und stattete Dessau vor wenigen Wochen erneut einen Besuch ab.

Entstanden ist die neue F13 in der Junkers Flugzeugwerke AG Dübendorf. Deren Chef Dieter Morszeck, begeisterterer Pilot und einst Inhaber eines erfolgreichen Kofferherstellers, ist die treibende Kraft hinter dem F13-Projekt, auch finanziell. Pressesprecher Christian Gartmann sagte der MZ, die zweite Maschine sei „noch schöner“ als die erste geworden, bei der es sich um einen Prototyp gehandelt habe. Zugleich habe man das Fahrwerk verbessert.

Die originale F13 startete im Jahr 1919 zum ersten Testflug

Das ist zugleich der Grund dafür, dass die F13 mit der Kennung „HB-RIA“ in den nächsten Wochen am Boden bleiben wird, um das Fahrwerk zu prüfen. Dafür sind etwa vier Wochen veranschlagt. Ob sie noch in diesem Jahr abheben wird, hängt laut der am Montag veröffentlichten Pressemitteilung vom Verlauf der Testfahrten sowie vom Wetter ab.

Die originale F13 startete im Jahr 1919 zum ersten Testflug und galt als das erste Ganzmetall-Passagierflugzeug. Anders als die Vorläufer war es als rein zivile Maschine konzipiert. Über 300 Exemplare wurden von der F13 gebaut. Fünf davon haben den Lauf der Zeit überstanden und sind nun in Museen zu besichtigen. Flugfähig sind sie allesamt ebensowenig wie fünf Nachbauten, von denen einer in Dessau entstand und im Technikmuseum „Hugo Junkers“ ausgestellt ist Morszeck, Hauptsponsor des neuen Hugo-Junkers-Denkmal am Stadteingang Ost, hatte schon bei der ersten Präsentation der F13 in Dessau angekündigt, dass weitere Repliken entstehen sollten und zeigte sich überzeugt, für diese Interessenten zu finden.

10.000 Arbeitsstunden flossen in den Nachbar der F13

An diesem Optimismus scheint sich nichts geändert zu haben – eine dritte Maschine ist im Bau und soll nach Fertigstellung in den USA präsentiert werden. Dort, auf dem mutmaßlich größten Flugzeugmarkt, solle dann auch die vierte Maschine gebaut und zugelassen werden.

Der Roll-Out der zweiten F 13.

Der Roll-Out der zweiten F13.

Foto:

Junkers Flugzeugwerke AG

Der Nachbau, den zu realisieren 10.000 Arbeitsstunden investiert werden mussten, entspricht weitgehend dem Original, wird allerdings von einem früher selten verbauten Sternmotor angetrieben und - wie erwähnt - über ein modernisiertes Fahrwerk. Dazu kommt die heute übliche Kommunikationstechnik. Morszeck beschrieb das Flugverhalten im vorigen Jahr als „sehr gutmütig“. Nur Seitenwind möge sie „nicht besonders“. (mz)