12 Jahre regionales Siedlungsflächen- Monitoring in Ostwürttemberg – (K)ein Erfolgsmodell?

Nach 12 Jahren Siedlungsflächenmonitoring in Ostwürttemberg lautet ein erstes ernüch­terndes Fazit: Die Baulücken in der Region haben im Zeitraum von 2011 bis 2023 um 50 ha abgenommen, ein Minus von gerade mal 10 %. Aber waren die Kommunen wirklich so inaktiv? Ein Blick „hinter die Kulissen“ zeigt: Nein, waren sie nicht. Die Betrachtung der absoluten Zahlen ist irreführend, da sie nicht die tatsächliche Reduktion darstellt. Aussagekräftiger ist es, die Veränderung einzelner Flächen zu beleuchten: Welche Baulücke wurde seit 2011 bebaut, welche Außenreserve wurde zwischenzeitlich zunächst parzelliert und dann bebaut, welche neuen Baulücken sind hinzugekommen?

Die Basis dieser detaillierten räumlichen Auswertung bilden die seit 2011 alle drei Jahre stattfindenden Erhebungsgespräche mit allen Städten und Gemeinden der Region Ostwürttemberg nach einem einheitlichen Schema. Damit ist es möglich, die tatsächliche Mobilisierung von Baulücken, Innenentwicklungsflächen und Außenreserven je Gemeinde zu bilanzieren und zu quantitativen und qualitativen Merkmalen ins Verhältnis zu setzen. Dafür sollen ergänzend zur regionsweiten Flächenauswertung, zusammen mit 4 Modellkommunen aus der Region, Merkmale zur Bautätigkeit, Entwicklung der Einwohner- und Beschäftigten­zahlen, Entwicklung der Siedlungs- und Verkehrsfläche sowie örtliche Strategien der Innen­entwicklung (Flächenmanagement, Umnutzungen, Abriss – Neubau, Nachverdichtung) ver­tiefend ausgewertet werden und ins Verhältnis zur Mobilisierungstätigkeit gesetzt werden.

Der Beitrag stellt wesentliche Erkenntnisse aus den Flächenaktivitäten seit 2011 in der Region Ostwürttemberg dar sowie erste Ergebnisse aus der vertiefenden kommunalen Betrachtung.