UrbanGreenEye – Indikatoren für die kommunale Klimaanpassung

Vor dem Hintergrund des Klimawandels sehen sich Kommunen zunehmend in der Verantwortung, bei der Konzeption und Planung der Stadtentwicklung auch Klima­anpassungsmaßnahmen zu integrieren. Im Forschungsprojekt „UrbanGreenEye“ ist es daher Ziel, Satellitendaten (u. a. Sentinel-1, -2, -3 und Landsat) zur Bestimmung klimaanpassungs­relevanter Indikatoren zu nutzen und diese Indikatoren schließlich als neue Informations­quellen in kommunalen Verwaltungs- und Planungsprozessen zu etablieren. Damit wird eine Informations- und Entscheidungsbasis für kommunale Planungsinstrumente geschaffen. Jährlich aktualisierte Indizes werden flächendeckend bundesweit für alle Kommunen zur Verfügung gestellt und schaffen somit eine national einheitliche Datengrundlage qualitativer und quantitativer Indikatoren für kommunale Klimaan­passungs­strategien.

Zu den im Fokus stehenden Indizes gehören Oberflächentemperatur, Verschattung und Albedo, welche die thermische Belastung in der Stadt beschreiben. Zur Ermittlung der thermischen Entlastung werden die Indikatoren Grünvolumen, -ausstattung und -qualität, der Beschirmungsgrad sowie die Bodenkühlleistung genutzt. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der hydrologischen Entlastung, für welche Indizes wie Anteile von Versiegelung- und Versickerungsflächen bereitgestellt werden. Die Indikatoren bilden die Grundlage für eine nachfolgende Defizitanalyse, die qualitative und quantitative Hinweise zu besonders betroffenen Stadtgebieten und somit auch Defizitbereichen aufzeigen, an denen Gegen­maßnahmen angesetzt werden können. Dafür wird unter Einbeziehung von Zensusdaten ein Hitze-Vulnerabilitätsindex abgeleitet.