"An Solarparks vorbeirauschen" – die Auswirkungen der Gesetzgebung auf den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaikanlagen neben Verkehrswegen

Der Ausbau von erneuerbaren Energien gilt als Schlüsselelement für den Klimaschutz. Deshalb wurde in Deutschland im Jahr 2000 das Erneuerbare-Energien-Gesetz eingeführt. Seit 2009 fördert das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) die Freiflächen-Photovoltaik (PV) in der Nähe von Verkehrswegen (Schienenwege, Bundesstraßen, Bundesautobahnen), da diese Flächen als sozial, wirtschaftlich und ökologisch weniger wertvoll angesehen werden. In den letzten Novellierungen wurde der geförderte Streifen schrittweise auf 200 m (2021) und 500 m (2023) ausgeweitet, um den EE-Ausbauzielen und dem zunehmenden Flächenbedarf gerecht zu werden.

Um die Auswirkungen der gesetzlichen Anpassungen zu analysieren, wurde innerhalb dieser Studie der Ausbau von PV-Freiflächenanlagen an Verkehrswegen im Zeitraum von 2000 bis 2023 auf nationaler und regionaler Ebene mit Hilfe von Geoinformationsdaten zu Anlagen­standorten, Verkehrswegen und Flächeneigenschaften untersucht.

Deutschland erlebt derzeit einen Boom beim Ausbau der Freiflächen-PV. Im Jahr 2022 stieg die Leistung um 1.758,4 MW im Vergleich zu 2021. Die Flächendaten für PV-Freiflächenanlagen zeigen, dass immer mehr Hektar mit Anlagen in der Nähe von Verkehrswegen bebaut werden. Derzeit befinden sich 39 % aller PV-Freiflächenanlagen auf dem 500-Meter-Streifen neben Verkehrswegen (insgesamt 6.919,5 MW, 2023).

Die Analysen zeigen zum einen, dass die Einführung der Förderung durch das EEG 2009 den Ausbau entlang von Verkehrswegen gefördert hat, aber gleichzeitig auch von der generellen Ausbauentwicklung der Freiflächen-PV abhängig ist. Darüber hinaus verdeutlicht die Unter­suchung die Vorwegnahme der Streifenerweiterung, da der 500-Meter-Streifen bereits viele Jahre vor Einführung der Förderung genutzt wurde.

Im Hinblick auf die Landnutzung und Bodenqualität handelt es sich bei den von PV-Freiflächen­anlagen belegten Böden überwiegend um landwirtschaftliche Flächen aller Ertragspotenziale (niedrig, mittel, hoch).