Flächenkonkurrenzen im Strukturwandel der Braunkohlereviere – zwischen Rekultivierung, Ausbau erneuerbarer Energien und Großansiedlungen
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Die deutschen Braunkohleregionen, das Lausitzer, Mitteldeutsche und Rheinische Revier, verstehen sich als Modellregionen der Energiewende. Sie wollen lebenswerte Energie- und Industrieregionen mit nachhaltigen Wertschöpfungsketten sein. Damit steht die Flächennutzung in den Revieren vor besonderen und umfassenden Veränderungen.
Drei wesentliche Entwicklungen und Interessensfelder lassen sich kennzeichnen: Erstens ist die Beendigung des Braunkohlebergbaus ein „Zukunftsversprechen“ an die lokal ansässige Bevölkerung zur Rekultivierung der Landschaft nach Ende des Bergbaus. Es bestehen erhebliche Ansprüche an die Wiederherstellung bzw. Schaffung von Flächen für Land- und Forstwirtschaft, Natur- und Umweltschutz, Siedlung, Verkehr und sonstiger Infrastruktur sowie nicht zuletzt für Naherholung und Tourismus. Zweitens stehen die durch erhebliche Eingriffe geprägten Flächen des Tagebaus vorrangig als Standorte grüner Energiegewinnung sowie daran gekoppelter neuer Industrieansiedlungen zur Diskussion. Drittens zeichnen sich durch die wirtschaftliche Transformation und die Bund-Länder-Investitionen erhebliche Entwicklungen in den Braunkohleregionen ab. Es geht um den Infrastrukturausbau sowie Ansiedlungen in den Bereichen Wirtschaft, Forschung und Verwaltung, die wiederum Effekte auf die Wohnstandort- und Gewerbeentwicklung nach sich ziehen.
Mit Blick auf die Braunkohleregionen sind damit einerseits die (schnelle) Verfügbarkeit geeigneter Flächen für die geschilderten Ansprüche und andererseits die Reduzierung der Flächenneuinanspruchnahme, die interessanterweise bislang kaum in der Debatte zum Strukturwandel thematisiert wird, grundlegend für das Erreichen der Transformationsziele.
Entsprechende Anfragen an das Kompetenzzentrum Regionalentwicklung (KRE) des BBSR belegen, dass Fragen der Flächennutzung für die regionalen Akteure von hoher Relevanz sind. Das KRE beabsichtigt daher, Flächenkonkurrenzen in den Revieren zu erfassen und zu priorisieren, instrumentelle Ansätze zur Lösung von Flächennutzungskonflikten zu analysieren und in Zusammenarbeit mit den Regionen neuartige Ansätze zu erproben.
Der Vortrag wird das geplante Vorhaben skizzieren, erste Ergebnisse einer Erfassung von Flächenkonkurrenzen präsentieren sowie Beispiele aus den Braunkohleregionen zum Umgang mit flächenbezogenen Veränderungen vorstellen. Auf Grundlage der Diskussion sollen die vielfältigen Erfahrungen und Erkenntnisse des DFNS-Expertenkreises in die weitere Ausformung des Projekts einfließen.
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